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Bernard Rappaz
Der Schweizer Hanfbauer Bernard Rappaz aus dem Kanton Wallis, der seit 14. November in Untersuchungshaft sitzt, wurde am 56. Tag seines Hungerstreiks aufgrund gesundheitlicher Probleme in ein Krankenhaus eingeliefert. Er protestiert mit seiner Aktion gegen die Verfolgung von Cannabisbauern. Eine Gesetzesänderung, die eine Tolerierung des Cannabisanbaus ermöglichen soll, ist bereits von Ständerat (einer der beiden Kammern des Schweizer Parlaments) beschlossen worden, wird aber wohl erst in ca. 2 Jahren rechtskräftig werden. Ein "normal ernährter" Menschen überlebt etwa 50 - 80 Tage völligen Fastens, Wasser und Vitaminzufuhr vorrausgesetzt.
Ein Schweizer Cannabisaktivist begann am Tag seiner Verhaftung
am 14. November 2001 einen Hungerstreik, nun seit mehr als 50
Tagen. Bernard Rappaz baut Cannabis an. Er ist Gründer und
Geschäftsführer der Hanf-Kooperative Valchanvre (deutsch: Hanf-
Tal). 25 Polizeibeamte führten in der Kooperative eine Razzia durch
und konfiszierten 10 Tonnen Cannabis. Rappaz wird beschuldigt,
Hanf anzubauen, das mehr als die erlaubten 0,3 % THC enthält.
(IACM-Informationen vom 5. Januar 2002)
Wir haben den folgenden Brief an die Schweizer Botschaft geschickt:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich verfolge mit grossem Interesse, wie die Schweiz versucht, ihre
Drogenpolitik an aktuelle Erkenntnisse anzupassen. Strafverfolgung
fuer Cannabis ist keine zeitgemaesse Politik mehr. Ihrer Republik
gilt mein Respekt dafuer.
Wie ich erfahren habe, ist der Hungerstreik von Bernard Rappaz,
der wegen Anbau von Hanf in Untersuchungshaft sitzt, in eine
bedrohliche Phase gelangt. Herr Rappaz wurde bereits ins
Kantonsspital Genf eingeliefert.
Mit einer Reform des Schweizer Betaeubungsmittelgesetzes ist
voraussichtlich erst in zwei Jahren zu rechnen. So lange wird Herr
Rappaz seinen Hungerstreik nicht lebend fortsetzen.
Ich hoffe, dass die Schweizer Regierung einen Weg findet, um Herrn
Rappaz und andere von einem veralteten Gesetz bedrohte Menschen
mehr Toleranz zu zeigen. An einer Ueberdosis Cannabis ist noch nie
ein Mensch gestorben. Es waere tragisch wenn ein Mensch aus
Protest gegen das veraltete Verbot sein Leben liesse, waehrend
eine Reform eben dieses Gesetzes vorbereitet wird.
Mit freundlichen Gruessen
Joe Wein
Verein für Drogenpolitik e.V.
http://www.drogenpolitik.org
Schweizer Vertretungen in Deutschland
Hanfpionier Rappaz hungert sich krank
[20 Minuten/CH, 07.01.2002]
Schweizer Hanfbauer im Hungerstreik
[CLN#44, 11.01.2002]
Homepage von Valchanvre, dem Hof von Bernard Rappaz
Bernard Rappaz zu 16 Monaten Gefängnis verurteilt
[Hanf! 7/1999]
Switzerland's First Cannabis Cup
[Cannabis Culture, 01.05.1999]
Foto: Bernard Rappaz und die Walliser Queen
[Cannabis Culture, 01.05.1999]
Suisse Hemp
[Hempworld, Frühling 1997]
Links:
Die Schweizer Presse
Swiss Federation of Drugs and Cannabis Consumers (FDCC)
Cannabis in der Schweiz
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