Cannabislegalisierung in Deutschland!
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FAQ: Häufig gestellte Fragen und ihre Antworten

  1. "Ich wurde mit Cannabis erwischt. Was kann mir jetzt passieren?"
  2. "Die Führerscheinstelle verlangt von mir einen Drogentest. Was kann ich tun?"
  3. "Warum habt ihr keine Anbautipps, Rezepte oder Konsumanleitungen auf eurer Homepage?"
  4. "Wann wird Cannabis bei uns legalisiert?"
  5. "Eine Legalisierung hat viele Vorteile. Warum ist Cannabis dann immer noch illegal?"
  6. "Wie sieht es mit einem Volksentscheid zur Legalisierung aus?"
  7. "Darf ich Informationen von eurer Website weiterverwenden?"
  8. "2% oder 8% durch Cannabis abhängig?"
  9. "Warum habt ihr keine Informationen über andere Drogen?"
  10. "Kann ich legal Nutzhanf als Zierpflanze auf dem Balkon oder im Garten anbauen?"
  11. "Was haltet ihr von einer Kifferpartei?"
  12. "Hey Joe, lebst du wirklich in Japan und wenn ja, warum?"


  1. "Ich wurde mit Cannabis erwischt. Was kann mir jetzt passieren?"

    Lesen Sie unsere Rechtsinfos durch. Sollten Sie dann konkrete Fragen haben, können Sie uns oder im Forum fragen. Wir können jedoch keine verbindliche Rechtsauskunft geben, denn wir sind keine Juristen. Im Bereich des Betäubungsmittelgesetzes, aber gerade auch beim Führerscheinrecht, sind oft kleine Details entscheidend und sehr viele Möglichkeiten vorhanden. Zwei Fälle können, auch wenn sie identisch erscheinen, unterschiedliche Folgen haben. Oft hat der Staatsanwalt oder der Amtsarzt sehr viel Spielraum. Wir empfehlen Ihnen daher, sich an eine Drogenberatungsstelle, die kompetente Rechtsinformation bieten kann oder einen mit dem Betäubungsmittelgesetz vertrauten Anwalt zu wenden.


  2. "Die Führerscheinstelle verlangt von mir einen Drogentest. Was kann ich tun?"

    Bitte lesen Sie dazu unsere Seiten zum Führerscheinrecht und zu Drogentests. Dort finden Sie alle Informationen, die wir zum Thema haben und viele weitere Links. Für detaillierte Fragen empfehlen wir das Onlineforum der Jurathek von Rechtsanwalt Hettenbach.


  3. "Warum habt ihr keine Anbautipps, Rezepte oder Konsumanleitungen auf eurer Homepage?"

    Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen, das ist der Hauptgrund, treten wir für Abschaffung des Cannabisverbots ein. Wir wollen nicht den (illegalen) Anbau von Hanf zur Cannabisgewinnung oder den Cannabiskonsum fördern. Wir befürworten zwar die Schadensminimierung und damit die Information über die am wenigsten gesundheitsschädlichen Konsumformen bei Cannabis, halten es jedoch nicht für notwendig, einen Teil unserer Site diesem Thema zu widmen. Wer solche Informationen sucht, findet sie auf anderen Websites, darunter das Cannabis-Archiv und Nitros Hanfhof sowie die Hanfburg.


  4. "Wann wird Cannabis bei uns legalisiert? Wie stehen die Chancen dafür, bis wann ist eine Legalisierung realistisch?"

    Durch einen Wahlsieg von SPD und Grünen besteht grundsätzlich die Möglichkeit zu einer Liberalisierung, die von der CDU/CSU kategorisch abgelehnt wird. Ob es dazu kommt, ist von der politischen Dynamik abhängig. Auch unter den Wählern der SPD ist die Mehrheit zur Zeit noch gegen eine Cannabislegalisierung. Ändert sich das nicht, dann wäre eine Reform für die SPD politisch riskant. Derzeit sind etwa 4 von 10 Deutschen für eine Legalisierung entweder nur des Besitzes oder auch des Handels, zwar noch eine Minderheit, aber seit Jahren stetig am steigen, und zwar international. Andererseits ist nur noch etwa ein Drittel der Deutschen der Meinung, Cannabis müsste als Straftat eingestuft werden - mehr als eine Einstufung als Ordnungswidrigkeit wäre es der Mehrheit nicht wert.

    Im selben Masse, als mehr Menschen sich mit dem Thema beschäftigen, sei es im Zusammenhang mit persönlichen Konsumerfahrungen oder Konsum im Bekanntenkreis oder aus allgemein politischen Interesse, schwinden die Widerstände gegen eine Reform. Der Trend in Europa ist klar hin zu einer Entkriminalisierung (Schweiz, Belgien, England etc.), wenn auch langsam und in kleinen Schritten. Immer öfter tauchen Berichte in Zeitungen und Fernsehmagazinen auf, welche positiv über solche Entkriminalisierungsmaßnahmen informieren. Früher oder später wird das auch ins kollektive Bewusstsein der Bevölkerung durchsickern. Zusätzlich versuchen wir aufzuklären, unseriöse Studien aufzudecken und mit Flugblättern und Broschüren auf die positiven Seiten einer Legalisierung aufmerksam zu machen. Cannabisreform erfordert Öffentlichkeitsarbeit. Die meisten Menschen wissen nicht um die Vorteile einer Legalisierung was Prävention (Glaubwürdigkeit!), Alters- und Qualitätskontrollen sowie Trennung der Märkte harter und weicher Drogen anbelangt.

    Es geht darum, der derzeitigen Mehrheit die Vorteile einer Reform zu vermitteln. Deshalb gibt es diese Website, deshalb unterstützen wir den Verein für Drogenpolitik und die CannabisKampagne von akzept e.V. Eine Umsetzung einiger der vier Forderungen des Minimalkonsens ist im 15. Bundestag gut möglich, also zwischen 2002 und 2006, wohl aber nicht im letzten Jahr. Wann letztlich Cannabis legalisiert wird, hängt auch von Ihnen ab: Was jeder einzelne für die Cannabisreform tun kann


  5. "Eine Legalisierung hat viele Vorteile. Warum ist Cannabis dann immer noch illegal?"

    Wir glauben nicht, dass der Grund dafür eine "Alkohollobby" ist. In den Niederlanden wurde Cannabis im Jahre 1976 entkriminalisiert, obwohl das grösste Unternehmen des Landes eine Brauerei ist (Heinecken). Politischer Druck von Seiten der USA spielt letztlich auch keine wesentliche Rolle, denn die Niederlande sind wie Deutschland ein NATO-Partner und EU-Mitglied, und dabei noch ohne die wirtschaftliche Macht Deutschlands.

    Der wahrscheinlichste Hauptgrund für das Fortbestehen des Verbotes ist sehr banal: Wählerstimmen. 62 Prozent der Bevölkerung stimmen laut einer Umfrage bei Cannabis der Aussage "Die gesetzlichen Verbote hierzu sollten voll und ganz bestehen bleiben" zu. Nur 19 Prozent wollen den Verkauf an Erwachsene in Fachgeschäften zulassen, weitere 15 Prozent wollen nur den Besitz zum Eigenkonsum erlauben (der verbleibende Rest hatte entweder noch nie von Cannabis gehört oder machte keine Angaben).

    In der Schweiz und Grossbritannien, wo eine Cannabisentkriminalisierung in Aussicht ist, ist die Mehrheit der Bevölkerung für eine Reform. Solange in Deutschland die Mehrheit der Bevölkerung mangels aktueller, sachlicher Information eine Reform ablehnt, ist diese für Politiker riskant. Die SPD will bei Cannabis nicht das Debakel wiederholen, das ihr beim Versuch der Einführung der doppelten Staatsbürgerschaft passiert ist (Wahlniederlage in Hessen). Deshalb muss vor der Reform eine öffentliche Debatte stattfinden.

    Die grosse Mehrheit der Bevölkerung hat sich nicht sonderlich detailliert mit Cannabis und den damit verbundenen politischen Fragen befasst. So hinkt der Erkenntnisstand der Bevölkerungsmehrheit teilweise weit hinter aktuellen Erkenntnissen her:

    "Zusammenfassend ist festzuhalten daß die pharmakologischen Wirkungen und psychosozialen Konsequenzen des Cannabiskonsums sich als weniger dramatisch und gefährlich erweisen, als dies überwiegend noch angenommen wird."
    70 Prozent der Bevölkerung stimmen der Aussage "Hanf oder Haschisch ist für einen hohen Prozentsatz der Konsumenten die Einstiegsdroge in den Konsum von harten Drogen wie Heroin usw." entweder "voll und ganz" oder "eher" zu. Das Bundesverfassungsgericht befand dagegen am 09.03.1994 nach Einsicht der wissenschaftlichen Literatur, die These von der Einstiegsdroge werde von der Fachwelt "überwiegend abgelehnt".

    74 Prozent der Bevölkerung stimmen der Aussage "Der Konsum von Hanf oder Haschisch macht abhängig" entweder "voll und ganz" oder "eher" zu. Das Bundesverfassungsgericht stellte dagegen 1994 fest, dass von Experten "das Suchtpotential der Cannabisprodukte als sehr gering eingestuft" wird.

    Nicht nur das Suchtpotenzial und andere Risiken bei Cannabis, sondern auch der Nutzen des Verbotes wird überschätzt. Kaum jemand weiss, wie hoch die Konsumverbreitung in Deutschland liegt und dass sie in den Niederlanden nicht höher liegt. Es wird einfach angenommen, dass eine repressive Politik mehr Probleme verhindert als verursacht, obwohl das Gegenteil der Fall ist.

    Erst wenn Cannabispolitik mehr auf sachlicher Grundlage diskutiert wird, ist mit einer Mehrheit für Reformen zu rechnen.


  6. "Wie sieht es mit einem Volksentscheid für eine Legalisierung aus?"

    In Deutschland gibt es auf Bundesebene keinen Volksentscheid. Das Betäubungsmittelgesetz ist aber ein Bundesgesetz. Eine Entkriminalisierung oder Legalisierung von Cannabis ist daher nur über einen Gesetzesentwurf und eine Mehrheit im Bundestag möglich.


  7. "Darf ich Informationen von eurer Website weiterverwenden?"

    Die Informationen auf unserer Website sind ausdrücklich dazu da, weitergegeben zu werden. Je mehr Menschen die Gelegenheit haben, sich sachlich mit drogenpolitischen Problemen auseinanderzusetzen, desto eher wird sich eine vernünftigere Drogenpolitik durchsetzen. Zitate aus unserer Website sowie Links darauf sind deshalb erwünscht. Natürlich freuen wir uns, wenn Sie bei Zitaten die Quelle mit angeben, um Ihren Lesern die Möglichkeit zu geben, sich umfassender bei uns zu informieren. Dazu haben wir einen Banner geschaffen, den Sie verwenden können. Eine Zusammenfassung wichtiger Informationen finden Sie in unserem Infoheft und unserem Flugblatt. Beide können entweder in gedruckter Form bestellt werden oder selbst ausgedruckt und auf eigene Initiative vervielfältigt werden. So können Sie Menschen in ihrem persönlichen Umfeld auf die Problematik aufmerksam machen und aufklären.


  8. "Auf eurer Site steht einmal, dass 2% der Cannabiskonsumenten abhängig werden, ein anderes Mal aber 8%. Was stimmt jetzt?"

    Beide Zahlen sind richtig, es ist jedoch so, dass die gleichzeitige Verwendung verwirrend sein kann. Beide Zahlen stammen aus der Kleiberstudie, dort heißt es:

    "Eine Abhängigkeit vom Typ Cannabis entsprechend der Klassifikation des DSM-IV ließ sich bei 2% derjenigen aktuellen Konsumenten feststellen, die bislang ausschließlich Cannabisprodukte und nicht auch andere 'harte' Drogen konsumiert hatten. Die Abhängigkeitsraten steigen jedoch bei parallelem, insbesondere aktuellem, Beikonsum anderer illegaler Substanzen auf bis zu 20% und lagen in der untersuchten Gesamtgruppe bei 8%."
    Das heisst also: Bei der Gruppe von Konsumenten die nur Cannabis konsumieren, sonst aber keine Drogen liegt die Abhängigkeitsrate bei lediglich 2%. Bei den Cannabiskonsumenten die gleichzeitig andere, illegale Substanzen konsumieren steigt sie bis auf 20%. In der Gesamtgruppe liegt die Rate bei 8%.
    Falls Sie irgendwo eine Angabe von 9% finden, wurde höchstwahrscheinlich die IOM-Studie verwendet. Diese umfangreiche amerikanische Studie hat das Suchtpotential der meistkonsumierten Drogen verglichen. Ein Ergebnis war, dass von denen die Cannabis mindestens einmal konsumiert hatten, 9% irgendwann abhängig wurden.


  9. "Warum habt ihr keine Informationen über andere Drogen?"

    Wir arbeiten eng mit dem Verein für Drogenpolitik e.V. (VfD) zusammen, der sich mit der Politik zu verschiedenen Drogen befasst und auch die dazu nötigen Mitgliederzahlen hat. Selbst haben wir uns auf die Cannabispolitik spezialisiert, weil im Zusammenhang damit die meisten Menschen kriminalisiert werden (3 von 4 Konsumenten illegalisierter Drogen konsumieren Cannabis als einzige illegalisierte Droge).

    Wir setzen uns dafür ein, dass der Bundestag dem drogenpolitischen Vorbild der Schweiz folgt. Reformen wie in der Schweiz wären in wenigen Jahren auch in Deutschland möglich. Mit Konsumräumen und ärztlich kontrollierter Originalstoffabgabe an Heroinabhängige wurden von der Bundesregierung bereits andere Teile der Schweizer Drogenpolitik übernommen.


  10. "Kann ich legal Nutzhanf als Zierpflanze auf dem Balkon oder im Garten anbauen?"

    THC-arme Sorten (max. 0,2% THC) mit EU-Zertifikat sind in Deutschland nur als landwirtschaftliche Nutzpflanzen von der Genehmigungspflicht ausgenommen und auch da nur, wenn bestimmte Bedingungen eingehalten werden (z.B. muss man hauptberuflich Landwirt sein). Zum legalen Anbau als Zierpflanze wäre daher in jedem Fall eine Sondergenehmigung des Bundesinstituts fuer Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erforderlich, die dieses jedoch nur für wissenschaftliche Zwecke an Biologen, Chemiker, usw. erteilt. Ohne diese Sondergenehmigung ist der Anbau von THC-armen Industriehanf-Sorten in Deutschland genauso eine Straftat wie der Anbau von THC-reichen Sorten (Drogenhanf).

    Dass das nicht nur graue Theorie ist, zeigen folgendes Beispiel (Pirmasenser Zeitung, 04.07.2003): Drei Männer bauten aus Samen aus Vogelfutter Hanfpflanzen im Wald an. Die Polizei rückte mit Hunden und gezogenen Schußwaffen an um die Gärtner auf frischer Tat zu verhaften. Der Industriehanf hatte ganze 0,6% THC, war also kaum als Rauschmittel verwendbar. Ergebnis: Die zwei Haupttäter erhielten 9 Monate auf Bewährung, ein Helfer sechs Monate auf Bewährung, dazu kamen noch Geldstrafen von 300 bis 800 Euro. Alle drei sind nun vorbestraft.


  11. "Was haltet ihr von einer Kifferpartei?"

    Die Schwierigkeiten, mit einer neuen Partei in den Bundestag einzuziehen und politisch etwas zu bewegen, werden oft unterschätzt und das Wählerpotenzial überschätzt. Eine solche Partei, sofern sie eine signifikante Zahl von Stimmen erhält, würde wahrscheinlich vor allem auf Kosten jener Parteien Stimmen gewinnen, die bereits jetzt eine Reform unterstützen. Scheitert diese neue Partei dann an der 5%-Hürde, wie auch die Grünen bei ihrer ersten Bundestagswahl, dann kann das zur Folge haben, dass Parteien die eine Reform strikt ablehnen eine Bundestagsmehrheit erreichen. Das heisst, dass das Antreten einer solche Partei weitere Reformen blockieren oder verzögern kann. Bei der Abschätzung der möglichen Stimmengewinne muss berücksichtigt werden, dass nur etwa ein Fünftel der Legalisierungsbefürworter für Parteien stimmt, die sich in den letzten vier Jahren für eine Cannabisreform ausgesprochen haben (Grüne, FDP und PDS).


  12. Joe Wein und Familie
    "Hey Joe, lebst du wirklich in Japan und wenn ja, warum?"

    Ja, ich lebe seit 1993 in Japan. Der Grund war Liebe auf den ersten Blick, wie rechts im Bild :-)

    Hier rechts ist ein Bild meiner Familie.

    Für meinen Einsatz für eine Cannabisreform in Deutschland kann mir niemand egoistische Motive vorwerfen. Ich bin zu diesem Thema politisch aktiv, weil ich glaube, dass bei einer Politik, die mehr Schaden als Nutzen verursacht, eine Reform dringend nötig ist.

    Heute stehen die Chancen dafür besser als seit Jahren. Ich denke, dass ich dabei einen wichtigen Beitrag leisten kann, trotz der geographischen Entfernung.