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UNDCP Jahresbericht 2001 vorgestellt

Das UN Office for Drug Control and Crime Prevention (UNDCP) hat seinen Jahresbericht für 2001 vorgestellt. Das UNDCP schätzt, dass 180 Millionen Menschen weltweit illegale Drogen verwenden, davon 144 Millionen Cannabis. Das sind etwa zwanzigmal mehr Menschen, als z.Zt. wegen aller Straftaten zusammen hinter Gittern sitzen. Die weltweit beschlagnahmte Cannabismenge stieg von 1998 auf 1999 um 35 Prozent. 192 Länder weltweit meldeten im Jahre 1999 Beschlagnahmungen, insgesamt 3959 Tonnen Cannabis. In Deutschland wurden 1999 insgesamt 168.833 Cannabispflanzen von der Polizei vernichtet. Cannabis kostet laut UNDCP in Frankreich, Deutschland und den Niederlanden im Mittel fast das selbe: 4,1, 4,7 und 4,9 US$ pro Gramm.

Bei den harten Drogen Heroin und Kokain sind die Preise sowohl in den USA als auch in Westeuropa im letzten Jahrzehnt um etwa zwei Drittel gefallen, was nicht gerade für den Erfolg des repressiven Kurses spricht. Während der Kokainanbau stabil ist, meldet das UNDCP stolz, der Anbau von Mohn zur Heroinproduktion in Afghanistan sei um 85 Prozent zurückgegangen. Dabei steht Afghanistan, wo 70 Prozent des Rohopiums weltweit produziert wird, vor dem Staatsbankrott. Ohne Waffenkäufe können die fundamentaalistischen Taliban den seit Jahren tobenden Bürgerkrieg nicht gewinnen. Internationale Sanktionen wegen der angeblichen Unterstützung terroristischer Gruppen sowie eine katastrophale Dürre verschärfen die Not des Landes. Wenn die Opiumlager zur Neige gehen, wird der Anbau immer lukrativer werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann das Anbauverbot wieder vergessen wird damit die Bürgerkriegsparteien Weizen und Waffen kaufen können.

Es gibt einen Präzedenzfall dafür: Vor acht Jahren hatte es die UN mit Hilfe Syriens geschafft, den Cannabisanbau im Libanon zu stoppen. Die vorgesehenen Fördermittel zum Umstieg auf legale Agrarprodukte betrugen aber weniger als ein Prozent der früheren Einnahmen aus dem Cannabisanbau. Heute wachsen im Libanon wieder 50.000 Hektar Cannabis zur Haschischproduktion. Weshalb erwartet das UNDCP, dass die Entwicklung in Afghanistan anders verlaufen wird?

Noch vor wenigen Jahren gab sich UNDCP -Direkter Pino Arlacchi zuversichtlich, bis 2008 den Anbau der wichtigsten Drogenpflanzen stoppen zu können. Er behauptete, für 500 Millionen Dollar pro Jahr binnen 10 Jahren einen Markt auslöschen zu können, in dem jährlich die tausendfache Summe umgesetzt wird. Grosse Versprechungen, grosse Entäuschung! Wegen ernsthafter Probleme in seiner Behörde geriet Herr Arlacchi in den vergangenen Monaten in die Schusslinie der Kritik: Misswirtschaft, frustrierte und abgesprungene erfahrene Mitarbeiter, dubiose Ausgaben. Die New Yorker Finanzaufsicht der UN untersucht derzeit das UNDCP. Ein schwedischer Segelfreund von Arlacchi ohne Vertrag mit dem UNDCP erhielt Zahlungen zur Finanzierung einer nie stattgefundenen Weltreise über das Moskauer UNDCP-Büro. Der Freund erhielt auch Gelder um sich ein Fahrzeug zu mieten. Michael von der Schulenburg, der eine leitende Funktion im UNDCP-Büro in Wien innehatte, erhob am 6. Dezember vorigen Jahres schwere Vorwürfe gegen Arlacchi und trat von seinem Posten zurück. Inzwischen gibt es erste Konsquenzen gegen die Drogenkontroll-Misswirtschaft. Mehrere Länder haben ihre Beiträge an das UNDCP gekürzt. Die Niederlande gaben vor wenigen Wochen bekannt, dass sie ihre Zahlungen an das UNDCP von 10 Millionen Gulden pro Jahr bis auf weiteres komplett einstellen werden.

ODCCP Presents Global Illicit Drug Trends 2001

New York Times: United Nations: UN Review Criticizes Director of Its Drug and Crime Program