Cannabislegalisierung in Deutschland!
Neuigkeiten
Argumente
Politik
Verein
Aktionen
Medienprojekt
Infos über Cannabis
Hanf & Recht
Politik international
Studien
Bücher
Links
Suchen
Kontakt
in English in English
 

Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union

Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht
 
http://www.emcdda.europa.eu/multimedia/publications/Annual_Report/2000/report/ar00_de.pdf

Zum Lesen dieses Dokuments ist der kostenlose Acrobat Reader erforderlich.

Zitat:

Trends beim Drogenkonsum und seine Folgen

Cannabis

Cannabis ist noch immer die am weitesten verbreitete illegale Droge in der Europäischen Union, deren Konsum im Verlauf der 90er Jahre erheblich gestiegen ist. Der anhaltende Zuwachs in Ländern mit ehemals niedrigen Konsumraten einerseits und eine gewisse Stabilisierung in Ländern mit hoher Prävalenz andererseits bestätigen die tendenzielle Konvergenz, die im letzten Jahr beobachtet wurde.

  • Mindestens 45 Millionen Menschen in der EU (18 % davon aus der Gruppe der 15- bis 64jährigen) haben Cannabis wenigstens einmal probiert. Schätzungsweise 15 Millionen Menschen in der EU (6 % davon aus der Gruppe der 15- bis 64jährigen) haben Cannabis innerhalb der letzten zwölf Monate konsumiert.
  • Der Konsum ist höher unter Gruppen von Jugendlichen. Schätzungsweise 25 % der 15- bis 16jährigen und 40 % der 18jährigen haben Cannabis probiert. In einigen Ländern hat sich der Konsum seit 1990 verdoppelt, während er in anderen Ländern weniger steil angestiegen ist und sich in einigen anderen gar stabilisiert hat.
  • Neugier ist einer der Hauptbeweggründe zum Probieren von Cannabis, das eher versuchsweise in unregelmäßiger Weise konsumiert wird.
  • Der im vergangenen Jahr beobachtete steigende Anteil der neuen Patienten, die sich wegen Cannabiskonsums in Behandlung begeben, hat sich insbesondere im Falle junger EU-Bürger bestätigt. Zusätzliche Drogen werden oft eingenommen.
  • Cannabis ist immer noch die Hauptdroge im Zusammenhang mit Drogendelikten; dabei handelt es sich meistens um Drogenbesitz und weniger um Drogen-handel. Die Anzahl der Sicherstellungen ist seit 1997 beträchtlich angestiegen.

2000 Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union,
Seite 7.
Nationale Schätzungen der Prävalenz

Trotz der Beschränkungen ist die Prävalenzrate offensichtlich in Spanien, Italien, Luxemburg und im Vereinigten Königreich am höchsten (ca. fünf bis sieben problematische Drogenkonsumenten pro 1 000 Einwohner zwischen 15 und 64 Jahren, womit sie zwischen 2,3 und 8,9 % liegt), und in Belgien, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Finnland und Schweden (ca. 1 bis 3 problematische Drogenkonsumenten pro 1 000 Einwohner und somit zwischen 0,5 und 5,7 %) am niedrigsten. Mittlere Raten werden im Vergleich dazu aus Dänemark, Spanien, Frankreich, Irland und Norwegen berichtet, während Griechenland und Portugal bislang nicht in der Lage waren, Schätzungen abzugeben.

Diese Raten deuten auf eine geringe direkte Verbindung zwischen der Prävalenz des problematischen Drogenkonsums und der nationalen Drogenpolitik hin, da die Konsumraten in vielen Fällen trotz der unterschiedlich liberalen bzw. restriktiven Politik in einzelnen Mitgliedstaaten offenbar ähnlich - und häufig relativ niedrig - sind. Die nationale Drogenpolitik kann jedoch im einzelnen einen Beitrag zur Linderung der Folgen des problematischen Drogenkonsums, wie der Infektionsrate oder der Einnahme von Überdosen, leisten. Sozioökonomische Faktoren, darunter Arbeitslosigkeit, Bildung und Einkommen korrelieren mit der Prävalenz in einigen, jedoch nicht in allen Studien. Andere, z. B. geographisch bezogene Faktoren wie die unterschiedlichsten Routen des Drogenhandels, können dabei ebenfalls von Bedeutung sein (siehe Kasten Seite 18).

2000 Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union,
Seite 18.

Drogenbedingte Sterblichkeit
 
Drogenbedingte Sterblichkeit pro 100 000 Einwohner
gemäß Definitionen A, B und C
 
A
B
C
Belgien (1994) 0,9 1,2 2,1
Frankreich (1997) 0,3 0,3 0,7
Niederlande (1995) 0,2 0,5 0,8
Schweden (1996) 1,5 1,9 3,6
Vereinigtes Königreich
(England und Wales 1998)
2,2 2,7 2,9

2000 Jahresbericht über den Stand der Drogenproblematik in der Europäischen Union,
Seite 21.

Der Jahresbericht 2000 des UNDCP beruft sich an vielen Stellen auf obigen Jahresbericht der EMCDDA als Quelle. Tatsächlich wurden viele Daten aus dem Bericht im UNDCP-Bericht verfälscht wiedergegeben. Lesen Sie dazu bitte bei Interesse den folgenden Artikel von EMCDDA-Vorstandmitglied Carla Rossi, Universität von Rom:
 
"World Drug Report 2000: Contents, Omissions and Distortions"
UN ODCCP World Drug Report 2000


Sterblichkeitsdaten aus einer Studie der EMCCDA

http://www.emcdda.europa.eu/multimedia/project_reports/(4)-CT1.pdf

Feasibility study of the implementation of the proposals given in the final report of REITOX sub-task 3.3 - to improve the quality and comparability of data on drug-related deaths
 
Final report
 
EMCDDA project CT.97.EP.08
July1998

(...)

Table 6a Number of drug-related deaths according to ICD-9 codes 304, E850-E858, E980.0-E980.5.

Note 1: the data have not yet been extracted in the same way in each country. Note 2: the selection of ICD codes is still under discussion. Unusual high rates (e.g. Finland) may be explained by the inclusion of drugs that are not commonly known as drugs of abuse, or by abuse of prescription drugs, such as benzodiazepines, in a typical elderly (female) population.

 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996
Austria 64 36 63 82 65 64 90 140 179 195 195 208
Belgium 82 98 86 109 102 104 146 140     
Denmark 277 236 210 242 220 236 241 245 292 347 301 
Finland 91 137 159 175 225 228 254 221 235 239 257  
France              
Germany* 421 384 476 683 853 1376 2008 2038 1725 1677 1594 1788
Greece 23 21 22 29 60 49 73 102 65 156 214  
Italy 444 405 498 712 913 1425 2081 2140     
Ireland 30 16 9 25 25 17 22 25 42 44 80  
Luxembourg              
Netherlands 84 83 55 54 57 69 63 64 69 74 53  
Portugal              
Spain              
Sweden 98 101 150 158 142 154 166 165 182 179 209  
UK              

* Note that the coverage has changed as of 1990 because of the unification of West- and East-Germany.

(...)

Table 6b. Number of drug-related deaths according to ICD-9 codes 304, E850- E858, E980.0-E980.5 : rates per million inhabitants.

Note 1: the data have not yet been extracted in the same way in each country. Note 2: the selection of ICD codes is still under discussion. Unusual high rates, such as in Finland, may be explained by the inclusion of drugs that are not commonly known as drugs of abuse, or by abuse of prescription drugs, such as benzodiazepines, in a typical elderly (female) population.

  1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 pop*
Austria 8 5 8 10 8 8 11 18 23 25 25 26 7.9
Belgium 8 10 9 11 10 10 14 14      10.1
Denmark 53 45 40 47 42 45 46 47 56 67 58  5.2
Finland 18 27 31 34 44 45 50 43 46 47 50  5.1
France               
Germany       17 25 25 21 21 20 22 81.1
Greece 2 2 2 3 6 5 7 10 6 15 21  10.4
Italy 8 7 9 12 16 25 36 37      57.1
Ireland 8 4 3 7 7 5 6 7 12 12 22   3.6
Luxembourg               0.4
Netherlands 5 5 4 4 4 4 4 4 4 5 3   15.4
Portugal               9.8
Spain               39.0
Sweden 11 11 17 18 16 18 19 19 21 20 24  8.8
UK               58.0

* Population (x million). Data from Annual Report, 1997. Not controlled for annual changes in population size.

http://www.emcdda.europa.eu/multimedia/project_reports/(4)-CT1.pdf


Akute Drogensterblichkeitszahlen aus dem Jahresbericht 2000 der EMCCDA

Number of acute drug-related deaths recorded 1985-98

 19851986198719881989199019911992199319941995199619971998
Austria----203670121130140160179132108
Belgium1220173749969075804648n.a.n.a.n.a.
Denmark150109140135123115188208210271274266275250
Finlandn.a.n.a.n.a.112341342726355145n.a.n.a.
France172185228236318350411499454564465393228143
Germany324348442670991149121252099173816241565171215011674
Greece102856627266797978146176222232244
Ireland1964757714161939505290
Italy2422925438099741161138312178888671195156611601076
Luxembourg135489161714292016916
The Netherlands4042233330434943385033637061
Portugaln.a.1822335282121156115143198232235337
Spain143163234337455455579556442388394429360310
Sweden150138141125113143147175181205194250n.a.n.a.
United Kingdom
(England and Wales)
1254136213321348132113391411153316151796195621502144n.a.
n.a. = data not available

http://www.emcdda.europa.eu/multimedia/Publications/Annual_Report/2000/data/health/numberofdrugrelateddeaths.pdf


Legal status of cannabis
International Conventions | Situation in the EU Member States | Medical use of cannabis
Situation in the EU Member States
http://eldd.emcdda.europa.eu/trends/trends_cannabis_EU.shtml