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Drogenfreie Gesellschaft "kann nicht existieren"

Gosau/Wien - Das Drogenproblem gehöre nicht "mit Mitteln des Strafrechts, sondern vielmehr der Gesundheitspolitik" gelöst, stellte
Mittwoch die Obfrau der Fachgruppe Jugendrichter, Claudia Fenz, fest. Schließlich koste ein Tag Haft nicht weniger als ein Tag Therapie, helfe aber "weder dem Süchtigen noch der Allgemeinheit".

Mit dieser Stellungnahme, der sich der Großteil der bei der Jugendrichtertagung in Gosau (OÖ) anwesenden Experten anschloss,
erteilte die Juristin Dieter Böhmdorfers Ansinnen eine klare Abfuhr. Der Justizminister will das Suchtmittelgesetz verschärfen, die Strafmündigkeit von 19 auf 18 Jahre herabsetzen - für die Richterin unverantwortlich. Und da Fenz schon beim Austeilen war, ließ sie auch die aktuelle Wahlpropaganda von Böhmdorfers FPÖ nicht aus: Die angebotene "drogenfreie Gesellschaft kann nirgends existieren" und sei "allenfalls in autoritären Systemen" ansatzweise verwirklicht worden.

Laut Fenz zeigt aber etwa das Beispiel der ehemaligen UdSSR, dass bei Abschottung gegen illegale Drogen auf legale Mittel ausgewichen wird: In Russland ist Alkoholismus ein nationales Suchtproblem. Repression führe durch Verknappung des "Handelsgutes Droge" zu hohen Gewinnen für die Dealer. Folge man rein marktwirtschaftlichen Überlegungen, so müsste
international eine völlige Freigabe erfolgen - was derzeitige kriminelle Strukturen zusammenbrechen ließe, meinte Fenz. Am wichtigsten sei heute jedoch Prävention.

Mit der Suchtvorbeugung bei Jugendlichen werden sich auch mehr als 100 Experten befassen, die heute, Donnerstag, zu einer österreichweiten Konferenz im Innenministerium in Wien erwartet werden - um der heimischen Polizei und Gendarmerie neue und effizientere Wege in der Prävention zu ebnen. (red)