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  Klicken Sie für ein größeres Bild Der Bericht des Institute of Medicine

Marijuana and Medicine: Assessing the Science Base
Janet E. Joy, Stanley J. Watson, Jr., and John A. Benson, Jr., Editors;
Institute of Medicine 288 Seiten, 1999
ISBN: 0309071550

Online-Version: http://books.nap.edu/html/marimed/

Der Bericht des Institute of Medicine der US National Academy of Sciences wurde von der amerikanischen Regierung nach dem Sieg des kalifornischen Referendums über die Verwendung von Cannabis als Arznei in Auftrag gegeben. Er fasst den Kenntnisstand zu Cannabis und seinen Wirkungen, insbesondere im Blick auf die medizinische Verwendbarkeit zusammen. Die Studie wurde von der US Bundesregierung mit $910.000 gefördert und am 17. März 1999 der Öffentlichkeit vorgestellt.

Zu den wesentlichen Ergebnissen des Berichtes gehören:

  • Cannabis hat gut dokumentierte medizinische Verwendungsmöglichkeiten;
  • Cannabis ist keine Einstiegsdroge zu Heroin und anderen harten Drogen;
  • Sein Suchtpotenzial ist sehr gering;
  • Seine Nebenwirkungen liegen innerhalb des bei anderen Arzneimitteln üblichen Bereichs.

Einstiegsdroge?

"There is no evidence that marijuana serves as a stepping stone on the basis of its particular physiological effect. [...] Whereas the stepping stone hypothesis presumes a predominantly physiological component of drug progression, the gateway theory is a social theory. The latter does not suggest that the pharmacological qualities of marijuana make it a risk factor for progression to other drug use. Instead, the legal status of marijuana makes it a gateway drug."
Die Autoren sagen also mit anderen Worten, dass es nicht die Cannabiswirkung an sich ist die einen Teil der Konsumenten zu anderen illegalen Drogen fuehrt sondern das Cannabisverbot. Wenn eine Droge verboten ist die von vielen Menschen konsumiert wird dann öffnet das für viele Menschen eine Tür zur Illegalität die nur schwer wieder zu schliessen ist.

Abhängigkeit

Der IOM-Bericht enthält folgende Abschätzung darueber, wieviele Personen in den USA je eine der folgenden Drogen konsumiert haben und wieviele wiederum davon zu irgendeinem Zeitpunkt abhängig wurden (nach DSM-III-R Kriterien):

http://books.nap.edu/html/marimed/ch3_t4.html

 
Drug Category
Proportion That Have Ever Used (%)
Proportion of Users That Ever Became Dependent (%)
Tobacco 76 32
Alcohol 92 15
Marijuana (including hashish 46 9
Cocaine 16 17
Heroin 2 23

Es ist nicht nur interessant dass die Abhaengigkeitsrate von Cannabis hier das Schlusslicht bildet, auch die absolute Zahl ist aussagekräftig, liegt sie doch sehr nahe am Durchschnittswert des Kleiberberichts (dort 8%). Beide Studien stimmen ueberein dass Abhängigkeit bei Cannabis nicht der Normalfall sondern die Ausnahme ist. Beide Studien stimmen überein dass die Risikofaktoren bei Cannabis nicht bei der Droge an sich sondern beim Individuum und seinem sozialen Umfeld zu suchen sind.
 

Teer im Cannabisrauch

Manchmal wird auf einen Vergleich der Legalität von Tabak mit der Illegalität von Cannabis mit der Behauptung erwidert, Cannabis sei 10 / 20 / 50 mal so schädlich für die Lungen als Tabak. Dafür gibt es aber keine Hinweise, wie die IOM-Studie feststellt:

"Given a cigarette of comparable weight, as much as four times the amount of tar can be deposited in the lungs of marijuana smokers as in the lungs of tobacco smokers."
"Marihuana and Medicine: Assessing the Science Base", Seite 111 / Kapitel 3, Physiological Harms
Der Bericht weist dann weiter darauf hin dass eine Marihuanazigarette nur etwa halb soviel Rauchmaterial enthält als eine Tabakszigarette, so dass also eine Marihuanazigarette maximal doppelt soviel Teer deponiert als eine Tabakszigarette. Der Bericht schreibt aber auch:
"In addition, tobacco smokers generally smoke considerably more cigarettes per day than do marijuana smokers."
"Marihuana and Medicine: Assessing the Science Base", Seite 112 / Kapitel 3, Physiological Harms

Fruchtbarkeit

"Die Wirkung von Cannabinoiden auf die Fähigkeit von Sperma, Eizellen zu befruchten, ist umkehrbar und wird bei [Konzentrationen] beobachtet die höher liegen als jene die bei Marihuanarauchern wahrscheinlich auftreten."
"Marihuana and Medicine: Assessing the Science Base", Seite 122 / Kapitel 3, Physiological Harms