Cannabislegalisierung in Deutschland!
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  Wie lange noch Gefängnisstrafen für Cannabisbesitz?

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001-135: 11.09. - 17.10.2000
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000001: Wie lange noch Gefängnisstrafen für Cannabisbesitz?
Autor: Joe Wein 11.09.2000

Wie lange wird eigentlich die dringend noetige Reform des Betaeubungsmittelgesetzes in der CDU/CSU noch ein Tabuthema bleiben?

Dass Cannabis (Haschisch, Marihuana), anders als 1971 bei der Neufassung des damaligen Opiumgesetzes als Betaeubungsmittelgesetz noch vermutet, keine Einstiegsdroge ist, wurde inzwischen auch vom Bundesverfassungsgericht anerkannt. Diese Theorie war auch nie plausibel, wenn doch 97-98% der Cannabiskonsumentennicht zu harten Drogen umsteigen.

Auch die Schaedlichkeit von Cannabis wird mitlerweile von Experten nicht mehr so hoch eingeschaetzt, dass haertere Sanktionen als bei Alkohol und Nikotin schwer zu rechtfertigen sind (siehe z.B. WHO Studie vom Dezember 1997).

Verschiedene Studien gehen bei Alkohol und insbesondere von Nikotin von einem deutlich hoeheren Anteil an psychisch oder physisch abhaengigen Konsumenten aus als bei Cannabis.

Es bleiben zwei wesentliche Auswirkungen des Cannabisverbots. Einserseits fuehrt es dazu, dass ein Viertel der Bevoelkerung ungestraft und ohne Schuldgefuehle bestehende Gesetze uebertritt die harte Strafen androhen. Das ist Gift fuer den Rechtsstaat der sich das auf die Dauer nicht leisten kann. Die Doppelmoral zu Cannabis einerseits und Alkohol und Nikotin andererseits (man muss sich nur das bevorstehende Oktoberfest anschauen!) fuehrt zu Zynismus und Respektverlust vor Gesetzen. Das kann auf die Dauer nicht gut fuer die innere Sicherheit sein.

Andererseits fuehrt die Ueberlastung der Justiz mit Bagatellverfahren wegen Besitz und Anbau in kleinem Rahmen fuer den Eigenkonsum dazu, dass teilweise mutmassliche Schwerverbrecher aus der Untersuchungshaft entlassen werden muessen weil kein Prozessdatum in Aussicht ist.

Waere es da nicht vernuenftiger, wenn endlich dieses Thema vorurteilslos debattiert wuerde? Unsere niederlaendischen Nachbarn haben Cannabis vor 24 Jahren entkriminalisiert und ihre Volkswirtschaft wurde juengst (nach Luxemburg) zur produktivsten Wirtschaft in Europa gekuert. Auch die Schweiz wird voraussichtlich im kommenden Jahr Cannabis entkriminalisieren. Beide Haeuser des Schweizer Parlaments sowie die Regierung haben sich bereits dafuer ausgesprochen.

In Deutschland dagegen ist das Thema Cannabis-Entkriminalisierung immer noch ein rotes Tuch. Wie lange noch? Hat die CDU Angst, dieses heisse Eisen anzufassen?






000002: re
Autor: Klauuss 11.09.2000

Die CDU ist momentan mit anderen Heissen Eisen ziemlich ausgelastet.
Aber wer verteilt denn hier Gefängnissstrafen für den Besitz von Hasch
in konsumüblicher Menge? Ist mir nicht bekannt.
Kennen Sie einen Fall?



000003: Drogen!
Autor: Der Schamane © 11.09.2000

Wer mit Drogen erwischt wird, gleich welcher art, aollte auf das haerteste bestraft werden.

Studien beweisen, das gerade cannabis, die einstiegdroge ansich ist, das laesst sich nicht von der hand weisen.

Ich habe eigenhaendig drogendealer an der schule meiner kinder verpruegelt, als sie versuchten haschisch zu verkaufen. Danach kamen mir viele eltern zur hilfe und nun ist ruhe.

Es steht ausser frage, das alkohol und nikotin schaedlich ist und suechtig macht, aber muss man das durch EINSTEIGERDROGEN ersetzen????

Wir hatten auch eine '68ziger lehrerin an der schule, die hasch als NICHT GEFAEHRLICH vor 14 jaehrigen kindern verherrlichte. Auch die war nicht mehr lange an der schule.

Der Schamane
.... auf der mauer.... auf der lauer!!





000004: Verharmlosung von Drogenschlucken beenden
Autor: Am 11.09.2000

Der permanenten Verharmlosung des Drogenschluckens durch linke Alt-68er muss endlich ein Ende bereitet werden.

Drogenschlucker solten viel härter bestraft werden als es heute üblich ist.



000005: teure Gefängnisstrafen
Autor: Joe Wein 11.09.2000

Cannabiskonsumenten, die sich lieber einmal im Jahr aus dem eigenen Garten als alle paar Wochen ueber die albanische Mafia versorgen, erreichen sehr schnell Mengen die mit erheblichen Freiheitsstrafen belegt sind:

Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe hat vor einigen Jahren den Schwellenwert fuer die "nicht geringe Menge" Cannabis auf 7,5 g THC festgesetzt. Das entspricht etwa 60 Gramm Cannabisharz oder 90 Gramm Cannabiskraut, weniger als das Gewicht einer Tafel Schokolade. Bei einer solchen "nicht geringen Menge" wird nach derzeitigem Recht eine Gefaengnisstrafe zwischen 1 und 15 Jahren faellig.

Selbst bei der darunter liegenden Menge, der "Normalmenge" betraegt die Strafandrohung bis zu 5 Jahre, vergleichbar etwa mit fahrlaessiger Toetung oder gefaehrlicher Koerperverletzung. Fuer mich und viele andere Waehler ist eine solche Gleichsetzung hoechst unterschiedlicher Straftaten nicht mehr nachvollziehbar.

Was hofft der Gesetzgeber damit zu erreichen? Die uebermaessige Strafandrohung bei solchen immer noch relativ geringen Cannabismengen foerdert den haeufigen Einkauf von Kleinstmengen auf dem Schwarzmarkt. Nutzniesser der harten Gesetze gegen den Eigenanbau und der Verhinderung von "Coffee Shops" oder des Apothekenmodells ist einzig und allein die organisierte Kriminalitaet.

Bestuende fuer Erwachsene ein legaler Zugang zu Cannabisprodukten dann wuerde das nicht nur die Einnahmen der organisierten Kriminalitaet schmaelern, es wuerde auch dem Jugendschutz dienen (Alterskontrollen gibt es nur in legalen Abgabestellen) und zudem erhebliche Steuereinnahmen ermoeglichen.

Wenn die ca. 15 Tonnen Cannabisprodukte die in den vergangenen Jahren jaehrlich beschlagnahmt wurden etwa 10% der tatsaechlich abgesetzten Menge ausmachen dann waeren das etwa 150.000 kg im Wert von mindestens 1,5 Milliarden DM an denen der Bundesfinanzminister keinen Pfennig verdient hat.

Umgelegt auf die vom Bundesgesundheitsministerium geschaetzten 2,4 Millionen Konsumenten waeren das uebrigens 62 Gramm pro Person pro Jahr, nicht weit von der Menge entfernt auf die die oben erwaehnten 1-15 Jahre Gefaengnis stehen.

Ein Jahr Gefaengnis kostet die Steuerzahler etwa 50.000 DM, von entfallenen Steuereinnahmen inhaftierter vorheriger Erwerbstaetiger ganz abgesehen. Wo ist der Gegenwert fuer den Steuerzahler? Waere besteuerter Anbau und Vertrieb langfristig nicht produktiver? Waere es nicht hoechste Zeit fuer eine offizielle Studie zu diesem Thema die die Vor- und Nachteile abwaegt?



000006: re
Autor: Ree 11.09.2000

Habe ich noch nie gelesen. Dann müssten ja mittlerweile schon tausende Hascher in Gefängnissen sitzen für 15 Jahre.

Das was ich letztens gelesen habe ist, daß ein Mehrfachtäter, ein Dealer harter Drogen zu unter 2 Jahren mit dieser neuen elektonischen Fussfessel
verurteilt wurde. Also eine Art Hausarrest nachts und am Wochenende, und tagsüber in der Woche "darf" er gemeinnützig arbeiten.


000007: Einstiegdrogen
Autor: Internist 11.09.2000

Ich fordere das strikte Verbot der Einstiegdrogen:

Kaffee
Tee
CocaCola
Aspirin
Schokolade
etc.

Einige Beiträge hier nähern sich kabarettistischen Leistungen.

Zur Sache:

The Lancet, BMJ und andere wohlestimierte wissenschaftliche Zeitschriften widerlegen jegliche Vorurteile gegen Cannabis und klassifizieren es als mildes Genussmittel, wie eben einige der o.g. Dinge.

Übrigens, wäre Kaffee was "Neues", "exotisches", erst in den 60ern entdecktes. Kaffee wäre heute mit Sicherheit verboten.


000008: re: Am
Autor: Internist 11.09.2000

Cannabis schluckt man nicht !!!
Bissu was dumm ?


000009: Was sind Drogen? Einstiegsdroge?
Autor: Joe Wein 11.09.2000

Schamane schrieb:
"Wer mit Drogen erwischt wird, gleich welcher art, aollte auf das haerteste bestraft werden."

Die Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren, gewiss kein Verein von Cannabisverharmlosern, schreibt:

"Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff erfaßt nicht nur Cannabisprodukte, Halluzinogene, Stimulantien, Schnüffelstoffe, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z.B. Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuß- und "Lebens"mittel andererseits nicht mehr trennscharf voneinander ab".



Schamane schrieb:
"Studien beweisen, das gerade cannabis, die einstiegdroge ansich ist, das laesst sich nicht von der hand weisen."

Nennen Sie mir doch bitteeine dieser Studien. Ich vermute, Sie sind nicht besonders aktuell informiert. Solche Vermutungen gab es tatsaechlich vor 20-30 Jahren, inzwischen ist die Fachwelt aber ueberwiegend anderer Ansicht.

Die Studie von Dr Dieter Kleiber die der damalige Bundesgesundheitsminister Seehofer (CSU) in Auftrag gegeben hatte kam jedenfalls 1998 zu dem folgenden Schluss:

"Die Annahme, Cannabis sei die typische Einstiegsdroge für den Gebrauch harter Drogen wie Heroin, ist also nach dem heutigen wissenschaftlichen Erkenntnisstand nicht haltbar."

Staatsanwalt Koerner, der als Vater des heutigen Betaeubungsmittelgesetzes gilt schreibt dazu:

"Die These vom Umsteigeeffekt des Haschisch (...) hat sich als Mythos erwiesen." Er fuehrt aus dass es etwa 40 mal mehr Cannabiskonsumenten als Heroinkonsumenten gibt, ein Umstieg also eher die Ausnahme denn die Regel ist.

Der Bericht des amerikanischen "Institute of Medicine" zu Cannabis kam 1999 ebenfalls zu dem Schluss dass Cannabis keine "Einstiegsdroge" ist. In den USA nach ueber dreissig Jahren "Drogenwelle" auf etwa 80 Millionen Cannabiskonsumenten mehrere Hundertausend aktueller Konsumenten harter Drogen, ein Verhaeltnis von 100 zu 1.




000010: Internist
Autor: Rabauke 11.09.2000

Du scheinst ja wohl dafuer zu sein, das drogen schon an den schulen verkauft werden und die 'leerer' unseren kindern das hasch rauchen beibringen.

Nun, die konservativen werden sich dagegen mit aller macht wehren, darauf kannst du dich verlassen.

Daemlicher kann es wohl nicht kommen, als drogen mit kaffee, aspirin und andere genussmittel zu vergleichen.

Rabauke


000011: Kaffee
Autor: Joe Wein 11.09.2000

Hallo Internist,

Kaffeewar bereits verboten. Das ist jedoch heutzutage schon wieder vergessen. Johann Sebastian Bach komponierte seine "Kaffeekantate" als Protest gegen die harten Drogengesetze seiner Zeit.



000012: Rabauke
Autor: Internist 11.09.2000

Du hast einen schlechten Bildungs- und Wissensstand.

Ich dagegen lese die ärztliche, internationale Fachpresse täglich, und weiss, worum es sich dreht.


000013: Drogen und Jugendschutz
Autor: Joe Wein 11.09.2000

Rabauke schrieb:
"Du scheinst ja wohl dafuer zu sein, das drogen schon an den schulen verkauft werden und die 'leerer' unseren kindern das hasch rauchen beibringen."

Gerade weil der Cannabisverkauf verboten ist ist diese Droge an Schulen erhaeltlich. Weil naemlich auch Erwachsene Cannabis nur auf dem Schwarzmarkt erwerben koennen, wo sich niemand einen Personalausweis zeigen laesst bevor er Drogen abgibt, gibt es auf dem Cannabismarkt zur Zeitueberhaupt keinen Jugendschutz.

Nur ein legaler Haendler, z.B. ein Apotheker der seine Zulassung verlieren kann wenn er gegen Abgabebestimmungen verstoesst, hat ein finanzielles Interesse, keine Rauschmittel an Minderjaehrige abzugeben. Ein Krimineller der eh schon mit einem Fuss im Gefaengnis steht hat solche Skrupel nicht.

Sehen Sie sich doch die Realitaet an! Die Schutzwirkung des Cannabisverbotes ist am wirkungslosesten wo es am noetigsten waere. Waere es nicht zumindest Zeit, einmal die Jugendschutz-Situation in Deutschland und in den Niederlanden durch eine Untersuchung vergleichen zu lassen?






000014: An Rabauke
Autor: Joe Wein 11.09.2000

"Daemlicher kann es wohl nicht kommen, als drogen mit kaffee, aspirin und andere genussmittel zu vergleichen."

Genussmittel ist, was man selber nimmt. Droge ist, was andere nehmen ;-)

Aber bitteschoen: Definiere doch mal "Droge" und "Genussmittel"!

Ich bin ganz Ohr!







000015: An Ree
Autor: Joe Wein 11.09.2000

60 Prozent aller Strafverfahren zum Betaeubungsmittelvergehen erfolgen nach wie vor wegen Haschisch und Marihuana, obwohl noch nie jemand an einer Cannabisueberdosis gestorben ist (an Alkoholvergiftung jedoch schon der eine oder andere).

Finden Sie dass dieser Prozentsatz angemessen ist?





000016: Argumentation der Befürworter der Cannabisprobibition
Autor: Peter A. 11.09.2000

Hallo,

wenn ich (als eigentlich unbeteiligter Mitleser) mir hier die Beiträge anschaue, dann fällt mir auf: Es ist bezeichnend, daß die Befürworter der Cannabisprohibition hier keinerlei Argumente bringen, sondern statt dessen mit längst überholten Klischees ("Drogen nehmen nur Linke und 68er"), oder mit Agressivität ("drogendealer an der schule meiner kinder verpruegelt") reagieren.

Vielleicht solltet ihr nochmal eure jahrelang gehegten Vorurteile beiseite legen, und darüber nachdenken, ob Joe Wein nicht vielleicht doch recht hat. Die Fakten sprechen für seine Argumentation; das einzige, was dagegen spricht, ist die Verbohrtheit in euren Köpfen.

Und nein, ich bin kein Linker, und auch weiß Gott kein 68er.

Peter


000017: Joe Wein
Autor: Ree 11.09.2000

Mit Statistiken werden Sie sich bei mir die Finger verbrennen ;-)

Was wollen Sie nun hören? Den berühmten abgenagten Spruch, ich
würde nur der Statistik in der Bewertung glauben, die ich selber gefälscht habe?

Wenn 100% aller Strafverfahren diesbezüglich wären anstatt 60%, so
würde das den positiven Verdacht beinhalten, daß Verstösse gegen
das Betäubungsmittelgesetz gegen Null gegangen sind in allen Bereichen
ausser Hasch und Co.
Das wäre doch positiv.


000018: @Internist
Autor: Schattenparker © 11.09.2000

Hasch kann man doch schlucken, z.B. als Tee, Kakao, Plätzchen, Joghurt, Zitronenkuchen usw ;). Ist für mich als Nichtraucher eine gesunde Alternative für einige Stunden >Meditation

P.S. Rezepte gibt es auf Anfrage :);)

Gruß Schattenparker

P.P.S. stehe voll im Berufleben, bin also kein herumlungernder Junkie, sondern ein Genußmensch, der nicht kriminalisiert werden will.


000019: Schattenparker
Autor: Basilius © 11.09.2000

"Hasch kann man doch schlucken, z.B. als Tee, Kakao, Plätzchen, Joghurt, Zitronenkuchen usw ;). Ist für mich als Nichtraucher eine gesunde Alternative für einige Stunden >Meditation"


Zur Meditation benötigen Sie also Chemie?
Offenbar haben Sie Sinn und Zweck der Meditation nicht verstanden.


000020: Re: Basilius
Autor: DangerSeeker © 11.09.2000

>Zur Meditation benötigen Sie also Chemie?

Cannabis ist keine Chemie, sondern ein 100prozentiges Naturprodukt...


DangerSeeker


000021: DangerSeeker
Autor: Basilius © 11.09.2000

"Cannabis ist keine Chemie, sondern ein 100prozentiges Naturprodukt..."


Jeder Stoff ist Chemie.



000022: Zivilisation, Schoepfung
Autor: Joe Wein 12.09.2000

Basilius: "Zur Meditation benötigen Sie also Chemie?"

Woher leiten Sie das "brauchen" ab?

Es gehoert zur Natur der Zivilisation dass sich Hilfsmittel bedient. Das unterscheidet den Menschen vom Tier. Es begann mit dem ersten Stock den ein Steinzeitmensch bei der Jagd verwendete.

Der eine verwendet halt Weihrauch und die Orgelmusik um Gott naeher zu kommen, der andere Cannabis. Welcher Mensch kann sich erlauben, darueber ein Urteil zu faellen? Ich denke, entscheidend ist was dabei herauskommt.

Was mir nicht einleuchtet ist, wieso gerade in der CDU/CSU die sich sonst gegen uebermaessige Einmischung des Staates wendet, in diesem Punkt Meinungen vertreten werden die ich eher von Sozialisten erwarte. Dass naemlich der Staat alles besser wisse und staatliche Vorschriften, auf Kosten der Steuerzahler durchgesetzt, uns alle vor uns selber retten werden. Warum werden ausgerechnet bei Rauschmitteln die Wirksamkeit aller Marktmechanismen verleugnet? Haben wir sowenig aus dem Zusammenbruch des Sozialismus im Osten gelernt?

Besonders unverstaendlich wird es, wenn es dabei um kein Menschenwerk geht. Cannabis ist kein weisses Pulver sondern ein Pflanze die Teil der Schoepfung ist. Was hier verboten ist, ist ein Stueck Natur.






000023: BtmG kontraproduktiv
Autor: Bert Camenbert 12.09.2000

Abgesehen davon, dass unsere Körper selbst genug Stoffe produziert
die sicher unter das BtmG fallen könnten, stellt sich Grundsätzlich die Frage
nach dem Sinn des BtmG in seiner jetzigen Form.
Falls es überhaupt sinnvoll sein sollte, zwar nicht den Konsum, aber die damit logischerweise verbunden Handlungen wie Besitz, Anbau, Erwerb irgendwelcher Drogen unter Strafe zu stellen müsste die Einstufung eines Verantwortbaren Risikos, das ja im Falle von Alkohol Tabak usw. gegeben zu sein scheint, nach den jeweils neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen erfolgen.
Dann aber wäre Cannabis , dessen Konsum in jeder Hinsicht nach aktuellen seriösen Erkenntnissen, risikärmer - nicht riskofrei - ist, als Alkohol sicher nicht im BtmG zu finden.
Im Gegensatz dazu müsste jetzt überall die Polizei ausschwärmen und die Vorgärten von den hochgefährlichen (aber legalen) Engelstrompeten befreien.
Das Recht zur potentiellen Selbstschädigung mittels psychoaktiver Substanzen ist in desem Land bereits für Jugendliche ab 16 Jahren
eine Selbstverständlichkeit, ebenso käme niemand auf die Idee das
in diesem Rahmen Auftretende problematische Konsumverhalten unter Strafe zu stellen, im Gegenteil diese Substanzen dürfen beworben werden,
von einer ernsthaften Einhaltung der Jugenschutzbestimmungen ist leider nicht die Rede.

Der Hauptschaden im Bezug auf Cannabis geht aber von dessen illegalem Status aus, nicht nur im Bezug auf das Individuum
(alleiniger derzeitig festgestellter "Umsteigeeffekt"),
Arbeitsplatzverlust Geldstrafen Haftstrafen - sondern auch für die Allgemeinheit schliesslich verursacht eine Ermittlung (Hausdurchsuchung Verhaftung Verfahren Knast) erhebliche Kosten und belastet die knappen Ressourcen der enstprechenden Institutionen.
Verhältnismässig ist das weder im Hinblick auf die "Volksgesundheit" noch auf die Abwehr von individuellen Schäden.
Aufklärung, ernsthaft ausgeübter Jugendschutz, Werbeverbot wären wohl in diesem Falle (am besten auch bei Alk und Nikotin) die angezeigteren Massnahmen.
Aber das Strafrecht?
So erreicht man den Problemkonsumenten egal welcher Droge immer erst wenns zu spät ist.



000024: Joe Wein
Autor: Barbera 12.09.2000

Sie haben da was verwechselt.
*räusper*
Die Partei mit dem "weniger Staat" ist die FDP...

Zum Thema: Freigabe, Gewinn und Steuern kassieren, damit das Gesundheitswesen teilfinanzieren. Steuerbeitrag von Alkohol und Nikotin und Hasch berechnen, auf Basis der aus dem Konsum resultierenden (Gesundheits-)Kosten.

Herr Eichel: 5 Mio Konsumenten entspricht c.a.(seeeehr vorsichtig geschätzt) 2,5 Mio Gramm am Tag (potentielle staatl. Gewinnspanne/Gr. 6,-)

15 Mio Überschuß am Tag plus MwSt. plus Gesundheitssteuer (c.a. 7.5 Mio) macht

8.2 Mrd. im Jahr.

Damit könnte man sogar die Ökosteuer abschaffen - LOL


000027: Na, denn passt mal auf
Autor: W. Zimmermann © 12.09.2000

""Kennst du nicht den Laien-Spruch "Da ist Chemie drin - das ist giftig!" :-)))))))))))))))))"


Sicher!


Basilius"

Dann wird wohl auch das Bier-, Schnaps- und Weintrinken in Kürze strafbar und die Gaststätten können den Laden dicht machen :-))

Ja, ja die Chemie, wo die nicht immer als Grund herhalten darf. Je nach Horizont.


000028: Zimmermann
Autor: Basilius © 12.09.2000

"Dann wird wohl auch das Bier-, Schnaps- und Weintrinken in Kürze strafbar und die Gaststätten können den Laden dicht machen :-))"

Unter Rotgrün wird wohl eher das Autofahren verboten.

Ich persönlich nehme keine Suchtmittel (Alkohl, Nikotin, sonst. Drogen) ein. Meine Gesundheit ist mir wichtig.


"Ja, ja die Chemie, wo die nicht immer als Grund herhalten darf. Je nach Horizont."

Normalerweise wird die Chemie doch gerade von Grünen und Alternativen verteufelt. Wenn´s aber um Suchtmittel geht, da bekommen die den Hals gar nicht voll genug.


Basilius


000029: Basilius
Autor: W. Zimmermann © 12.09.2000

Ich bekomme bei Ihnen den Eindruck, dass Sie etwas zu eingeengt alles was aus der grünen oder SPD-Ecke kommt gleich als verdammenswert einstufen.
Darf man einen grossen Teil des eigenen Volkes als inkompetent brandmarken ?

Sie vergessen eines: Viele dieser so ungeliebten Menschen haben mit für Ihren Wohlstand gesorgt. Darf man mehr als die Hälfte der eigenen Bürger ausgrenzen, nur weil sie einem nicht ins politische Konzept passen ?

Ich denke nicht.

W. Zimmermann


000031: Suchtmittel
Autor: Joe Wein 12.09.2000

Basilius: "Wenn´s aber um Suchtmittel geht, da bekommen die [Gruenen und Alternativen] den Hals gar nicht voll genug."

Ich halte das, gelinde gesagt, fuer eine einseitige, polemische Sichtweise. Niemandem geht es bei dieser Problematik um die Foerderung des Konsums, weder beim politischen Gegner noch anderswo.

Ich denke, was Verharmlosung von Stoffen mit Suchtpotenzial angeht muesste sich wohl auch der eine oder andere Bierzelt- oder Weinfestredner an die eigene Nase fassen.

Worum es wirklich geht ist die wirksamste Politik zur Reduzierung von Schaeden. Der Massstab fuer dem Erfolg von Drogenpolitik sind nicht die schoenen Ideale ihrer Verfechter, wie die Utopie einer "drogenfreien Gesellschaft." Die wird es nie geben solange es Menschen gibt.

Das einzige was in der Drogenpolitik zaehlt ist was dabei unter dem Strich herauskommt. 100.000 tote Raucher pro Jahr, 40.000 Alkoholtote und 1.800 Herointote sind kein Ruhmesblatt. 12 Liter purer Alkohol pro Kopf der deutschen Bevoelkerung pro Jahr machen uns zu einem internationalen Spitzenreiter. Unsere Heroinsterblichkeit liegt 8-mal hoeher als in den Niederlanden.

Drogenpolitik als reine Durchsetzung von Verboten ist eine Sackgasse. Sie ignoriert zum einen den dringenden Handlungsbedarf bei legalen Suchtmitteln. Warum ist z.B. der Automatenverkauf von Zigaretten noch legal, obwohl der Verkauf an Jugendliche unter 16 illegal ist und der Automat keine Alterskontrolle vornehmen kann?

Zum anderen muss Drogenpolitik vor allem bei den Konsumenten ansetzen, nicht den Substanzen. Es gibt Menschen, die koennen weder mit Alkohol noch mit Cannabis vernuenftig umgehen. Denen hilft kein Verbot, die brauchen Hilfe.

Drogenpolitik kann nur funktionieren wenn sie auch glaubwuerdig ist. Das ist sie, wenn man sich die steigenden Zahlen der jugendlichen Probierer anschaut, schon lange nicht mehr.

Wie lange wird es dauern bis wir uns endlichen die Alternativen anschauen?




000032: jupp
Autor: THC 12.09.2000

100 000 Rauchertote
40 000 Alkoholtote
1 800 Herointoten


wieviele Haschischtote ?
wohl kaum einer aber welche Drogen sind verboten ? .... irgendwie seltsam .


000033: Wie giftig ist Haschisch?
Autor: Joe Wein 12.09.2000

Jupp: "100 000 Rauchertote
40 000 Alkoholtote
1 800 Herointoten

wieviele Haschischtote ?
wohl kaum einer aber welche Drogen sind verboten ? .... irgendwie seltsam"


Je mehr man vergleicht desto unglaublicher wird die juristische Ungleichbehandlung von Cannabis, Alkohol und Tabak.

Es ist relativ bekannt dass THC, der aktive Wirkstoff von Cannabis im Vergleich zu seiner Wirksamkeit extrem ungiftig ist, weshalb toedliche Ueberdosierungen so gut wie unbekannt sind (allenfalls bei Infarktpatienten kann der Anstieg der Pulsfrequenz gefaehrlich werden).

Die THC-Menge ab der man eine Mindeststrafe von einem Jahr bis zu 15 Jahren riskiert ist noch nicht mal ein Zehntel der Menge die, wenn man sie ueberhaupt an einem Tag konsumieren koennte, toedlich waere. Bei Zigaretten reichen bekanntlich schon 5 Stueck zum Selbstmord, wenn man sie isst statt sie zu rauchen. Die toedliche Nikotindosis liegt zwischen 0,04 und 0,06 Gramm. Die toedliche THC-Dosis liegt bei etwa 75 Gramm. Nikotin ist also etwa 1200-2000 mal giftiger als THC.

Bei Alkohol hat man mit 0,8 Promille einen Rausch und, je nach Alkoholgewoehnung, irgendwo zwischen 4 und 5 Promille stirbt man schon an Atemlaehmung. Also grob die 5-fache Rauschdosis ist toedlich. Bei Aspirin tut's die 50-fache Wirkdosis, bei Koffein die 100-fache.

Bei Cannabis dagegen werden in Tierexperimenten regelmaessig Ratten, Maeuse und Hunde mit der *mehrhundertfachen* Rauschdosis gefuettert und am naechsten Tag sind sie wieder normal.

Etwa 40% der deutschen Raucher rauchen 20 Zigaretten und mehr am Tag, d.h. sie inhalieren *pro Woche* den Qualm von etwa 140 Gramm verbranntem Pflanzenmaterial. Der durchschnittliche Cannabiskonsument verbraucht *pro Jahr* etwa 60 Gramm Cannabis. So ist es nicht verwunderlich wenn bisher kein erhoehtes Krebsrisiko durch Cannabis belegt werden konnte.

Cannabis koennte auch gegessen oder getrunken werden wenn es nicht so teuer waere dass Konsumenten das effektivere Inhalieren vorziehen. In Indien wurde auch, als es dort noch legal war, 2/3 des Cannabis gegessen oder getrunken statt geraucht, was das Restkrebsrisiko vermeidet.

Tabakanbau wird jaehrlich in der EU mit etwa 2.000.000.000 DM aus dem Agrarfonds (d.h. aus Steuergeldern) subventioniert, auf unerlaubten Hanfanbau steht dagegen eine Gefaengniszelle fuer 50.000 DM pro Jahr pro Anbauer.

Begruenden kann man das eigentlich nur damit, dass sich leider mehr Mut dazu gehoert, ein unsinniges Gesetz abzuschaffen als es einzufuehren, weil man dabei ja eingesteht dass man sich geirrt hat.

Ich bin mir aber sicher dass es irgendwann auch in der CDU Stimmen fuer eine Re-Legalisierung geben wird. Die Fakten sind einfach zu offensichtlich. Es ist schade dass sich bis jetzt zu wenige Waehler und Politiker ernsthaft mit dem Thema beschaeftigt haben.






000034: Starker Tobak
Autor: Karsten Petersdorff 15.09.2000

Interessante Erzählung meiner Großmutter: Was früher starker Tobak oder auch Knaster genannt wurde und sich das Bäuerchen nach Feierabend in die Pfeife stopfte, waren die Blätter der Hanfpflanze. Wann wurde der Konsum von Haschisch eigentlich erstmalig verboten?


000035: re
Autor: Gast.für.heute 15.09.2000

"Jeder Stoff ist Chemie."

Richtig.

Aber nicht jede "Meditation" ist religös.

"Meditation" ist eine Frage der Definition. Genauso wie "Droge","Chemie","Richtig" und "Falsch".


000036: Konsum
Autor: Gast.für.heute 15.09.2000

In drogenpolitischen Diskussionen geht es natürlich immer um die Frage des Konsums. Allerdings hat das nichts mit dem Betäubungsmittelgesetz zu tun.
Nach dem Btmg ist es verboten die im Anhang aufgeführte Stoffe zu besitzen, zu kaufen oder sonstwie zu erwerben(Naturentnahme!), ein- aus- oder durchzuführen(Import,Export), Geld zum Erwerb zur Verfügung stellen (Taschengeld) und/oder zu Verkaufen oder sonstwie abzugeben. Vom verbotenen Konsum ist nirgends ím Gesetzestext die Rede.
Warum?

Weil kein demokratischer Staat die LEGITIMITÄT hat, mir mündigem Bürger vorzuschreiben was ich meinem Körper zuführe oder sonstwie antue.
Das hat für mich etwas mit demokratischen Werten zu tun wie etwa dem Recht auf Selbstbestimmung.
Mit welchem Legitimen Recht verweigert er mir also den Besitz?
Ich verwende mit absicht das Wort "Legitimität", weil es nicht um "Recht und Ordnung" geht sondern um GERECHTIGKEIT.

Ich finde einige der Diskussionsteilnehmer sollten ihr Verständnis(falls vohanden) unserer Verfassung und dem Sinn der dahinter steht überdenken.

Ausserdem sollte man ersteinmal begründen(rational! mit Argumenten!)
warum und mit welchem Recht das Btmg besteht. Schließlich beschneidet es die Freiheit des Bürgers.
Kein demokratischer Staat darf das "einfach-nur-so-zum-spass".




000037: Re: Starker Tobak
Autor: Joe Wein 18.09.2000

Der Konsum von Cannabis ist nach wie vor erlaubt. Verboten ist nur der Erwerb, die Herstellung, der Besitz, die Abgabe, usw. Das heisst, nicht Kiffen ist verboten sondern der vorherige Besitz des Rauchmaterials. Das ist in Amerika, England, usw. genauso.

Was du wahrscheinlich meinst ist wann der Verkauf und Besitz von Cannabis fuer nicht-medizinische Zwecke in Deutschland das erste Mal verboten wurde. Das war meines Wissens 1929 der Fall. Bis 1925 waren "Orientzigaretten" mit Namen wie "Nil", "Khedive" auf dem Markt. Die Zigaretten enhielten neben Tabk auch Haschischpulver und Marihuana.

Laut den Unterlagen des Hamburger Zolls wurden allein im September 1885 3,5 Tonnen Cannabisblueten, 12 Tonnen Cannabisblaetter und 3000 Doppelzentner Cannabisharz geloescht (lt. Hans-Georg Behr, "Von Hanf ist hier die Rede).

1923 hatte Suedafrika ein internationales Verbot von "indischem Hanf" fuer nicht-medizinische Zwecke gfordert. 1924 forderten auch die Tuerkei und Aegypten ein solches Verbot. Auf der internationalen Opiumkonferenz von 1925 berichtete nur Portugal von negativen Erfahrungen mit Cannabis: Angeblich wuerde es in der Kolonie Mozambique die Schwarzen aufsaessig machen. Der Vertreter Indiens sprach sich gegen ein Verbot aus. In Indien hatte eine Regierungskommission 1894 ein Cannabisverbot erwogen und dazu eine 3000-seitige Studie erstellt die zu dem Schluss kam, dass eine staatliche Kontrolle des Anbaus und Vertriebs einem Verbot vorzuziehen seien.

Ein Mehrheit fuer die Aufnahme des Hanfes in die Verbotsliste (zu Opium und Kokain) entstand erst durch einen politischen Kuhhandel: Das deutsche Reich stimmte mit fuer das Cannabisverbot nachdem Aegypten zusicherte, im Gegenzug weiterhin deutsche Heroinexporte ins Land zu lassen.

1929 nahm das deutsche Reich "indischen Hanf" ins deutsche Opiumgesetz auf. Das Gesetz wurde unter den Nazis 1937 verschaerft. 1958 wurde dann auch der medizinische Gebrauch von Cannabis verboten. 1971 wurde das Gesetz als Betaeubungsmittelgesetz neugefasst. 1982 wurde selbst der Industriehanfanbau verboten, 1996 aber wieder legalisiert.

Ungeachtet der Gesetze wurde Hanf vor allem waehrend des 2. Weltkriegs und besonders in Sueddeutschland, der Schweiz und Oestereich als billiger Tabaksersatz geraucht. In Bayern und Baden sagte man "Kraut" dazu, in Hessen und Niedersachsen "Knaster". Der Zinndeckel alter bayrischer "Knasterpfeifen" diente dazu, dass in der Hitze zerspringende Hanfsamen im Pfeifenkopf nicht herausfliegen und einem keine Loecher ins Hemd brennen konnten.

Dieser Teil der deutschen Drogengeschichte ist heutzutage aber weitgehend vergessen. Drogenverbote lassen sich politisch immer besser verkaufen wenn die Droge aus dem Ausland stammt. So waren auch Tabak und Kaffee vom 17. bis 19. Jahrhundert in Deutschland weithin verboten bis sich ihr Gebrauch schliesslich in politisch einflussreichen Kreisen verbreitete (z.B. Preussenkoenig Friedrich). Heute wird Cannabis als Droge aus dem Nahen Osten dargestellt obwohl diese Pflanze in Deutschland mindestens seit der Germanenzeit waechst. Auf Dauer wird sich das Cannabisverbot jedoch genausowenig halten lassen wie das Kaffee- und Tabaksverbot des 18. Jahrhunderts. Schliesslich gibt es in Deutschland inzwischen schon mehr Cannabiskonsumenten als FDP-Waehler.



000038: Re: Joe Wein
Autor: Karsten Petersdorff 19.09.2000

Vielen Dank erst mal für die erhellende Erklärung! Ich hatte die Erzählung meiner Oma schon fast als Quatsch abgetan.
Eins interessiert mich aber noch (wenn man schon mal jemand mit fundiertem Wissen greifbar hat...).
Du schreibst von deutschen Heroinexporten. (???)
Das würde ja bedeuten, dass Heroin in Deutschland auch einmal legal war. Wann war das und wann wurde es verboten?


000039: Re: Karsten Petersdorff
Autor: Günter Maier 19.09.2000

Heroin is ne deutsche Entwicklung, wurde als Hustensaft für Kinder verkauft.
Zeitweilig wurde es auch eingesetzt um Alkoholiker zu entwöhnen, was eine gute Idee war, weil Heroin nicht sonderlich schädlich ist, es macht lediglich
Verstopfung und zerstört nicht den ganzen Körper so wie Alkohol.
Das Junkielend resultiert ausschliesslich aus der Prohibition.


000040: Heroin
Autor: Flea © 19.09.2000

Soviel ich weiß ist Heroin ein Entwicklung von Bayer während des 1.WK.
Es war gedacht als Schmerzmittel für die Soldaten-deshalb wurde sogar die Produktion von Aspirin ausgesetzt.
war aber dann wohl doch eher ein Schuß in den Ofen.

Allerdings kann ich die Auissage, heroin sei unschädlich nicht ganz nachvollziehen. Da es ja nicht stimmt.


000041: Re: Carsten Petersdorff
Autor: Joe Wein 20.09.2000

Ich möchte eigentlich nicht zu sehr vom Thema Cannabis abschweifen. Heroin und Cannabis sind zwei weitgehend voneinander unabhängige Themen die man nicht über Gebühr miteinander vermischen sollte. Diese beiden Drogen sind unterschiedlich genug dass man nicht den legalen Status der einen Droge von dem der anderen Droge abhängig machen sollte.

Aber weil du mehr zur Geschichte von Heroin wissen wolltest, bitte: Der Name Heroin ist ein eingetragener Markenname der Firma Bayer, genauso wie Aspirin. Beide Arzneien wurden durch Acetylierung von pflanzlichen Ausgangsprodukten hergestellt (bei Aspirin Auszüge von Weidenruten, bei Heroin aus Schlafmohn). Heroin kam 1898 auf den Markt und war zuerst rezeptfrei verkäuflich. Nach dem Verbot des nichtmedizinischen Gebrauchs von Opiaten im Jahre 1921 betrug die Höchststrafe für Heroindelikte 3 Monate Gefängnis. Erst 1929 wurde Heroin komplett verboten. Die Höchststrafe wurde dabei für Heroin und Haschisch gleichermassen auf 3 Jahre festgesetzt. Bis zum Verbot wurde Heroin vor allem als Hustensaft verwendet. Die geringeren Nebenwirkungen im Vergleich zu Alkohol waren ein Grund warum damals Ärzte Alkoholiker auf Heroin umstellten. Anders als heutiges Strassenheroin das mit Streckmitteln verunreinigt ist und unter unhygienischen Bedingungen gespritzt wird war oraler Heroinkonsum bei korrekter Dosierung kaum mit ernsthaften Nebenwirkungen verbunden: Am ehesten trat noch Verstopfung auf. Heroin hatte weniger histaminische Nebenwirkungen als andere Hustensäfte auf Opiatbasis, allerdings bildete sich wie bei diesen bei täglichem Gebrauch nach etwa 2 Wochen eine körperliche Abhängigkeit aus, das heisst es kommt beim Absetzen zu Entzugserscheinungen. Solange die Konsumenten weiterhin Nachschub aus der Apotheke holen konnten lebten sie nicht wiel anders als heutige Methadonpatienten. Die Firma Bayer warnte allerdings nicht vor dem Suchtproblem sondern behauptete anfangs sogar ausdrücklich, Heroin mache nicht süchtig. Der kommerzielle Erfolg von Aspirin und Heroin bildete die Grundlage für den raschen Austieg von Bayer. Die IG Farben (in der Bayer aufging) wehrte sich 1927 gegen ein Komplettverbot von Heroin mit der Begründung, eine strengere Kontrolle von Opiaten stelle "eine Gefahr für die Gesundheit der Volkswirtschaft" dar. Man zählte übrigens in Jahre 1927 im deutschen Reich etwa 3500 Opiatabhängige, davon etwa 100 "Heroinisten".


000042: An Flea
Autor: Joe Wein 20.09.2000

"Es war gedacht als Schmerzmittel für die Soldaten-deshalb wurde sogar die Produktion von Aspirin ausgesetzt.
war aber dann wohl doch eher ein Schuß in den Ofen."

Siehe mein anderes Posting. Heroin wird im Körper zu Morphium umgebaut und wirkt sehr ähnlich zu diesem. Morphium ist eine legale Arznei und hat sogarmehr Nebenwirkungen als sauberes Heroin. Drüben in Grossbritannien ist auch Heroin weiterhin eine legale Arznei.

"Allerdings kann ich die Auissage, heroin sei unschädlich nicht ganz nachvollziehen. Da es ja nicht stimmt."

Man muss unterscheiden zwischen Heroin als Arznei und Heroin als Strassendroge. Ob eine Droge den Körper schädigt hat nicht direkt etwas mit ihrem Abhängigkeitspotenzial zu tun sondern vor allem mit ihrer Giftigkeit und mit ihrer Dosierung. Nach pharmazeutischen Standards produziertes Heroin schädigt den Körper bei korrekter Dosierung kaum. Sauberes Heroin ist da chronisch eher weniger schädlich als Alkohol (ähnlich wie Methadon), auch wenn das Suchtpotenzial höher ist als bei Alkohol.

Anders sieht es natürlich bei Strassenheroin aus das von skrupellosen Dealern mit Streckmitteln gemischt wird und unter unhygienischen Bedingungen gespritzt wird. Das sind aber keine Eigenschaften von Heroin als Substanz mehr (siehe schweizer Abgabeprojekt) sondern eine indirekte Folge der Drogengesetzgebung. Als man in Amerika Alkohol verbot da gab es auch viele Leute die an Methanolvergiftung blind wurden oder starben.

Was man deshalb meiner Meinung nach braucht ist ein pragmatischer Mittelweg. Das ist aber, wiegesagt, eine ganz andere Debatte als das Thema Cannabis und hat mit diesem kaum etwas zu tun.



000043: Re-Wein
Autor: Flea © 20.09.2000

1.Wie gesagt, ich war nicht ganz sicher.
2.was die schädlchkeit oder nucht-schädlichkeit von Heroin betrifft, ok, dann sollte aber auch gesagt werden, wie es zu verstehen ist, so wie du es differenzierst. einfach zu sagen Heroin ist unschädlich ist etwas sehr vereinfacht und sehr mißverständlich

3. es ist richtig, das in dieser diskussion die vermischung des themas mit heroin unpassend ist, da es nichts mit Cannab. zu tun hat und nur alte vorurteile schürt

4. desweitere stehe ich was Cannabis betrifft voll und ganz auf deiner seite


000044: Re: Flea
Autor: Joe Wein 21.09.2000

Wie beurteilst du die politischen Chancen, den Besitz von Cannabis (z.B. 30 Gramm oder eine geringe Anzahl von Pflanzen) für's erste zu einer Ordungswidrigkeit umzustufen? Ich sehe das als ziemlich realistisches Nahziel für eine Reform des Betäubungsmittelgesetzes. Es würde einerseits die Polizei und die Staatsanwaltschaften entlasten, weil bei Ordnungswidrigkeiten das Ermessensprinzip gilt. Solange Cannabisbesitz noch als Verbrechen eingestuft ist kann selbst wenn es nur um ein Gramm Cannabis zum Eigenbedarf geht nur die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen, auch wenn sie das bei dieser Menge selbst in Bayern und Sachsen seit dem Verfassungsgerichtsurteil von 1994 fast jedesmal tut. Ermessensprinzip heisst, die beteiligten Polizeibeamten könnten dann im Einzelfall entscheiden ob ein Eingreifen tatsächlich eine sinnvolle Verwendung ihrer knappen Zeit ist oder ob es wichtigere Fälle zu bearbeiten gibt. Es müsste nicht unbedingt jedesmal eine Anzeige erstattet werden und ein Ermittlungsverfahren eröffnet werden. Auch würde der Staat bei der Einstufung als Ordnungswidrigkeit die mit Bussgeldern belegt ist weiterhin seine Missbilligung gegen die Droge klar zum Ausdruck bringen. Ich sehe das als tragfähigen Reformkompromiss den man, mit etwas Aufklärung, breiten Teilen der Öffentlichkeit (einschliesslich Teilen der Union) verkaufen könnte, insbesondere wenn die Schweiz nächstes Jahr offiziell ihren Reformvorschlag zu Cannabis vorlegt. Bei den Eidgenossen unterstützt von der linken SP über die liberale FDP bis zur konservativen Christlichen Volkspartei (CVP) fast jede grössere Partei die Cannabisentkriminalisierung, nur die anti-EU SVP sträubt sich dort noch.



000045: Re: Flea
Autor: Joe Wein 21.09.2000

Wie beurteilst du die politischen Chancen, den Besitz von Cannabis (z.B. 30 Gramm oder eine geringe Anzahl von Pflanzen) für's erste zu einer Ordungswidrigkeit umzustufen? Ich sehe das als ziemlich realistisches Nahziel für eine Reform des Betäubungsmittelgesetzes. Es würde einerseits die Polizei und die Staatsanwaltschaften entlasten, weil bei Ordnungswidrigkeiten das Ermessensprinzip gilt. Solange Cannabisbesitz noch als Verbrechen eingestuft ist kann selbst wenn es nur um ein Gramm Cannabis zum Eigenbedarf geht nur die Staatsanwaltschaft das Verfahren einstellen, auch wenn sie das bei dieser Menge selbst in Bayern und Sachsen seit dem Verfassungsgerichtsurteil von 1994 fast jedesmal tut. Ermessensprinzip heisst, die beteiligten Polizeibeamten könnten dann im Einzelfall entscheiden ob ein Eingreifen tatsächlich eine sinnvolle Verwendung ihrer knappen Zeit ist oder ob es wichtigere Fälle zu bearbeiten gibt. Es müsste nicht unbedingt jedesmal eine Anzeige erstattet werden und ein Ermittlungsverfahren eröffnet werden. Auch würde der Staat bei der Einstufung als Ordnungswidrigkeit die mit Bussgeldern belegt ist weiterhin seine Missbilligung gegen die Droge klar zum Ausdruck bringen. Ich sehe das als tragfähigen Reformkompromiss den man, mit etwas Aufklärung, breiten Teilen der Öffentlichkeit (einschliesslich Teilen der Union) verkaufen könnte, insbesondere wenn die Schweiz nächstes Jahr offiziell ihren Reformvorschlag zu Cannabis vorlegt. Bei den Eidgenossen unterstützt von der linken SP über die liberale FDP bis zur konservativen Christlichen Volkspartei (CVP) fast jede grössere Partei die Cannabisentkriminalisierung, nur die (auch EU-feindliche) SVP sträubt sich dort noch.


000046: Re: Joe Wein
Autor: DangerSeeker © 21.09.2000

Wollte nur mal eben vollste Zustimmung zu Deinen Beiträgen bekunden...



DangerSeeker


000047: Statt Verharmlosung lieber hartes Durchgreifen
Autor: Am 21.09.2000

Drogenschlucker sollten von der Polizei viel härter angepackt werden.

In jeder grösseren Stadt kennt die Polizei Ecken, an denen in aller Oeffentlichkeit Drogen verkauft und geschluckt werden.

Räumt endlich mit diesen kriminellen Zuständen auf !


000048: Re-Joe
Autor: Flea © 21.09.2000

1. Am, hartes Durchgreifen, ...aber was meinnst du mit Drogen? Hier geht es einzig und allein um Cannabis, und hier wir dnicht verharmlost, da es nichts zu verharmlosen gibt bezügl. Canaabis. Die Informationen hierzu stehen jedem offen.

2. Joe, die Umwandlung i eine Ordnungswidrigkeit wäre zumindest ein Anfang. Es gäbe auch eine gewisse rechtssicherheit, da man nicht von Gutdünken von Plizei oder Staatsanwaltschaft abhängig ist. Diese Situation ist ja schließlich auch eine leichte Willkürsituation. Besonders lächerlich angesichts den Bundeslandabhängigen Quoten des Eigenbedarfs. Von 30 g in Schleswig holstein über 12 (oder so) in NRW bis zu fast gar nichts in Bayern oder B-W. Im Norden alles klar im Süden schwer-kriminell. Das ist ja nun kein zustand.

Meine Hoffnung beziehe ich immer stärker aus der immer größer werdenen positiven Beurteilung in der Medizinischen Forschung, besonders bei der Krebs- (bei Mäusen gab es sogar Fälle, bei denen sich Tumore nach Behandlung mit Cannabis-Stoffen zurückbildeten), Aids, Eppilepsie oder Grüner Star-Behandlung. Denn gegen diese Tatsachen kann auch ein Politiker nicht anreden und Kranken Medikation verweigern.

Zumindest ist diese Hoffnung bei mir größer als andere politische Wege. Daran das die Grünen hier was ändern (wie sie es vor der wahl angekündigt haben) glaube ich nicht mehr.





000049: Re: Am
Autor: Hans Maier 21.09.2000

> Drogenschlucker sollten von der Polizei viel härter angepackt werden.

Können sie mir sagen was es sie odere den Staat angeht, welche Substanzen mündige Bürger zu sich nehmen wollen??


000050: Re: Am
Autor: Joe Wein 22.09.2000

"In jeder grösseren Stadt kennt die Polizei Ecken, an denen in aller Oeffentlichkeit Drogen verkauft und geschluckt werden."


Tatsächlich, in München ist der grösste dieser Umschlag- und Konsumplätze in ganz Deutschland als "Wiesn" bekannt ;-)


Lieber Am,

Thema dieses Threads ist "Wie lange noch Gefängnisstrafen für Cannabisbesitz?" Hier geht es nicht um alle "Drogen" sondern speziell um Cannabis (Hanf, Marihuana, Haschisch). Wer so tut als seien Haschisch und Heroin das selbe der verharmlost Heroin. Die ständige Vermengung verschiedener Substanzen mit höchst unterschiedlichem Gefahrenpotenzial verleitet Jugendliche zu dem fatalen Irrtum, harte Drogen wie Heroin, Kokain und Methamphetamin seien auch nicht schlimmer als Cannabis. Deshalb sollten wir für jede einzelne Droge von ihren Wirkungen ausgehend den geeignetsten Weg der gesetzlichen Kontrolle finden, und nicht den naiven Umkehrschluss machen dass alles was verboten ist gleich schlimm sein muss, bzw alles was legal ist gleich harmlos sein muss.


Es gibt in Deutschland mehr Leute die mindestens einmal Cannabis probiert haben als es jede der 3 kleineren Bundestagsparteien Wähler hat. Die Mehrzahl der Cannabiskonsumenten versorgt sich bei Freunden oder Bekannten. Mit hartem "Durchgreifen" ist hier nichts zu bewegen, zumindest nicht solange die Bundesrepublik noch ein demokratischer Rechtstaat ist und keine Stasi-Spitzelrepublik wie die DDR oder China. Cannabis ist aber nicht das "Drogenproblem" von dem jeder redet. Cannabis verursacht keine "Drogentoten". Es ist, nach Aussage von zahlreichen Sachverständigen in verschiedenen Gerichtsurteilen und staatlichen Gutachten sogar weniger schädlich als Alkohol oder Nikotin.


So urteilte z.B. das schweizer Bundesgericht am 29.8.1991 in einem Fall in dem es um vier Kilo Haschisch ging, dass sogar von dieser Menge keine "Gefahr für die Gesundheit vieler Menschen" ausginge. In ihrer Urteilsbegründung stellten die obersten schweizer Richter unter anderem fest:


"Ähnlich äusserte sich im Jahre 1985 auch Prof. Kind. Er führte aus, Cannabisprodukte verursachten keine sicher nachgewiesenen körperlichen Schäden, die denen des Nikotins in der Schwere oder Häufigkeit auch nur entfernt vergleichbar seien; es gebe jedoch eine kleine Zahl von Konsumenten, die abhängig werde, indem sie die Droge exzessiv gebrauche und dadurch in psychische und soziale Schwierigkeiten gerate; die besondere Gefährlichkeit von Cannabisprodukten sei bisher immer wieder damit begründet worden, dass Haschisch eine "Einstiegsdroge" für sogenannte harte Drogen (Heroin /Kokain) sei; diese Behauptung sei heute eindeutig widerlegt."


"Wie dargelegt, ging der Gesetzgeber davon aus, Cannabis stelle eine Gefahr für die menschliche Gesundheit dar; er war insbesondere der Auffassung, dieses Betäubungsmittel könne als "Einstiegsdroge" leicht zum Gebrauch ärterer Stoffe verführen. [...] Das stellten bereits die Professoren Kielholz, Ladewig und Uchtenhagen in ihrem Gutachten zuhanden des Obergerichts des Kantons Zürich vom 26. September 1978 [...] in Frage. Sie vertraten die Auffassung, dass der Konsum von Haschisch weder bei akuter Vergiftung noch bei länger dauerndem mässigem Konsum ein deutliches Gesundheitsrisiko in sich berge; erhebliche körperliche Schädigungen des Organismus seien selten, soweit das beurteilt werden könne; Haschischkonsum könne zu Toleranz und mässiger psychischer Abhängigkeit führen; das Abhängigkeitspotential und die Fähigkeit, soziale und psychische Folgen zu verursachen, sei bei Haschisch jedoch deutlich schwächer als bei andern Drogen wie Morphin /Heroin, Amphetamin /Kokain,Alkohol /Barbiturate;"
[ = Hervorhebung durch mich, JW]

Bei Interesse kann ich gerne auch die URL des kompletten Urteils per persönlicher Mail (joewein@pobox.com) zuschicken da das Posten von URLs im Forum gegen die CDU-Forumsregeln verstösst.

Joe Wein



000051: "Aufräumen" - aber wie?
Autor: Joe Wein 22.09.2000

'Am' forderte:
"Räumt endlich mit diesen kriminellen Zuständen auf !"


Es ist das Verbot von Drogen das ihren Verkauf so unkontrollierbar macht. Ein Wirt der die legale Droge Alkohol verkauft braucht eine Schanklizenz. Dadurch kann geregelt werden wo Alkohol verkauft wird. Jemand der Cannabis oder andere illegale Drogen verkauft bricht das Gesetz, egal wo. Er tut es trotzdem weil der Schwarzmarkt hohe Gewinnspannen zulässt von denen jeder Wirt nur träumen kann. Also ist es dem Schwarzhändler egal wo er verkauft, Hauptsache der Umsatz stimmt und er kann leicht untertauchen.


Als die USA 1919 den Alkoholverkauf verboten stellten zwar die legalen Gaststätten den Alkoholverkauf ein (zumindest vorübergehend), aber dafür machten bald im ganzen Stadtgebiet und vor allem in Wohnbezirken sogenannte "Speakeasies" auf, unlizenzierte Kneipen deren Anwohner sich vor den Gangstern fürchten mussten die dort den Alkoholverkauf übernahmen. Für jede illegale Kneipe die dicht gemacht wurde machten woanders zwei neue auf: Der Durst liess nicht nach.


Will man den Verkauf kontrollieren dann führt kein Weg an einem System von Lizenzen vorbei. In den Niederlanden wird Cannabis in etwa 1500 "Coffee Shops" vertrieben, deren Zahl in den letzten Jahren um 10 Prozent reduziert wurde, um "schwarze Schafe" auszuschalten und den Rest zur Einhaltung der Spielregeln anzuhalten: Keine harten Drogen, kein Verkauf an Jugendliche, keine Werbung, kein Grosshandel.


Das wäre in Deutschland genauso machbar. Alternativ könnte man Cannabis auch über Apotheken vertreiben, wie das bis 1958 der Fall war. Cannabis war bis dahin eine legale Medizin die vom Arzt verschrieben werden konnte. Das wird sie vorsaussichtlich in ein, zwei Jahren auch wieder sein. Eine Abgabe aus staatlich kontrollierten Verkaufskanälen wäre der sicherste Weg, kriminellen Händlern das Wasser abzugraben und gleichzeitig eine Möglichkeit, eine neue Steuerquelle zu erschliessen um Ökosteuer-geplagte Bundesbürger zu entlasten.


Joe Wein




000052: Gab es nicht mal eine Normenkontrollanfrage
Autor: Louiss 25.09.2000

Hat nicht mal das Bundesverfassungsgericht die Politiker aufgefordert ein Gesetz zu machen.
Weil sich herausstellte das Haschisch oder Gras weniger gefährlich ist als Alkohol.
Die Politiker sind am Zug!


000053: Drogen!
Autor: Aaron Swerdlovsky © 25.09.2000

Die Ideologie der Drogenbefuerworter ist schlichtweg zum . Wer Drogen verherrlicht, und Hasch IST eine Droge, der ist schon geschaedigt und sollte in die Drogen Entzugsanstalt.

In Holland hat sich ja nun endlich herrausgestellt, das ihre Drogenpolitik gescheitert ist. Die Australier haben EINWANDFREI festgestellt, das Hasch den Koerper mehr schaedigt, als Alkohol und Zigaretten zusammen.

Wir sollten genauso Drakonische Strafen einfuehren, wie es z.b. die Araber und Thailaender machen, dann ist a ruh im Karton.

Aaron




000054: Sportler machen Reklame für Bier
Autor: Hennes weissbier 25.09.2000

Wer Alkohol verherrlicht und Alkohol ist eine Droge muss schwupp ins Entziehungsheim.
Ich lach mich immer schlapp wenn ich beim Fussball " Keine Macht den Drogen" sehe und dann halten sich die Helden die Bierkrüge an den Hals.
Nirgend wird so viel gesoffen wie in den Fussballvereinen.


000055: Jeder hat das Recht auf seinen Rausch
Autor: k.k. 25.09.2000

Gerichtlich abgesichert


000056: Veherrlichung von Drogen!
Autor: Patrick Burger © 25.09.2000

hat einer jemals den Alkohol verherrlicht, oder dessen gefaehrlichkeit in frage gestellt?????

Es geht hier um Dorgen und nicht um Bier!!!

PB


000057: Alkohol ist eine Droge und im Bier ist Alkohol
Autor: k.k. 25.09.2000

Oder nicht ?


000058: Re-alles quatsch
Autor: Flea © 25.09.2000

1. es geht hier nicht um irgendwelche Drogenverherrlichungen , sondern um den Umgang mit Cannabis.
2. Es geht also um Drogen und nicht um Bier meint Burger...naja wenn er meint, daß bier keine Droge sei, ist das ja nun nicht weiter wert kommentiert zu werden.
3. Aaron, ihre Aussagen zu Haschich sind ganz einfach gelogen. (Punkt)


000059: an Patrick Burger: Was verstehst du unter Drogen?
Autor: Joe Wein 26.09.2000

PB: "Es geht hier um Dorgen und nicht um Bier!!!"

Mich wuerde interessieren wie _du_ den Begriff "Droge" definierst. Die Deutsche Hauptstelle gegen Suchtgefahren zählt Alkohol (genauso wie Nikotin) zu den Drogen, ebenso wie die Weltgesundheitsorganisation WHO und das Bundesgesundheitsministerium (ja, auch schon unter Minister Seehofer).

Die Abgrenzung zwischen Alkohol und anderen Drogen ist rein kultureller Natur. In Saudi-Arabien ist auch Alkohol ein "Rauschgift" fuer das man ausgepeitscht werden kann. Jeder heute illegale Droge war einmal legal, Cannabis in Deutschland etwa bis 1929 und war in Apotheken oder gar als Zigaretten erhaeltlich. In den USA war Alkohol von 1919-33 illegal aber Cannabis zur gleichen Zeit legal. Kaffee und Tabak waren in vielen deutschen Fuerstentuemern bis zur nach-napoleonischen Zeit illegal.

Auf der Homepage der Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren, e.V. kann man folgende Drogendefinition lesen:

"Während viele Menschen beim Begriff "Droge" nur an illegale Substanzen denken wird dieser Begriff in der Medizin weiter gefasst: "Nach einer Definition der Weltgesundheitsorganisation gilt jede Substanz als Droge, die in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Dieser erweiterte Drogenbegriff erfaßt nicht nur Cannabisprodukte, Halluzinogene, Stimulantien, Schnüffelstoffe, Schlaf- und Beruhigungsmittel, Alkohol, Tabakerzeugnisse, Schmerzmittel Opiate und Kokain. Er bezieht sich auch auf Alltagsdrogen wie z.B. Kaffee und Tee und grenzt Drogen einerseits sowie Genuß- und "Lebens"mittel andererseits nicht mehr trennscharf voneinander ab."





000060: Aaron: Werbung fuer Drogen
Autor: Joe Wein 26.09.2000

Aaron: "Wer Drogen verherrlicht, und Hasch IST eine Droge, der ist schon geschädigt und sollte in die Drogen Entzugsanstalt."

Ich bin gegen jede Verherrlichung von Drogen und für eine sachliche Auseinandersetzung.

Bist du für Alkohol- und Zigarettenwerbung? Zigarettenfirmen und Brauereien geben jedes Jahr Milliarden für Werbung aus. Wieso ist Werbung für Tabak eigentlich legal obwohl er jedes Jahr allein in Deutschland 100.000 Menschen tötet? Von Cannabis ist kein einziger Todesfall durch eine Vergiftung bekannt und da ist sogar der Besitz für den Eigengebrauch in den eigenen vier Wänden illegal.

Joe Wein


000061: Aaron: Entkriminalisierung vs. "drakonische Strafen"
Autor: Joe Wein 26.09.2000

Aaron: "In Holland hat sich ja nun endlich herrausgestellt, das ihre Drogenpolitik gescheitert ist."

Das niederländische Parlament sieht das anders. Es hat sogar am 27. Juni 2000 für eine Resolution gestimmt nach der die Regierung den Cannabisanbau vollständig legalisieren soll. Bisher wird zwar der Besitz und Verkauf von kleinen Mengen toleriert aber der Anbau ist weiter illegal.

Ziel der niederländischen Cannabisentkriminalisierung im Jahre 1976 war eine Trennung der Drogenmärkte um den Zugang zu härteren Drogen zu entmutigen. 1995 betrug in den Niederlanden die Sterblichkeit aufgrund illegaler harter Drogen 2,4 Tote pro Million Einwohner pro Jahr. In Deutschland waren es 20 Tote pro Million Einwohner pro Jahr und im drogenpolitisch strengen Schweden gar 23.5. Wessen Drogenpolitik ist da wohl gescheitert?

Die niederländische Drogenpolitik hat sich im grossen und ganzen bewährt und wird auch von einer breiten Mehrheit in der Bevölkerung und im Parlament unterstützt. Natürlich gibt es weiterhin Probleme durch Schmuggel und im Schwarzmarkt, aber ein Teil davon liesse sich vermeiden wenn Deutschland und Frankreich aus den positiven niederländischen Erfahrungen lernen und ihre Drogenpolitik ähnlich ideolgiefrei ausrichten würden, wie das die Schweiz jetzt tut.


Aaron: "Die Australier haben EINWANDFREI festgestellt, das Hasch den Körper mehr schaedigt, als Alkohol und Zigaretten zusammen."

Die australische Studie "The health and psychological consequences of cannabis use" ist auf der Website des australischen Gesundheitsministeriums zu finden. Ich bin damit vertraut. Dr Wayne Hall und seine Mitautoren weissen darin darauf hin dass es praktisch zu allen gesundheitlich relevanten Aspekten bei Alkohol und Tabak stärkere Hinweise auf gesundheitliche Risiken gibt als bei Cannabis. Zum Beispiel erwähnen sie dass bei Alkohol eine tödliche Überdosis möglich ist aber bei Cannabis nicht.

Dr Hall ist auch Mitautor der WHO-Studie zu Cannabis die im Jahre 1997 fand dass Alkohol und Nikotin riskanter sind als Cannabis. Ich empfehle sowohl die australische Studie als auch die WHO-Studie zur Lektüre (URLs auf Anfrage per Mail: jowein@pobox.com).

In Südaustralien ist Cannabisbesitz übrigens als Ordnungswidrigkeit eingestuft die nur noch mit einem Bussgeld bestraft wird, wie Falschparken. Warum nicht auch in Deutschland? Es würde die Verwaltungskosten beträchtlich senken.


Aaron: "Wir sollten genauso Drakonische Strafen einfuehren, wie es z.b. die Araber und Thailaender machen, dann ist a ruh im Karton."

Wievielen der 2,4 Millionen Cannabiskonsumenten sollten wir denn deiner Meinung nach den Kopf abhacken oder aufhängen? Auch in Ländern wo auf Cannabis die Todesstrafe steht (z.B. Malaysia ab 200 Gramm Haschisch oder Philippinen ab 750g Marihuana) hat das den Handel nicht beendet. Gehängt werden eh nur die kleinen Fische die die Bestechungsgelder nicht bezahlt haben, oder Konkurrenten von korrupten Polizisten die selbst mit Drogen handeln.

Also ich kann auf Zustände wie in Detroit oder Manila gerne verzichten.

In den USA kann man in einigen Staaten für einen Joint schon lebenslänglich ins Gefängnis kommen. Dort werden jedes Jahr 700.000 Menschen wegen Cannabis verhaftet. Ein Drittel der schon 2 Millionen Gefängnisinsassen in den USA (mehr als in ganz China einsitzen) sitzt wegen Drogen. 1500 Insassen sitzen sogar für Cannabis Strafen von 20 Jahren und mehr ab. 40 Milliarden Mark im Jahr werden allein von der Regierung in Washington für Drogenpolitik ausgegeben, in den Bundesstaaten nochmals soviel. Das ist ein Fass ohne Boden, ein klassisches sozialistisches Arbeitsbeschaffungsprogramm.

Härtere Strafen führen zu weniger Konkurrenz und damit höheren Gewinnspannen. Umso mehr Drogen kommen dann auf den Markt. Der Erfolg: In den USA nehmen doppelt soviele Leute illegale Drogen als in den Niederlanden oder in Deutschland. In Thailand und den Philippinen kämpft man statt mit Cannabis jetzt mit viel schädlicheren Amphetaminen. Hier handelt es sich um ein Problem das durch Strafverfolging nicht verbessert sondern nur verschlimmert wird.

Joe Wein

joewein@pobox.com


000062: Drogenmißbrauch und die dramatischen Folgen.
Autor: schluckspecht 26.09.2000

... kann man zur Zeit auf der weltweit größten offenen Drogenszene, auf der Münchener Wies'n beobachten.

Ein Prosit der Gemütlichkeit.

P.S.
Frühestens ab zwei Promill',
weiß ich, was ich wirklich will!



000063: Grundgesetz und Betäubungsmittelgesetz
Autor: Joe Wein 27.09.2000

Louiss: "Hat nicht mal das Bundesverfassungsgericht die Politiker aufgefordert ein Gesetz zu machen."

Das Bundesverfassungsgericht hat 1994 festgestellt dass eine Bestrafung fuer den Besitz geringer Mengen Cannabis zum gelegentlichen Eigengebrauch gegen das Übermassverbot des Grundgesetzes verstoesst und den Gesetzgeber aufgefordert, Konsequenzen daraus zu ziehen.

Das Prinzip hinter der Entscheidung ist, dass eine Durchsetztung eines Verbotes der Gesellschaft nicht mehr schaden darf als das Verhalten von dem das Verbot abhalten soll. Der Gesetzgeber ist angehalten, das am wenigsten schaedliche Mittel zur Durchsetzung von Rechtsnormen einzusetzen.

Bis jetzt ist diese Entscheidung immer noch ohne gesetzgeberische Konsequenzen geblieben. Niemand will den ersten Schritt machen. Weder wurde die Definition der "geringen Menge" zwischen den verschiedenen Laendern angepasst noch der Polizei die Vermeidung oder Einstellung von Ermittlungsverfahren bei geringen Mengen ermoeglicht - das kann nach wie vor nur die Staatsanwaltschaft. So kommt es dass die selben Gesetze in noerdlichen Bundeslaendern einerseits und suedlichen und oestlichen Bundeslaendern andererseits drastisch verschieden durchgesetzt werden. So koennen z.B. 25 Gramm Haschisch in Hessen komplett straffrei bleiben aber in Bayern zu mehreren Monaten auf Bewaehrung fuehren. Diese Ungleichheit vor dem Gesetz ist schaedlich fuer den Rechtstaat. Wer das Grundgesetz respektiert kann nicht einfach das Bundesverfassungsgericht ignorieren.

Eine bundeseinheitliche Reform, z.B. eine Herabstufung des Besitzes von 30 Gramm Cannabis zur Ordnungswidrigkeit mit Bussgeld (um eine moegliche Uebergangsloesung zu nennen), ist ueberfaellig. Bei einer Einstufung als Ordnungswidrigkeit koennten die Polizeibeamten selbst wenn z.B. keine Hinweise auf Fremdgefährdung vorliegen auf ein Einschreiten verzichten, wie sie das auch bei einer gerinfuegigen Geschwindigkeitsuebertretung im Strassenverkehr koennen.

Joe Wein

joewein@pobox.com



000064: Mir ist nicht klar warum Alkohol erlaubt und Haschisch verboten ist .
Autor: Loui s 27.09.2000

Hier müsste mal eine Normenkontrollfrage gestellt werden.


000065: Bundesverfassungsgericht zu Alkohol und Cannabis
Autor: Joe Wein 28.09.2000

Hallo Louis,

das Bundesverfassungsgericht hat bereits vor 6 Jahren dazu entschieden. Eine Mehrheit der Karlsruher Richter kam 1994 zu dem Schluss, dass ein Verbot von Cannabis verfassungskonform ist auch wenn gleichzeitig die Droge Alkohol legal ist und obwohl sie anerkannten "daß der Mißbrauch von Alkohol Gefahren sowohl für den Einzelnen wie auch die Gemeinschaft mit sich bringt, die denen des Konsums von Cannabisprodukten gleichkommen oder sie sogar übertreffen."

Der Gesetzgeber müsse bei der Frage eines Verbotes nicht nur nach der Schädlichkeit der jeweiligen Droge entscheiden. Ein Alkoholverbot sei in Deutschland nicht durchsetzbar, der Gesetzgeber könne aber trotzdem weniger schädliche Drogen verbieten, das sei durch seinen Ermessensspielraum gedeckt. Nicht diskutiert wurde dabei leider, wie sich eine solche eklatante Verschiedenbehandlung auf die Glaubwürdigkeit und damit die Durchsetzbarkeit des Betäubungsmittelgesetzes auswirkt.

Beim Vergleich Alkohol und Cannabis sowie Nikotin und Cannabis argumentierten die Richter teilweise recht unsauber. Zum Beispiel fanden sie einen Vergleich zwischen Cannabis und Nikotin schon deshalb unnötig weil Nikotin kein Betäubungsmittel sei. Dabei ist "Betäubungsmittel" in Deutschland juristisch ganz einfach durch Aufzählung definiert, d.h. genau jene Stoffe die (aus welchen Gründen auch immer) im Betäubungsmittelgesetz aufgelistet sind gelten als Betäubungsmittel. Hier wurde das Cannabisverbot mit dem Cannabisverbot gerechtfertigt.

Die Entscheidung enthält aber auch viele interessante Aussagen zu Cannabis die es wert sind, nochmals aufgeführt zu werden. So werden Schätzungen zur Konsumentenzahl zitiert die von 800.000 bis 4.000.000 reichen.

Die "ursprüngliche Einschätzung der Gesundheitsgefahren durch den Gesetzgeber" sei "heute umstritten", stellten die Richter fest. "Weitgehende Übereinstimmung besteht darin, daß Cannabisprodukte keine körperliche Abhängigkeit hervorrufen."

"Auch werden die unmittelbaren gesundheitlichen Schäden bei mäßigem Genuß als eher gering angesehen. (...) Andererseits wird die Möglichkeit einer psychischen Abhängigkeit kaum bestritten; (...) dabei wird aber das Suchtpotential der Cannabisprodukte als sehr gering eingestuft (...). Dem entspricht die hohe Zahl der unauffälligen Gelegenheitskonsumenten sowie der Verbraucher, die sich auf den Konsum von Haschisch beschränken."

"Umstritten ist dagegen die Verursachung des sogenannten amotivationalen Syndroms, eines durch Apathie, Passivität und Euphorie gekennzeichneten Zustandsbildes. Die Diskussion geht darum, ob der Konsum von Cannabisprodukten das amotivationale Syndrom hervorruft (...) oder ob der Konsum erst die Folge der schon vorher bestehenden Lebenseinstellung darstellt (...). Weitgehende Einigkeit besteht indessen darüber, daß das amotivationale Syndrom nur mit einem Dauergenuß von Cannabisprodukten in höherer Dosierung einhergeht."

Cannabis sei keine Einstiegsdroge aber das Cannabisverbot selbst könnte in Einzelfällen den Umstieg zu harten Drogen fördern: "Überwiegend abgelehnt wird nunmehr die Auffassung, Cannabis habe eine 'Schrittmacherfunktion' auf härtere Drogen hin, soweit damit eine stoffliche Eigenschaft der Cannabisprodukte bezeichnet werden soll (...). Dies deckt sich mit dem Ergebnis der Repräsentativerhebung 1990 (...), wonach nur 2,5 % der Haschischkonsumenten auch andere unter das Betäubungsmittelgesetz fallende Drogen gebrauchten. Damit wird nicht ausgeschlossen, daß in einer nicht näher bestimmbaren Zahl von Fällen der Cannabiskonsum einen 'Umsteigeeffekt' auf harte Drogen zur Folge hat. Dies wird allerdings weniger auf die Rauschgewöhnung als vielmehr auf die Einheitlichkeit des Drogenmarktes - der Cannabisverbraucher bezieht das Haschisch in der Regel bei Dealern, die auch mit 'harten' Drogen handeln - zurückgeführt."

Die Richter stellten fest dass vom Besitz geringer Mengen von Cannabis für den gelegentlichen Eigenkonsum im Normalfall so wenig Gefahr ausgeht dass das Verfahren im Regelfall einzustellen ist: "Die Länder trifft hier die Pflicht, für eine im wesentlichen einheitliche Einstellungspraxis der Staatsanwaltschaften zu sorgen, zumal es sich um das den Einzelnen besonders belastende Gebiet der Strafverfolgung handelt."

Diese Forderung der Verfassungsrichter wird seit 6 Jahren von der Politik einfach ignoriert. Die Spannbreite der Obergrenze der "geringen Menge" reicht immer noch von 30 Gramm in Hessen und Schleswig-Holstein zu "3 Konsumeinheiten" (etwa 3-6 Gramm) in Bayern und BW.

Die Richter sahen es mitnichten als erwiesen an dass ein Verbot der beste Weg ist, um die Bevölkerung zu schützen: "Die kriminalpolitische Diskussion darüber, ob eine Verminderung des Cannabiskonsums eher durch die generalpräventive Wirkung des Strafrechts oder aber durch die Freigabe von Cannabis und eine davon erhoffte Trennung der Drogenmärkte erreicht wird, ist noch nicht abgeschlossen." Des weiteren: "Angesichts der dargestellten offenen kriminalpolitischen und wissenschaftlichen Diskussion über die vom Cannabiskonsum ausgehenden Gefahren und den richtigen Weg ihrer Bekämpfung hat der Gesetzgeber die Auswirkungen des geltenden Rechts unter Einschluß der Erfahrungen des Auslandes zu beobachten und zu überprüfen (...) Dabei wird er insbesondere einzuschätzen haben, ob und inwieweit die Freigabe von Cannabis zu einer Trennung der Drogenmärkte führen und damit zur Eindämmung des Betäubungsmittelkonsums insgesamt beitragen kann (...)".

Im Klartext bedeutet das dass sich der Bundestag auf Weisung der Richter ansehen muss, ob nicht die liberalere Politik in anderen EU-Laendern sowie der Schweiz unter dem Strich zu besseren Ergebnissen führt und der Gesetzgeber gegebenenfalls die Gesetze ändern muss. Letztlich haben die Richter das heisse Eisen Cannabisentkriminalisierung bei den Politikern belassen. Diese haben aber noch immer Angst, sich damit die Finger zu verbrennen. Wie lange noch?

Joe Wein

joewein@pobox.com



000066: Cannabis
Autor: obo 28.09.2000

Könnte man das Zeug wie in Holland in einem Coffee - Shop kaufen, dann gäbe es keine Dealer für Cannabis mehr. Wer behauptet, daß Cannabis abhängig macht sollte sich mal mit den Aussagen der WHO zu diesem Thema befassen. Die Behauptung, Cannabis ist die Einstiegsdroge ist falsch, die Einstiegsdroge ist Alkohol!

Solange jedoch Leute ihre Meinung, die auf Vermutungen und Nichtwissen basiert als einzig richtig und unumstößlich halten, wir sich in der Drogenpolitik nichts ändern. Wie immer gilt :

Erst informieren, dann publizieren!

Die derzeitige Drogenpolitik muß endlich als gescheitert anerkannt werden. Sie führt nur dazu, daß Suchtkranke ( Heroin ) in die Verelendung getrieben werden.Führt Fixerstuben ein, gebt schwerstabhängigen Junkies Heroin und es wird weniger Drogentote geben!

Wenn man Cannabis legalisieren würde, könnte man es besteuern. Da wären ca. 20 Mrd DM drin. Wollen wir das Geld im Staatshaushalt haben, oder es weiterhin den Dealern überlassen?


000067: Cannabis
Autor: obo 28.09.2000

Die größte Gefahr die mit dem Konsum von Cannabis verbunden ist ist die illegalität des Wirkstoffs!


000068: Cannabis besteuern
Autor: Joe Wein 02.10.2000

obo schrieb:
"Könnte man das Zeug wie in Holland in einem Coffee - Shop kaufen, dann gäbe es keine Dealer für Cannabis mehr."

Da erwähnst du einen sehr wichtigen Punkt. Das Bundesverfassungsgericht hat in seiner Entscheidung von 1994 die Förderung des kriminellen Handels als erhebliches mit dem Konsum verbundes Übel hervorgehoben. Dagegen gibt es nur ein effektives Mittel: den Schwarzhandel ducrch gesetzlich regulierte Abgabe unprofitabel zu machen.


obo schrieb:
"Wenn man Cannabis legalisieren würde, könnte man es besteuern. Da wären ca. 20 Mrd DM drin. Wollen wir das Geld im Staatshaushalt haben, oder es weiterhin den Dealern überlassen?"

Die zusätzlichen Steuereinnahmen sind nuetzlich, ebenso wie die Einsparungen bei der Strafverfolgung und die Einbussen der Dealer.

Ich glaube allerdings dass die von dir genannte Grössenordnung nicht realistisch ist. Ich halte das selbst bei gleichbleibenden Preisen (bei entsprechend hohen Steuern) um das 5-10 fache zu hoch. Mehr als 1.000.000.000 bis 2.000.000.000 DM Steuern sind meiner Meinung nach kaum drin, zusätzlich dazu vielleicht irgendwas ab 100.000.000 DM pro Jahr an Einsparungen im Justizbereich und bei der Polizei. Aber wie auch immer, das bedeutet über 1.000.000.000 DM mehr an Mitteln für gesundheitliche und andere Projekte die jetzt fehlen. Damit könnte man einiges an Therapieangeboten finanzieren, z.B. mehrere

Mal sehen wie das der Schweizer Bundesrat in seinem Gesetzesentwurf zur Reform des Betäubungsmittelgesetzes regeln will. Der Schweizer Bauernverband unterstützt die Cannabislegalisierung. Es ist sinnvoller dass am Anbau die einheimischen Bauern und nicht die afghanischen Taliban verdienen.

Joe Wein
joewein@pobox.com



000069: Cannabis besteuern (Fortsetzung)
Autor: Joe Wein 02.10.2000

Die Forumssoftware hat manchmal Probleme mit Sonderzeichen. Folgender Absatz wurde abgeschnitten:

"Aber wie auch immer, das bedeutet über 1.000.000.000 DM mehr an Mitteln für gesundheitliche und andere Projekte die jetzt fehlen. Damit könnte man einiges an Therapieangeboten finanzieren, z.B. mehrere zigtausend Sozialarbeiter und Therapeuten sowie Kurse für Konsumenten."

Joe Wein
joewein@pobox.com



000070: Wer benötigt zu was Cannabis?
Autor: Cleanboy 02.10.2000

Welchen Vorteil und Genuß bringt Cannabis für
denm Einzelnen? Ich glaube, daß der Stoff
der den Menschen stört und beschädigt zum
Genuß nicht zugelassen gehört. Auch unsere
Kulturdroge Alkohol nicht!

Zumindest gehört jeder, der solche Mittel mißbraucht
mit dem Schaden den er für sich und die Gemeinschaft
erzeugt konfrontiert und haftbar gemacht, falls nötig
schwer bestraft!


000071: re cleanboy
Autor: Karsten Gerd 02.10.2000

"Welchen Vorteil und Genuß bringt Cannabis für
denm Einzelnen? "

Ich empfehle Ihnen hier entsprechende Literatur zum Thema Cannabis in der begleitenden Therapie bei Krankheitszuständen.

Im Weiteren wäre es meines Erachtens durchaus möglich die Zahl der Alkoholabhängigen durch eine Freigabe von Cannabis dramatisch zu senken, denn der von Alkoholkonsumenten gewollte Rausch (Alkohol als fester Bestandteil der gesellschaftlichen Feste- und Feierkultur...) ist mit Cannabis günstiger, körperlich weniger schädlich und vor allem viel angenehmer, d.h. ohne die lästigen Nebenwirkungen zu erzielen.
Die Senkung der Anzahl der Alkoholtoten ist dann jawohl ganz sicher im Intresse eines jeden einzelnen Bürgers.
Ein totales Verbot von Alkohol bringt erfahrungsgemäß auch nichts. Finnland beispielweise hat mehr alkoholkranke Bürger per tausend als Deutschland, obwohl man dort den Alkohol nur gegen Rezept kaufen kann.

Gruß Karsten


000072: Re:Karsten Gerd ..... Verkehrskontrolle
Autor: Pozelei 02.10.2000

Nehmen wir mal alle an unsere vergnügungsüchtige-traumsehnsuchtsseelige Party-Gesellschaft schwört dem Alkohol total ab und steigt auf Cannabis um. Sind mit Cannabis "vollgepowerte Freeks" verkehrstüchtig ? Beim Alkoholrausch muss ich "gewähr sein" erwischt zu werden und muss mit
Steigen dann wieder Unfälle mit Todesfolge an ? Wie lässt sich dann Cannabis-Genuss nachweisen ?
Der Alkoholiger "säuft sich in Stufen kaputt" (Weinschorle ... Bier .... purer Wein ... noch mehr Bier und purer Wein ..... "harte Schnäpse" und Wein und Bier .... nur noch "harte Schnäpse" in Massen). Wie sieht das beim Cannabis-Genuss aus ? Sie können mir sicher nicht nachweisen, dass allen der Cannabis-Genuss "zur Vollabschaltung" genügt ? Wie gesagt ... Fragen über Fragen ..... ??? (!!!)


000073: Re:Karsten Gerd ..... Korrektur
Autor: Pozelei 02.10.2000

Heisst richtig:
Beim Alkoholrausch muss ich "gewähr sein" erwischt zu werden
und muss mit drastischen Strafen rechnen .


000074: re-cleanboy und zolipop
Autor: Flea © 02.10.2000

>Welchen Vorteil und Genuß bringt Cannabis für
denm Einzelnen? Ich glaube, daß der Stoff
der den Menschen stört und beschädigt zum
Genuß nicht zugelassen gehört. >

Nun zuerst einmal ist Cannabis kein Stoff der den Menschen, d.h. den Nutzer stört oder schädigt. Ich habe keine Lust zum xten mal diesen Quatsch zu wiederlegen. Leis einfach frühere Beiträge vor allem von Joe Wein.
Genau wie Karsten möchte ich nur kurz die nachgewiesenen Therapiemöglichkeiten erwähnen die auf Cannabisbaasis beruhen: Zuerst einmal die Muskel- und nervenentspannende Wirkung, die grade bei Epileptkern sehr gute Resultate und Besserungen der Lebensqulität bringt. Die Schmerzstillende Wirkung,die bei chronischen Schmerzen sinnvoll ist - und das ohne die abhängigmachende und bewußtseinstrübende Wirkung wie sie andere Schmerzmittel haben, wie z.B. Morphium. Die Besserung des Allgemeinzustandes bei Krebs- und Aidspatienten (hierzu sind in den USA ettliche Studien existent). Informieren kann man sich auch bei der berliner Charité bezüglich einer Verbesserung bei grünem Star. Um nur einige Beispiele zu nennen.

Da darüber hinaus nachweislich keine körperlichen Schäden nachweisbar sind, warum sollte der es darüber hinaus, deiner Logik folgend nicht auch als Genußmittel zugelassen werden?

>Zumindest gehört jeder, der solche Mittel mißbraucht
mit dem Schaden den er für sich und die Gemeinschaft
erzeugt konfrontiert und haftbar gemacht, falls nötig
schwer bestraft! >

Diese Aussage erübrigt sich ja nun im Zusammenhang mit Cannabis. Eher könnte man sie umdrehen. Diejenigen, die ein natürliches, harmloses medizinsch wirksames Produkt der Gesellschaft vorenthalten, und damit wissentlich keine Rücksicht auf Kranke nehmen, sollten besser ihre rein ideologisch bedingte Einstellung zu cannabis überdenken.

Was die Beeinträchtigung des Fahrvermögens betrifft. Nun, niemand hat dieses hier behauptet. Es ist doch ohne frage, das jemand, der unter Einbfluß von Cannabis steht nicht Autofahren darf. Ganz klar. Also nicht als Argument für ein Verbot hier anführen. Und nachweisbar ist es auch. Obwohl die Methoden sehr zweifelhaft sind. Also coll down Policeman.


000075: Ist Genuss ein Verbrechen???
Autor: generation2000 © 02.10.2000

Hast Du dich schon mal intensiv mit der Wirkungsweise von Cannabis beschäftigt,oder dich zumindest mit den Einsatzmöglichkeiten von Cannabis in der Medizin beschäftigt. Ich glaube kaum. Und die Dein Standpunkt der schwersten Bestrafung klingt höchst faschistoid. Es ist immer das einfachste für konservative alles andersartige oder fremde zu bestrafen.


000076: Ich kanns nicht glauben.
Autor: bene 02.10.2000

...was für ultrakonservative Einstellungen manche hier vertreten.
Nur weil es dir nicht in den Kram passt und dein Weltbild stört, gehören jegliche Rauschmittel direkt verboten.
(v.a. Alkohol, frag mal den Herrn Schröderg)
Immer alles schön verbieten, da sind wir ja hier im CDU-Forum richtig.
Daß der Großteil der Bevölerung FÜR die Legalisierung von Cannabis ist, zeigt doch ganz klar, daß die CDU in dieser Position sicherlich keine Partei der Mitte ist...
Kiffen ist dabei noch nicht einmal so schädlich und gefährlich wie Alkohol, das Cannabis an sich ist im Ggs. zu Alkohol und Nikotin noch nicht einmal toxisch.
Jeder hat ein gewisses Recht auf Rausch, so lange keine Eigen- oder Fremgefährdung besteht.
Eine Eigengefährdung ist sicherlich bei sämtlichen harten Drogen gegeben, aber bestimmt nicht bei Cannabis!
Ein nicht geringer Anteil der Bevölkerung von mehreren Millionen Menschen läßt ab und an einen Joint auf sich wirken, UND DIE SIND ALLE KRIMINELL???
Viele zeigen sich nicht aus Angst, morgen schon den Führerschein los zu sein.
Ich mich auch nicht, aber bei der nächsten Wahl....
bene


000077: "Abusus non tollit usum."
Autor: Joe Wein 03.10.2000

Wie schon die alten Römer sagten:

"Abusus non tollit usum."
("Der Missbrauch spricht nicht gegen den Gebrauch.")

Nur weil eine Sache von manchen missbraucht wird kann deswegen nicht allen anderen der Gebrauch versagt werden. Das ist ein Prinzip der Rechtsprechung seit der Antike. Hier muss der Schutz vor Missbrauch gegen den Verlust der Gebraucher abgewogen werden.

Meine Mutter isst z.B. zuviel Kuchen obwohl sie Diabetikerin ist, aber es wäre höchst ungerecht, deswegen allen Menschen den Genuss von Kuchen zu verbieten, auch wenn sie ohne auskommen könnten.

Im Falle von Cannabisverbots geht es jedoch nicht nur um den Verlust eines legalen Genussmittels. Für manche Konsumenten ist es ein Medikament das ihnen, anders als bis 1958, derzeit nicht legal zugänglich ist. Bei chronischer Übelkeit infolge von Chemotherapie in der Krebsbehandlung kann die Verfügbarkeit von Cannabis den Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Bei grünem Star kann Cannabis das Augenlicht retten.


Cleanboy schrieb:
"Welchen Vorteil und Genuß bringt
Cannabis für denm Einzelnen? Ich
glaube, daß der Stoff der den
Menschen stört und beschädigt zum
Genuß nicht zugelassen gehört."

Wenn du glaubst dass dich Cannabis stören oder schädigen würde dann spricht nichts dagegen dass du persönlich darauf verzichtest. Das ist dein gutes Recht.

Wenn du aber in das Leben anderer Erwachsener eingreifen willst, bis zur Drohung mit Gefängnisstrafen, dann bedarf es dafür eines sehr guten Grundes, nicht nur eines persönlichen Glaubens. Ich denke, niemand von uns will Zustände wie in der Islamischen Republik Iran. Das Recht des Einzelnen auf Selbstbestimmung hört erst dort auf wo Rechte Dritter betroffen sind.

Die grosse Mehrheit der Cannabiskonsumenten schädigt sich mit Cannabis nicht, von Schädigung anderer ganz zu schweigen. Der Anteil der Konsumenten die davon psychisch abhängig sind ist sogar geringer als bei legalen Drogen wie Alkohol und Nikotin. Anders als bei Alkohol ist Sucht (körperliche Abhängigkeit) bei Cannabis unbekannt.

Eine Studie von Dr Dieter Kleiber für Gesundheitsminister Seehofer (CSU) fand 1998 dass nur 8 Prozent aller untersuchten Cannabiskonsumenten als psychisch abhängig bezeichnet werden können. Bei Personen die ausser Cannabis keine anderen illegalen Drogen probiert hatten betrug der Anteil sogar nur 2 Prozent. Die Kleiberstudie ist die bisher grösste Studie zu Cannabis in der deutschen Geschichte.

Die "Institute of Medicine"-Studie der US-Regierung nannte 1999 einen Anteil von insgesamt 9 Prozent der Cannabiskonsumenten die irgendwann davon abhängig werden (zum Vergleich, Alkohol 15 Prozent, Nikotin 32 Prozent laut IOM-Studie). Abhängigkeit ist also bei Cannabis nach übereinstimmender Expertenmeinung die Ausnahme, nicht die Regel.

Es wird immer so getan als ob das eine Zwölftel (oder wieviel auch immer) der psychisch abhängigen Konsumenten geeignet sei, das Cannabisverbot zu rechtfertigen. Die anderen 92 Prozent werden einfach ignoriert, als ob das Verbot in ihrem Falle keine weiteren Auswirkungen hätte. Hausdurchsuchungen, Telefonabhörungen, Verhaftungen sind aber Eingriffe in Grundrechte die nur in besonderen Fällen gerechtfertigt sind. Sie dürfen bei der Abwägung nicht einfach unter den Tisch fallen. Hier gilt laut Bundesverfassungsgericht das Prinzip der Verhältnismässigkeit. Durch Strafverfolgung dürfen keine grösseren Schäden verursacht werden als durch das Verhalten das vermieden werden soll.

Drogengesetze sollen schützen, aber wenn jemand z.B. ins Gefängnis kommt wo ein Drittel der Mithäftlinge Heroinsüchtige sind von denen wiederum 70-80% mit Hepatitis B, C oder mit HIV infiziert sind dann wird sein Recht auf körperliche Unversehrtheit gefährdet. Wenn junge Menschen auf dem Schwarzmarkt mit Kriminellen in Kontakt gebracht werden weil es keinen legalen Cannabisvertrieb gibt dann handelt der Gesetzgeber fahrlässig. Hier schafft das Verbot zusätzliche Risiken.

Man muss daher bei der Frage des angemessenen legalen Statuses alle Aspekte gegeneinander abwägen. Werden bei dieser Abwägung keine konsistenten Kriterien verwendet kann das Gesetz nicht glaubwürdig sein und es wird massiv übertreten werden, mit dauerhaften Schäden für das Rechtsempfinden von Millionen von Mitbürgern. Daran können weder die CDU noch andere politische Parteien ein Interesse haben. Eine Anpassung des Gesetzes an die heutigen Realitäten ist längst überfällig.


Cleanboy schrieb:
"Auch unsere Kulturdroge Alkohol nicht!"

Ich bin entschieden dagegen, den ca. 85 Prozent der Menschen die Alkohol nur massvoll konsumieren und sich damit nicht schädigen, diesen mässigen Gebrauch zu verbieten. Ein Verbot ist zudem nicht das geeignetste Mittel, Schäden zu vermeiden wenn es zu Schwarzmärkten führt. Das hat man u.a. von 1919-1933 sehr eindrucksvoll in Chicago und dem Rest der USA gesehen. Bier und Wein verschwanden zwar aus den Kneipen aber dafür brachten schwarzgebrannter Schnaps und Industriealkohol (von dem viele blind wurden oder starben) der Mafia Milliardengewinne. Das Cannabisverbot ist ein Subventionsprogramm für die organisierte Kriminalität, genauso wie damals das Alkoholverbot.



Cleanboy schrieb:
"Zumindest gehört jeder, der solche Mittel
mißbraucht mit dem Schaden den er für sich
und die Gemeinschaft erzeugt konfrontiert
und haftbar gemacht, falls nötig schwer
bestraft!"

Wo soll da der Sinn liegen? Wenn man Selbstschädigung mit Strafen bedroht zieht sich der Betroffene nur noch mehr aus der Gesellschaft zurück, was die Chancen auf einen Ausstieg aus dem Drogenmissbrauch eher verschlechtert. Abhängige brauchen Hilfe und Reintegration, nicht Ausgrenzung.

Eine neuseeländische Studie fand dass nur jeder neunte Nichtkonsument angab dass er Cannabis wegen des Verbotes nicht rauchte. Die Illegaliät war aber der meistgenannte Grund warum jene Minderheit der Konsumenten die tatsächlich Probleme mit Cannabis hatten trotzdem keine Hilfe in Anspruch nahmen.

Joe Wein
joewein@pobox.com




000078: re
Autor: Marco Muenzer © 03.10.2000

Joe Wein:
"Eine neuseeländische Studie fand..."
Gibt's die Studie irgendwo im Netz?

generation2000:
"bei geschätzen 2 Millionen Kiffern in Deutschland, oder lassen wir es nur mal 1 Million sein (auf jeden Fall mehr als 10 % der Bevölkerung) .."
Wie stoned warst du, als du das ausgerechnet hast?


000079: re Marco Münzer
Autor: generation2000 © 03.10.2000

Ey n bisschen flach deine Argumentation, aber diese zahlen stammen von unabhängigen Organisationen, ja sowas gibt es wirklich noch, und sind in einschlägigen Fachzeitschriften nachzulesen die sich mit dem Thema Hanf beschäftigen.
Was Hanf ist weist du ja hoffentlich?
Im übrigen schreibe ich meine Gedanken IMMER bei klarem verstand.


000080: Marco Muenzer: Neuseelaendische Studie
Autor: Joe Wein 04.10.2000

Hallo Marco,

die erwähnte neuseeländische Studie gibt es im Netz, allerdings heisst es in den CDU-Forumsregeln dass Beiträge in denen URLs genannt werden, gelöscht werden können. Ich hoffe, die Moderatoren haben ein Einsehen mit mir, schliesslich handelt es sich um keine URL einer anderen Partei :-)

Hier ist ein Text zu dieser Studie:



Interessante Daten aus einer Untersuchung über Drogenkonsum unter neuseeländischen Maori:

://www.mapinc.org/drugnews/v00/n645/a03.html

60% aller Befragten in der bisher grössten Studie unter neuseeländischen Ureinwohnern hatten Erfahrung mit Cannabis. Nur jeder neunte Nichtkonsument gab Angst vor dem Erwischtwerden als Grund für die Abstinenz an. Unter Maori die im verausgegangenen Jahr ihren Konsum eingestellt oder reduziert hatten war dieses Risiko ebenfalls kaum ein Thema: Das Nichtgefallen der Wirkungen der Droge wurde fünfmal häufiger als Grund genannt.

Mehr als zwei Drittel (69%) der Vorjahreskonsumenten sahen keine spezifischen Probleme aufgrund von Cannabisgebrauch. Und während 82% der Konsumenten angaben, keine Hilfe zu benötigen, war für den Rest das Risiko gesetzlicher Sanktionen der meistgenannte Grund warum sie keine Hilfe in Anspruch nahmen.




000081: In der Schweiz werden Cannabis Produkte demnächst
Autor: Lui s 04.10.2000

wohl frei verkäuflich sein.
Heute in der FAZ gelesen.


000082: re
Autor: Marco Muenzer © 05.10.2000

Hi Joe Wein,
vielen Dank für den Link

Hi generation2000,
"Ey n bisschen flach deine Argumentation,"
Wo habe ich denn argumentiert?

"aber diese zahlen stammen von unabhängigen Organisationen,"
Du schriebst, ich wiederhole: "bei geschätzen 2 Millionen Kiffern in Deutschland, oder lassen wir es nur mal 1 Million sein (auf jeden Fall mehr als 10 % der Bevölkerung) .." dLand hat 80 Mio Einwohner. Aber man muß ja nicht abhängig sein, um gelegentlich zum Dividieren zu breit zu sein.

"ja sowas gibt es wirklich noch, und
sind in einschlägigen Fachzeitschriften nachzulesen die sich mit dem Thema Hanf beschäftigen."
LOL Du meinst die Hanfmagazine, die es am Kiosk gibt? In denen in drogenpolitischen Statements auf die Qualität von Hanfjeans hingewiesen wird? Manchmal frage ich mich, ob die Redakteure dort schon ihre Hosen rauchen.

"Was Hanf ist weist du ja hoffentlich?"
Ja.

Gruß,
Marco


000083: Nachdem sogar im Reichstag Hasch angebaut werden darf...
Autor: Patrick Burger © 05.10.2000

faellt mir zu diesem thema nur noch ein:

WIE TIEF MUSS DEUTSCHLAND noch sinken mit diesen linken chaoten.


Patrick Burger



P.S. Das haschisch im reichstag angebaut wird, wurde gestern morgen im ZDF morgenmagazin mitgetielt.

Na super, die demagogen haben ihr ziel erreicht!!!!


000084: re Burger
Autor: obo 05.10.2000

Haschisch kann nicht angebaut werden, Haschisch wird aus Hanf gewonnen. Wenn Du Dir zu diesem Thema ernsthaft eine Meinung bilden willst ( denn nur Parolen schreien, dafür bist Du doch mit Sicherheit zu clever, oder?), dann studiere die Artikel von Joe Wein in diesem Forum.


000085: ach burger
Autor: Flea © 05.10.2000

...gib dir doch mal Mühe ein einziges Mal, was Sachliches oder gar Intelligentes zu schreiben.


000086: Rechenaufgabe:
Autor: obo 05.10.2000

Zehn Prozent einer Bevölkerung von 80 Mio Menschen konsumieren Pro Woche 2,5 Gramm Cannabis pro Konsument. Der Bruttopreis ( Verkaufspreis )pro Gramm Cannabis liegt bei DM 10,00.

Wie hoch sind die Steuereinnahman bei einer angenommenen THC - Steuer von DM 5,00 pro Gramm und einer 16%igen MwSt?

6.634.482.758,62 DM

2,5 Gramm pro Woche ist nicht wirklich viel, die Zahl der Kiffer dürfte tatsächlich eher höher liegen.



000087: Schweiz
Autor: Joe Wein 06.10.2000

Lui s: "In der Schweiz werden Cannabis Produkte demnächst wohl frei verkäuflich sein."

Korrektur: Bisher ist nur beschlossen worden dass der Konsum von Cannabis sowie alle Vorbereitungshandlungen (d.h. Erwerb, Besitz, Anbau für den Eigenkonsum) straffrei werden sollen. Diese Wende in der Drogenpolitik wird von den Sozialdemokraten (SP), der Freiheitlich-Demokratischen Partei (FDP) und der Christlichen Volkspartei (CVP) mitgetragen. Nur die Schweizer Volkspartei (SVP) ist gegen die Liberalisierung. Nach dem Kollegialitätsprinzip werden jedoch auch die SVP-Minister in der Regierung die neue Regierungspolitik nach aussen vertreten.

Wie der Handel mit Cannabis in Zukunft rechtlich geregelt sein wird, steht noch nicht endgültig fest. Darüber will der Bundesrat (das ist die Schweizer Bundesregierung) vorraussichtlich erst im Februar endgültig entscheiden. Das Hauptproblem ist, solange Deutschland und Frankreich weiter auf Kriminalisierung setzen, der Schmuggel ins Ausland.

Hier ist ein Auszug aus einer Pressemitteilung des Schweizer Innenministeriums vom 2. Oktober 2000, von der Website der Schweizer Regierung: www.admin.ch/cp/d/39d867f5$1@fwsrvg.bfi.admin.ch.html


=== Zitat Anfang ===
Aufgrund der Auswertung der Vernehmlassung will der Bundesrat den Konsum von Cannabis und seiner Vorbereitungshandlungen generell nicht mehr unter Strafe stellen. Gleichzeitig erteilt der Bundesrat dem EDI (Anmerkung: Schweizer Innenministerium) den Auftrag, geeignete Massnahmen zur Prävention und zur Verstärkung des Jugendschutzes zu unterbreiten. Der Konsum aller anderen Betäubungsmittel soll weiterhin verboten bleiben. Der Bundesrat soll jedoch die Befugnis erhalten, in einer Verordnung jene Fälle zu umschreiben, in welchen auf Strafverfolgung und Bestrafung von Konsumenten anderer Betäubungsmittel als Cannabis zu verzichten ist (Opportunitätsprinzip).

Ob der Anbau von Cannabis sowie die Fabrikation und der Handel von und mit Cannabisprodukten (wie Haschisch und Marihuana) unter gewissen Voraussetzungen toleriert werden können, wird der Bundesrat erst entscheiden, wenn er die Botschaft zur Revision des BetmG zuhanden des Parlaments verabschiedet. Vor einem solchen Entscheid will er jedoch zusätzliche, detaillierte Angaben darüber, wie ein entsprechendes Opportunitätsprinzip konkret aussehen könnte. Zu klären gilt es insbesondere, unter welchen Bedingungen Anbau und Handel toleriert werden könnten und wie der Vollzug zu organisieren wäre. Weitere offene Fragen sind, ob bei einem derartigen Opportunitätsprinzip der Export von Cannabisprodukten resp. das Aufkommen eines "Drogentourismus" wirkungsvoll unterbunden werden könnten.
(...)
EIDGENÖSSISCHES DEPARTEMENT DES INNERN
Presse- und Informationsdienst

Auskunft: Bundesamt für Gesundheit, Information, 031 - 322 95 05
=== Zitat Ende ===


Sogar eine Aufkündigung der Mitgliedschaft in UN-Drogenkonventionen ist dabei kein Tabu mehr. Würde der Nationalrat (das Schweizer Bundesparlament) bis zum Sommer nächsten Jahres beschliessen dass eine formelle Legalisierung des Anbaus (wodurch man eine Hanfsteuer eintreiben könnte) nur durch den Austritt aus der "Einzigen Konvention" von 1961 möglich wäre dann könnte die Mitgliedschaft der Schweiz bereits im Januar übernächsten Jahres (1.1.2002) erlöschen und THC-haltiger Hanf würde in der Schweiz so legal werden wie sein botanisch engster Verwandter, der Hopfen.

Joe Wein

joewein@pobox.com



000088: Hanfliteratur
Autor: Detlef Müller 06.10.2000

Hallo,

Schonmal so ein Hanfmagazin aus dem Kiosk
gelesen?

Ich kenne "Hanfblatt" und "Hanf!", beide
bringen zur Sache ordentliche Artikel mit
Quellenangaben, wie man sie bei anderen
Zeitschriften oft vermisst.

Wenngleich die meisten Leser dieses Forums
die Zeitschrift wahrscheinlich heimlich auf
dem Klo lesen müssen, würde ich sie jedem
empfehlen, der sich zur Sache informieren
will.
"Eso-Quatsch" und "Musiktipps" oder die
Anbauhinweise kann man überlesen, und
es bleibt noch etliches an harten Fakten
ueber: Gerichtsurteile, Gesetze, Entwickelungen,
Medizinisches etc.

Den Bemerkungen hier entnehme ich, dass
sich aber viele nicht trauen, solch subversive
Information in sich aufzunehmen, und lieber
"Wissen" durch "Besserwissen"
substituieren.

Gruss,
Detlef


000089: re Detlef Müller
Autor: Marco Muenzer © 06.10.2000

Hallo Detlef,

"Schonmal so ein Hanfmagazin aus dem Kiosk
gelesen?"
Ich vermute mal, daß die Frage an mich gerichtet ist: ja.

"Wenngleich die meisten Leser dieses Forums
die Zeitschrift wahrscheinlich heimlich auf
dem Klo lesen müssen,"
Muß ich nicht.

"würde ich sie jedem empfehlen, der sich zur Sache informieren will."
Mir erscheinen diese Blätter zu einseitig. Sie sind auf die Zielgruppe der Dauerkonsumenten zugeschnitten, die damit kommerzialisiert werden soll: der Kiffer soll durch zu erstehende Plakate (in der eigenen Wohnung!) seine Meinung äußern, soll teure und unpraktische Schmuck-Bongs kaufen. Wer sich unvoreingenommen über Cannabis informieren will, wird von dem Subkultur-Getue dieser Jubelpostillen eher abgeschreckt.

""Eso-Quatsch" und "Musiktipps" oder die
Anbauhinweise kann man überlesen, und
es bleibt noch etliches an harten Fakten
ueber: Gerichtsurteile, Gesetze, Entwickelungen,
Medizinisches etc."
Wo eine Analyse des ideologischen Kontext der Prohibition nötig wäre, driften diese Hefte in Platitüden und Esoterik ab. Wo der übermäßige Cannabis-Mißbrauch zu thematisieren wäre, der gerade bei denen anzutreffen ist, die das Kiffen als Subkultur betreiben, werden stattdessen Insignien dieser Subkultur zum Kauf angeboten, und die Kluft zwischen real life und der Kiffwelt verbreitert.

"Den Bemerkungen hier entnehme ich, dass
sich aber viele nicht trauen, solch subversive
Information in sich aufzunehmen, und lieber
"Wissen" durch "Besserwissen" substituieren."
Dieser Bemerkung entnehme ich, dass sich aber viele nicht trauen, Kritik an sich heranzulassen, und lieber resultierende kognitive Dissonanzen unter die Unwissenheit des Gegenüber subsumieren.

Gruß,
Marco


000090: re generation2000
Autor: Marco Muenzer © 06.10.2000

Moin,
"Ich kann nur hoffen das Deutschland das Schweizer Modell so schnell wie möglich akzeptiert,übernimmt oder wenigstens mal drüber nachdenkt."
Das hoffe ich auch. Dir Schweiz hat allerdings die Möglichkeit, aus den entsprechenden UN-Verträgen auszutreten. Das ist eine notwendige Bedingung für eine Legalisierung, die über das holländische Gemauschel hinausgeht. Für Deutschland wird das schwierig, weil solche Dinge in Zukunft nur noch EU-weit regelbar sind.

"Es kann doch eigentlich nichts verwerfliches dran sein, wenn man ab und an nach harter getaner Arbeit sich mal n bisschen Grass (Marijuana) oder Peace (Haschisch) gönnt."
She ich auch so. Aber Moment mal! "..nach getaner Arbeit.." Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Aus welcher Denkschule stammt diese Verknüpfung? Warum wird diese Frage nicht in den "Hanfmagazinen" gestellt?

"Doch solange noch viele glauben man könne Haschisch so einfach mal aufm Balkon oder Feld anbauen,wird sich da nicht viel ändern. Denen kann ich einfach nur gewisse Hanfmagazine, die von Kiffern für Kiffer geschrieben werden, empfehlen."
Ich kann das "Handbuch der Rauschdrogen" von Schmidbauer/vom Scheidt empfehlen. Das gibt es inzwischen in der xten Auflage; es informiert sehr sachlich über Wirkungsweise und Risiken so gut wie aller bekannten Drogen, sowie über die Drogenrituale vieler Kulturen.

".. Diese Magazine sprechen die Sprache der Kiffer,"
Nein. Alle Kiffer, die ich kenne, lächeln höchstens müde über diese Magazine.

"..sind äusserst informativ, und für einige wohl wahrscheinlich auch sehr lehrreich in bezug auf Haschisch und Co."
Über die Substanz als solche wird man da einigermaßen informiert. Aber irgendwann weiß man das alles. Mich interessieren die geistigen Grundlagen der Prohibition, und was man diesem Gespinst aus Ideologie und Desinformation konkret entgegensetzen kann.

"Achso die Musiktips dadri sind für Leute die sich nicht so das Mainstream-chart-gedudel reinziehen..."
Wer tut das schon ;-) Was hältst du von Bebop?

"und es gibt so gar Comics über die
man tierisch ablachen kann.
Also denn peace."

Yo, Peace Bruder!
Gruß,
Marco


000091: Mit Erstaunen musste ich feststellen
Autor: von Einem © 06.10.2000

daß im dt. bundestag sogar alkohol eingenommen wird, z. b. bier von abgeordneten der csu und pds.
skandalös !!! ich habe das selbst gesehen bei der einweihung dieses parlaments.


000092: Kostenfaktor Cannabisverbot - totgeschwiegenes Thema
Autor: Paul Buhr © 07.10.2000

Täglich werden Razzien auf den Autobahnen Richtung Holland durchgeführt, es gibt eine 5-6stellige Anzahl von Anzeigen wegen dem Besitz geringer Mengen pro Jahr in Deutschland und ob stark oder kaum nach Drogen gefahndet wird - alle Teile Deutschlands sind ausreichend mit Drogen versorgt.
Anklagen bringen keinen Effekt. Volle Gefängnisse haben keinen Einfluß auf die vorhandene Drogenkriminalität.

Man kann sich ausrechnen, was das Vorgehen gegen Drogen, insbesondere gegen Cannabis an Steuergeldern verschluckt. Aber darüber scheint keiner zu sprechen.
Und die Polizei, sowie der Grenzschutz dürfen mit so hoher Priorität gegen Drogenbesitz vorgehen, daß die Bekämpfung ernsterer Verbrechen auf der Strecke bleiben muß.


000093: re: Patrick
Autor: Paul Buhr © 07.10.2000

Daß die Cannabislegalisierung etwas mit linkem Gedankengut zu tun haben soll, zeigt nur, daß Du für die Diskussion nicht qualifiziert zu sein scheinst.

Weder das schweizer Modell, noch das niederländische Modell wurde von Linken eingeführt.

Und zum Sozialismus hat die Cannabislegalisierung auch keinerlei paralellen. Nenn mir mal einen kommunistischen Staat, in dem Cannabis legal ist oder war!


000094: Sozialismus und Cannabisverbot
Autor: Joe Wein 07.10.2000

Paul Buhr: "Und zum Sozialismus hat die Cannabislegalisierung auch keinerlei paralellen. Nenn mir mal einen kommunistischen Staat, in dem Cannabis legal ist oder war!"

Da hast du natürlich recht. Im Ostblock und China war bzw. ist Cannabis genauso illegal wie im Westen. Ich würde sogar sagen dass es weit mehr Parallelen zwischen Sozialismus und dem Cannabisverbot gibt als zur Cannabislegalisierung. Eine Freigabe wäre im Prinzip die rein marktwirtschaftliche Lösung des Problems. Sowohl der Marxismus-Leninismus als auch die Cannabisprohibition glauben dagegen daran dass der Staat den Markt überwinden könne.

Der Sozialismus scheiterte weil er die Realität ignorierte. Er war eine weltfremde Ideologie. Der Sozialismus hat ignoriert dass sich Leistung lohnen muss. Das Drogenverbot ignoriert dass Verbote zu Schwarzmärkten führen. Wenn wir Probleme im Zusammenhang mit Drogen minimieren wollen müssen wir uns an der Realität orientieren und nicht an Wunschvorstellungen.

Wer erinnert sich nicht an all die Fünfjahrespläne der UdSSR und DDR die nie erfüllt werden konnten? Genau solche Fünf- und Zehnjahrespläne sollen heutzutage den Konsum verbotener Drogen ausrotten. Nach dem Willen der US Parlamentsabgeordneten die 1986 mit der "Omnibus Crime Bill" die Strafen für viele Drogenvergehen drastisch verschärften, so dass heute in den USA mehr Leute inhaftiert sind als in China, sollten die USA schon seit 1996 eine "drogenfreie Gesellschaft" sein. Tatsächlich ist Heroin dort heutzutage dreimal reiner zu einem Viertel des Preises beim Amtsantritt von Reagan 1981.

"Ich bin sehr optimistisch, daß das Drogenproblem in absehbarer Zukunft gelöst werden kann" sagte Pino Arlacchi, Generaldirektor der UN Drogenkontrollbehörde UNDCP vor zwei Jahren, "nur" 86 Jahre nach der ersten internationalen Opiumkonferenz. Das UNDCP hat sich 1998 eine weltweite 50%ige Reduzierung des Anbaus von Schlafmohn, Kokapflanzen und Cannabis innerhalb von 10 Jahren zum Ziel gesetzt. Wer glaubt tatsächlich dass dieses Plansoll erfüllt werden wird wenn Schwarzmärkte den Drogenhandel weit profitabler machen als jede legale Einnahmequelle? Der internationale Drogenhandel bringt der Mafia laut UNDCP-Schätzung $500.000.000.000 pro Jahr, ein Betrag der alle weltweiten Autoexporte übersteigt.

Es ist sinnvoll dass der Staat den Verbraucher schützt und informiert. Der Staat sollte auf Aufklärung, Jugendschutz und Therapieangebote setzen und auch über Steuern lenkend eingreifen. Wer aber Erwachsenen mit Androhung von Gefängnisstrafen vorschreibt was sie essen, trinken oder rauchen dürfen der stellt staatliche Lenkung über die Selbstverantwortlichkeit des Individuums. Letztlich ist eine effektive Durchsetzung des Cannabisverbotes ohne einen Stasi-Staat unmöglich. Die DDR war bereit, für ihre Utopie der "klassenlosen Gesellschaft" die Grundrechte ihrer Bürger zu opfern. Der SED-Staat war nicht mehr klassenlos als eine Alkohol- und Nikotinkultur "drogenfrei" sein kann. Nach vier Jahrzehnten scheiterte die DDR kläglich. Haben wir etwas daraus gelernt? Ich hoffe schon.





000095: und wieder einmal Razzia!
Autor: generation2000 © 08.10.2000

Hmmm Berlin hat sich gewandelt. Eine "schöne" sterile Innenstadt entsteht.
Seid unsere Machthaber hierher gekommen sind,scheint es keinen Platz mehr für Subkultur zu geben.
Abgesehen von einem Wochenende im Sommer (Loveparade) werden in regelmässigen Abständen meist Undergroundclubs und Partys von aufgebrachten Polizisten heimgesucht, unter dem Vorwand der Ruhestörung Drogenrazzien durchzuführen und auch ab und an mal das Soundsystem zu beschlagnahmen. Warum werden immer wieder Menschen die friedlich Ihr Wochenende geniessen wollen so terrorisiert?
Sollte die Polizei nicht mal lieber in der Nähe dieser Kommerzgrossraumdiscos sein, dort wo es immer wieder zu brutalsten Schlägereien kommt und unschuldige sich meist im Krankenhaus wiederfinden?
Da frage ich mich welcher dieser Orte gefährdet mehr die Sicherheit?


000096: Cannabis und die britischen Konservativen
Autor: Joe Wein 10.10.2000

Auf dem Parteikongress der britischen Konservativen rief die innenpolitische Sprecherin der Partei, Ann Widdecombe am vergangenen Mittwoch nach einer Politik der absoluten Intoleranz gegen alle Konsumenten illegaler Drogen ("Zero Tolerance") und härteren Strafen selbst für Cannabiskonsumenten. Die Welle der Kritik die sie damit auslöste zeigt, wie sehr auch bei den britischen Konservativen inzwischen ein Umdenkprozess zur Cannabispolitik im Gange ist.

Parteichef Hague rief Widdecombe nach ihrer Rede angeblich dazu auf, ihren Ton zu mässigen. Die britische Polizeigewerkschaft nannte ihren Vorschlag "völlig impraktikabel" und meinte, solche Massnahmen schadeten eher dem Respekt vor dem Gesetz. Eine Studie der britischen "Police Foundation" hatte erst voriges Jahr einen Bericht zum Cannabisproblem vorgelegt in dem die Entkriminalisierung von Cannabis gefordert worden war.

Insgesamt 5 Mitglieder des "Schattenkabinetts" ihrer oppositionellen Partei reagierten nunmehr auf Widdecombes Rede indem sie sich öffentlich dazu bekannten, in ihrer Jugend Cannabis konsumiert zu haben:

"Those who admitted to trying cannabis were Francis Maude, shadow foreign secretary; Archie Norman, shadow environment and transport secretary; Peter Ainsworth, shadow culture secretary; David Willetts, shadow social security secretary; and Oliver Letwin, shadow Treasury spokesman" schrieb die Londoner "Sunday Times".

Der "Daily Telegraph" der als das inoffizielle Hausblatt der Konservativen gilt schrieb in einem vernichtenden Leitartikel zu Widdecombes Rede, sie habe "bedauerlicherweise die völlige Abwesenheit des gesunden Menschenverstandes erkennen lassen." Die konservative Times sprach von "Null-Attraktivität" ihres Vorschlags. Der "Daily Telegraph" hatte sich bereits voriges Jahr nach der Herausgabe des Berichts der "Police Foundation" zu Cannabis für eine fünfjährige Cannabislegalisierung auf Probe ausgesprochen.

Joe Wein
joewein@pobox.com







000097: ein deutscher link zum nachlesen
Autor: markus.schmidt © 10.10.2000

wer immer noch um cannabis dumrumschwafelt und die droge nicht einmal kennt kann sich auf

://Diverse.freepage.de/x_max/index.html

die begündung zum urteil des lübecker landgerichts durchlesen. vielleicht überzeugt das ja mehr als die hanfzeitschriften von und für konsumenten.


000098: 10 Gründe dafür!!!!!
Autor: JU-Erfurter17 © 10.10.2000

Diese kurze Auflistung von Gründen ist wirklich seriös und
lesenswert. Natürlich ist die gesellschaftliche Wirklichkeit kompliziert
und diese Liste von Gründen ist nicht veröffentlicht, um mal eben
Cannabis frei zu geben. Aber wenn man die Pro-Argumente nicht
kennt, wie sollte man dann einer Diskussion begegnen? Deswegen
muss man sich sachlich informieren...

Trennung der Märkte

Haschisch ist illegalisiert. Mehrere Millionen Konsumenten sind dadurch
gezwungen auf dem Schwarzmarkt einzukaufen. Der
Drogen-Schwarzmarkt ist von Leuten beherrscht, die nur an harten
Drogen etwas verdienen. Haschisch wird nur angeboten, weil es so
beliebt bei den Kunden ist. Alle Cannabis Konsumenten kommen somit
regelmäßig mit harten Drogen in Berührung. Wäre Cannabis legal zu
erhalten, würden große Teile der harten Drogenszene verschwinden,
weil die Puscher nicht laufend neue, unerfahrene Opfer nachgeschoben
bekämen. Die Niederlande würden ihre Coffeeshop Regelung niemals
aufgeben, weil gerade die Trennung der Märkte damit erfolgreich
umgesetzt wurde.

Bessere Qualität

Um mehr Gewinn aus der Sache zu holen wird Haschisch oft mit
Substanzen wie Sand, Henna aber auch Schuhcreme etc. gestreckt. Da
es sich sowieso um einen illegalisierten Markt handelt herrschen wenig
Skrupel. Es gibt keine Qualitätskontrollen und keinen
Verbraucherschutz; unerfahrene Konsumenten ziehen sich Kiloweise Gift
rein, staatliche Instanzen lassen lieber so etwas zu als ihre Jahrzehnte
alten Lügen unvoreingenommen zu überdenken. Verschlimmert wird der
Zustand durch die Schwachsinnige Regelung, daß ein Händler, falls
er/sie erwischt wird nach dem prozentualen Wirkstoffgehalt
(THC-Anteil) im Haschisch verurteilt wird. Je miserabler die Qualität des
beschlagnahmten Stoffes, desto milder die Strafe. Für
gesundheitsgefährdendes Strecken mit z.B. Chemikalien wird man auch
noch belohnt.

Kein Suchtpotential, kaum Gewöhnung

THC, der psychoaktive Wirkstoff in Haschisch oder Marihuana ist nicht
suchtauslösend, weder körperlich noch psychisch. Viele Jointraucher
sind aber Nikotinabhängig, Nikotin ist ein Nervengift dass körperlich
und psychisch sehr abhängig macht. Viele Cannabiskonsumenten
bemerken, dass es leicht ist auf Cannabis-Tee oder Cannabis-Gebäck zu
verzichten - aber vom nikotinschwangeren Joint können sie einfach nicht
lassen. Selbst nach jahrelangem, exzessiven Konsum von Cannabis
muss die Dosis nicht gesteigert werden um ähnliche Wirkungen zu
erzielen wie bei den ersten paar Joints. Im Gegenteil - nicht selten
brauchen die Cannabis-Konsumenten im Laufe der Zeit immer weniger
Wirkstoff, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.
Bei Alkohol und anderen harten Dogen verhält es sich umgekehrt.

Haschisch ist nicht giftig

Im Gegensatz zu fast allen psychoaktiven Stoffen wie (z.B. Koffein,
Nikotin, Kokain, Alkohol, Muskatnuss, etc. ist THC (in Haschisch und
Marihuana)) nicht toxisch. Es gibt keine letale Dosis, die bei Koffein
beispielsweise bei wenigen Milligramm liegt. Haschisch ist weder akut
noch bei Dauergebrauch giftig, es wirkt nicht abiotisch.

Haschisch ist kulturell weltweit integriert

Cannabis wird in China seit 5000 Jahren und in Europa seit 3000 Jahren
angebaut. Seitdem wird es auch konsumiert. Kaum ein Land der Erde
ohne Kiffer-Tradition. Nie hat es Sucht-Probleme mit den Konsumenten
gegeben; die Schwierigkeiten resultieren ausschließlich aus Verbot und
Verfolgung in den "modernen" Staaten. Cannabis hat einen hohen
Stellenwert als Kulturträger mit großem Einfluss auf Literatur, bildende
Kunst und Musik. Die Entstehung von Jazz, HipHop, Reggae usw. ist
eng mit Cannabiskonsum verbunden. Haschisch ist eines der ältesten
Genussmittel in fast allen Kulturen und überall integriert.

Haschisch ist keine Einstiegsdroge

Die Einstiegsdrogentheorie ist einen der schwachsinnigsten aber
hartnäckigsten Prohibitionslügen die je erfunden wurden. Es ist
medizinisch/physiologisch absolut nicht möglich, dass man durch die
Einnahme von Substanz x abhängig von Substanz z werden könnte. Das
Cannabis ein Einstieg in andere Drogenszene bedeuten kann liegt nicht
an der Substanz, sondern folgt der grausamen Logik des Verbotes. Die
sprachliche Kategorisierung von Haschisch als illegale Droge bringt
seinen Konsumenten auf dem Drogenschwarzmarkt in die Nähe von
harten Drogen. Drogen sind nicht ihrer tatsächlichen Gefährlichkeit nach
in legal und illegal eingeteilt. Politische und wirtschaftliche Gründe
waren und sind ausschlaggebend.

Entlastung der Verfolgungsbehörden

Sechzig Prozent aller Knastinsassen in Deutschland sitzen wegen
Betäubungsmittel Gesetz Verstößen im Knast. Die meisten von ihnen
wegen Cannabis. Es werden jährlich immer noch über 50.000 Verfahren
gegen Kiffer eröffnet. Die Fülle der Verfahren verstopfen Gerichte und
Gefängnisse völlig unnötig. Das Verbot hat nur Probleme gebracht und
die Kiffer denken nicht im Traum daran damit aufzuhören.
Hunderttausende Einzelschicksale, die sich wie Verbrecher behandeln
lassen, müssen Arbeits- und Ausbildungsplatz verlieren, ihre Existenz
aufgeben und dadurch erst auf die schiefe Bahn geraten. Polizisten,
Staatsanwaltschaften, Gerichte und Gefängnisse könnten sich um
tatsächlich wichtige Verbrechensbekämpfung wie Steuerhinterziehung,
Korruption, Gewalt gegen Kinder, Umweltverschmutzung kümmern.

Glaubwürdigkeitsverlust aller staatlichen Behörden und
Instanzen

Seit Jahrzehnten wird Cannabis von voreingenommenen Politikern und
Beamten verteufelt. Je erfundener und schwachsinniger die Argumente
waren, desto verbissener wurden und werden sie von den
Prohibitionisten verfochten. Wer Cannabis selbst ausprobiert und
feststellt, wie verlogen die Drogenkrieger argumentieren, könnte zu
dem Schluss kommen, dass alle Warnungen vor anderen Drogen
genauso daneben liegen könnten. So jemand könnte zu wirklich
gefährlichen Drogen verleitet werden. Das völlig unsinnige Verbot von
Cannabis untergräbt alle Bemühungen von Lehrern, Eltern und
Drogenberatern Kinder und Jugendliche vernünftig und glaubwürdig über
Drogen aufzuklären.

Cannabis als Nutzpflanze

Cannabisfasern sind die stabilsten der ganzen Pflanzenwelt. Es gibt
kein hochwertigeres Papier, keine hochwertigeren Textilien als aus
Cannabis hergestellte. Es lassen sich über 50.000 Produkte aus Hanf
herstellen. Die Pflanze laugt den Boden nicht aus, braucht weniger
Dünger und keine Schädlingsbekämpfungsmittel. Politik und Wirtschaft
lassen nur THC-freien Hanf zu. Dieser ist empfindlich gegen Schädlinge
und benötigt Pestizide und Herbizide. Das freut die Chemie- und
Pharmaindustrie. Das THC, dass diesen speziell gezüchteten Pflanzen
fehlt produzieren dieselben Pharmakonzerne als Haschisch-Pillen um
damit noch mal abzukassieren (würde Haschisch in der medizinischen
Therapie eingesetzt, wenn es denn tatsächlich giftig wäre?). Auch als
Nahrungsmittel ist Cannabis vollwertiger und gesünder als alle anderen
Nahrungsmittel. Es enthält alle essentiellen Fettsäuren, alle wichtigen
Aminosäuren. Kein anderes Lebensmittel enthält einen so hohen Anteil
an Globulin-Proteinen.


000099: Heute rauche ich kein Haschisch oder Gras mehr,
Autor: Alter Hippie 10.10.2000

meine Kinder aber.
Heute kümmere ich mich um meine Familie, meine Firma, meine Freunde und habe einfach zuwenig Zeit.
Missen will ich aber die lustige, verrauchte Hippiezeit meiner Jugend aber auf keinen Fall. Es war eine wunderbare Zeit.

P.S.
Ich bin froh, daß meine Kinder ab und zu einen durchziehen und nicht alkoholsüchtig geworden, wie einige ihrer Freunde.

Peace


000100: GB: Ein Drittel der Tory-Minister hat Cannabis geraucht
Autor: Joe Wein 11.10.2000

Mit Tim Yeo, zuständig für Landwirtschft im Schattenkabinett des britischen Oppositionsführers William Hague, haben jetzt 8 der 22 Mitglieder des Schattenkabinetts der Konservativen Partei zugegeben, Cannabis konsumiert zu haben.

"Es wurde mir gelegentlich angeboten und es machte mir Spass. Ich glaube dass es eine angenehmere Erfahrung sein kann als zuviel zu trinken," sagte Ministerkandidat Tim Yeo laut der 'Times'. "Ich teile nicht die Ansicht dass es unangenehm war. Es war angenehm." () Damit brach er mit Kollegen die zwar ihren Cannabiskonsum zugegeben hatten, aber behaupteten, daran keinen Gefallen gefunden zu haben.

Die Konservativen rückten inzwischen auch von der auf dem jüngsten Parteikongress erhobenen Forderung nach "Null Toleranz" für Cannabis ab und erklärten ihre Bereitschaft zu einer Debatte.

Diese kürzliche Kontroverse hat die Diskussion um das Verbot von Cannabis in Großbritannien quer über das politische Spektrum erneut in Schwung gebracht. Die Revolte der 8 konservativen Schattenminister machte offensichtlich dass eine einheitliche "harte Linie" gegen Cannabis bei den britischen Konservativen sogar parteiintern nicht mehr durchsetzbar ist. Hier hat ganz klar ein Generationswechsel stattgefunden.

Für Gerhard Schröder ist sein britisches Gegenstück Tony Blair seit Jahren ein Vorbild. Das kann man von der CDU/CSU und den britischen Konservativen sicherlich nicht behaupten. Aber auch bei den deutschen Christdemokraten wird sich eine Debatte um eine wirksamere Cannabispolitik auf Dauer nicht vermeiden lassen.

Das Scheitern des Verbotes von 1971, mit dem man damals die "Haschwelle" im Keim ersticken wollte, ist mittlerweile zu offensichtlich, von Bayern bis Schleswig-Holstein, vom Saarland bis Sachsen. Ob es einem recht ist oder nicht, Cannabis ist aus dem westlichen Kulturkreis nicht mehr wegzudenken. Eine Rückkehr in die 50er Jahre ist unmöglich. Nun kommt es darauf an, Schäden durch Kriminalisierung oder durch übermässigen oder unsachgemässen Gebrauch von Cannabis so weit wie möglich zu reduzieren. Je länger Millionen von Deutschen ohne Konsequenzen und ohne Schuldgefühle unsinnige Gesetze brechen desto schwerer die Schäden für den Rechtsstaat. Eine Reform des Betäubungsmittelgesetzes, wie derzeit in der Schweiz geplant, ist unvermeidlich und überfällig.


======
() Im Original: "I was offered it on occasion and enjoyed it. I think it can be a much pleasanter experience than having too much to drink. I don't share the view that it was disagreeable. I found it agreeable."



000101: Was soll dieses ganze Geschwafel für Rauschmittel?
Autor: Cleanboy 11.10.2000

und über deren Freigabe?

Welche Lebensqualität soll es bringen,
wenn diese Rauschmittel freigegeben
werden sollen?

Das Ergebnis ist doch, daß die Gesellschaft
früher oder später ein Problem hat diese
Junkies nachher mit viel menschlichen und
finanziellen Aufwand wieder auf die Beine zu bringen.
Abgesehen von dem Leid, das unter den direkten
Angehörigen verbreitet wird.

Wenn unsere demokratische Gesellschaft
entscheidet Rauschmittel freizugeben, wird sie
an ihren Symtomen scheitern.

Reicht unsere Kulturdroge Alkohol, die wir mit
Gesetzen unschädlich machen und in den Griff
bekommen wollen zum Abtörnen der labilen
Charaktere nicht aus?


000102: Re:Was soll dieses ganze Geschwafel für Rauschmittel?
Autor: markus.schmidt © 11.10.2000

> Das Ergebnis ist doch, daß die Gesellschaft
> früher oder später ein Problem hat diese
> Junkies

wir reden hier nicht von heroin sondern von cannabis. falls du den unterschied nicht kennst, solltest du dich vielleicht erstmal informieren.

> nachher mit viel menschlichen und
> finanziellen Aufwand wieder auf die Beine zu
> bringen. Abgesehen von dem Leid, das unter
> den direkten Angehörigen verbreitet wird.

falls du lesen kannst, lies die vier letzten artikel, fals du es nicht glaubst, besorg dir FACHLITERATUR

z.B. das gutachten des lübecker landgerichts:

[...]
Das Gutachten wurde von zwei unabhängigen Experten (Dr. BarchewitzHerrn Prof. Dr. Dominiak) erstellt und legt sehr ausführlich dar, dass das
Gefahrenpotential von THC-haltigen Cannabisprodukten im Vergleich zur Volksdroge Alkohol als minder einzustufen ist.
[...]

> Wenn unsere demokratische Gesellschaft
> entscheidet Rauschmittel freizugeben, wird sie
> an ihren Symtomen scheitern.

du glaubst sicher auch, daß ein alkoholverbot den alkoholkonsum beenden würde

> Reicht unsere Kulturdroge Alkohol, die wir mit
> Gesetzen unschädlich machen und in den Griff
> bekommen wollen zum Abtörnen der labilen
> Charaktere nicht aus?

vielleicht gibt es ja menschen, die ohne derart harte drogen, wie alkohol leben wollen und sich trotztdem ab und an etwas berauschen möchten.


000103: re. Cleanboy
Autor: obo © 11.10.2000

Hey, Cleanboy, möchtest Du gute und fundierte Infos zu diesem Thema?

Joe Wein schreibt in diesem Forum sehr informierend zu diesem Thema. LESEN!!!


000104: re-cleanboy
Autor: Flea © 11.10.2000

>Welche Lebensqualität soll es bringen,
wenn diese Rauschmittel freigegeben
werden sollen?

Aus deinem Namen ziehe ich den schluß, daß du weder Alk noch Rauchwaren oder sonstwas konsumierst, find ich ok, aber wie kommst du darauf, anderen vorschreiben zu wollen, ab und zu Bier, Wein, Whisky, Zigaretten oder Cannabis zu konsumieren, um sich z.B. nach einem Arbeitstag zu entspannen? Wober Cannabis in dieser Aufzählung eigentlich deshalb fehl am Platze ist, da es nicht solche gesundheitlichen Schäden hervorruft wie Alk oder Tabak, und darüber hinaus keine Kater am nächsten tage hinterläßt.

Desweiteren geht es nicht alleine um den Rausch, sondern auch (zum 12385. mal) auch um den medizinisch therapeutischen Effekt, der gesetzeshalber Verboten ist. Und hier geht es ganz klar um die von dir ins Spiel gebrachte Lebensqualität, nämlich der von chronisch Kranken. Niemand hat das recht Kranken Mittel zu verweigern, die ihnen eindeutig Hilfe, Schmerzlinderung und sogar Lebensverlängerung ermöglichen.


>Das Ergebnis ist doch, daß die Gesellschaft
früher oder später ein Problem hat diese
Junkies nachher mit viel menschlichen und
finanziellen Aufwand wieder auf die Beine zu bringen. >

Welche Junkies? Zeig mir doch bitte einen einzigen Cannabis-Junkie. Denn nur um C. geht es hier und um sonst nichts!



entscheidet Rauschmittel freizugeben, wird sie
an ihren Symtomen scheitern.

So hast du ebenfalls ein einziges Beispiel, einer Gesellschaftsform, die an den symptomen von Cannabis gescheitert ist?!

Also, Cleanboy entweder sachliche Antworten auf diese Aussagen oder schweig besser in Zukunft.


000105: na klar
Autor: Peter_Steinhofer 11.10.2000

Klar lese ich (und viele andere)
Hanfblatt, High-times etc.

Und meinem chef ists auch lieber das ich rauche anstatt zu saufen.

versteckt euch nicht - das tun die Berufs-Alkis auf dem münchner koma äh oktoberfest auch nicht


000106: re: Danke Joe!
Autor: memyself 11.10.2000

Ich danke Joe für die sachlichen
Infos, die den eingeschränkt denkenden
hardlinern mit ARGUMENTEN entgegentreten.

Bewundernswert, dass die CDU den Diskurs über das "böse Haschgift" in diesem Forum zulässt (was nicht heisst, dass sich hier irgendwas getan hat!)

Schön durchlesen, merken und verinnerlichen, liebe cdu-re(d)aktion!


Solidarität!


000107: Re: Die Prohibition muss weg.
Autor: Hans Maier 11.10.2000

Ich bin sicherlich kein Linker, im Leben nicht, aber in diesem einen Falle muss ich den Linken einmal Recht geben.
Die Drogenverbote unserer Zeit, besonders im Hinblick auf das völlig harmlose Cannabis, sind gerderzu kriminell kontraproduktiv und schädlich und ich erwarte auch von der CDU endlich mal eine sachorientierte Drogenpolitik.
Wenn man sich darüber klar wird das die Drogenmafia weltweit mehr
Umsatz macht als die Autoindustrie und gleichzeitig sieht wie Milliarden
an Steuergeldern von einem unerträglich aufgeblähten Sicherheits und Verwaltungsapperat verschwendet werden, ohne das daraus irgendein Nutzen erwächst, das fragt man sich warum dieser Misstand nicht schon seit Jahren abgestellt ist.
mfG
Hans Maier


000108: re Detlef Müller (zur Hanfliteratur)
Autor: Detlef Mueller 11.10.2000

Hallo, Marco,

Gut, dass Du Dich informierst.

Zu bedenken ist, dass die Infos natuerlich
einseitig sind, wie auch alle anderen, die man
so kriegt, von den rohen Studiendaten mal
abgesehen.

"Mir erscheinen diese Blätter zu einseitig. Sie sind auf die Zielgruppe der
Dauerkonsumenten zugeschnitten, die damit kommerzialisiert werden soll: der Kiffer
soll durch zu erstehende Plakate (in der eigenen Wohnung!) seine Meinung äußern, soll
teure und unpraktische Schmuck-Bongs kaufen. Wer sich unvoreingenommen über Cannabis
informieren will, wird von dem Subkultur-Getue dieser Jubelpostillen eher
abgeschreckt. "
Na, die Verschwoerungstheorien sagt man doch eher den Kiffern nach!
Logisch, dass sich ein Magazin ueber Werbung finanziert, und dass die Werbung fuer Rauchgeraete etc. natuerlich genau dort geschieht.
Das Problem der Komerzialisierung sehe ich auch, es aendert aber die Fakten nicht.
...
"Wo eine Analyse des ideologischen Kontext der
Prohibition nötig wäre, driften diese
Hefte in Platitüden und Esoterik ab. ..."
Ich sehe ein, dass Du nicht alle Ausgaben der "Hanf!" lesen kannst - aber zu genau diesem Thema gibt es auch dort Stellungnamen.
Nein, nicht in jeder Ausgabe.
...
" Wo der übermäßige Cannabis-Mißbrauch zu
thematisieren wäre, der gerade bei denen anzutreffen ist, die das Kiffen als
Subkultur betreiben, werden stattdessen Insignien dieser Subkultur zum Kauf
angeboten, und die Kluft zwischen real life und der Kiffwelt verbreitert. "

Einmal:
S.o. : Verwechsel nicht Werbeannoncen mit den Texten der Redakteure!

Zum Anderen:
Nein, ich halte es genausowenig fuer die Aufgabe eines Magazins, das sich fuer die Legalisierung von Cannabis einsetzt, den
Missbrauch zu thematisieren (obwohl auch das ab und zu geschieht!), wie ich von einer Winzerfachzeitschrift einen kritischen Diskurs zum Alkoholkonsum erwarte!

Zum Dritten:
Eine Subkultur existiert. Sie ist real Live.

"
"Den Bemerkungen hier entnehme ich, dass
sich aber viele nicht trauen, solch subversive
Information in sich aufzunehmen, und lieber
"Wissen" durch "Besserwissen" substituieren."
Dieser Bemerkung entnehme ich, dass sich aber viele nicht trauen, Kritik an sich
heranzulassen, und lieber resultierende kognitive Dissonanzen unter die Unwissenheit
des Gegenüber subsumieren.
"
Nichts gegen Kritik, aber wenn das selbe dumme Zeug, das die Prohibitionsgegner hier mehrfach
mit sauberer Argumentation widerlegt haben, wieder und wieder kommt (man lese sich einfach die Artikel hier nacheinander durch!) - da fragt man sich ob hier nicht einigen kognitive Dissonanzen mangels Kognition fehlen ...

Gruss,
Detlef


000109: Cannabis und Realität
Autor: Joe Wein 12.10.2000

memyself:
"Bewundernswert, dass die CDU den Diskurs über das "böse Haschgift" in diesem Forum zulässt (was nicht heisst, dass sich hier irgendwas getan hat!)"

Ich möchte der CDU an dieser Stelle auch mein Lob aussprechen dass sie diese Diskussion in ihrem Forum ermöglicht.

Die Suche nach einer effektiveren Drogenpolitik ist ein Anliegen für alle Parteien. Man kann die Probleme nicht durch Totschweigen lösen. Wir werden nur dann echte Fortschritte bei der Drogensituation machen wenn wir die Tatsachen auf den Tisch legen und offen und ehrlich darüber sprechen. Die Auseinandersetzung mit der Realität vermisse ich bei diesem Thema aber oft. Ich will hier nur ein paar Beispiele für mangelnden Realitätsbezug bei der Verbotspolitik anführen:

1) Wenn schon unsere Politiker nicht zwischen Cannabis und Heroin unterscheiden können, wie soll es dann unsere Jugend können? In Reden und Artikeln zur Drogenproblematik wird selten zwischen Cannabis und anderen, wesentlich schädlicheren Substanzen unterschieden. Das Betäubungsmittelgesetz hat nur eine Antwort auf den Konsum verschiedener Substanzen die sich bezüglich ihrer Suchtrisiken und Schädlichkeit enorm unterscheiden: Ein generelles Verbot und schwere Strafen. Unterschiede gibt es lediglich bei den Mengen die zu einer bestimmten Strafe führen, sowie bei der medizinischen Verwendung. Aber selbst hier steht Cannabis im selben Anhang des Gesetzes wie Heroin, komplett verboten. Das ist schwer zu verstehen.

2) Das Ideal hinter dem Cannabisverbot ist zwar der Jugendschutz, aber die Realität sieht doch so aus dass heute ein Fünfzehnjähriger leichter an Cannabis gelangt als etwa sein Vater oder seine Mutter. Warum überlassen wir die Versorgung der Konsumenten illegalen Händlern die kein Interesse an Alterskontrollen haben? Obwohl das Cannabisverbot dem Jugendschutz dienen soll handelt es sich bei der Mehrzahl der ertappten Konsumenten die in die Mühlen der Justiz geraten um Erwachsene. Wenn es um den Jugendschutz geht, warum bestraft dann der Staat Erwachsene für den Besitz zum Eigenkonsum? Kennt der Gesetzgeber keinen Unterschied zwischen Erwachsenen und Kindern? Cannabis sollte in Apotheken an Erwachsene verkauft werden, nicht auf dem Schulhof an Mitschüler! Die derzeitige Verbotspolitik differenziert nicht nach dem Alter und die Dealer auch nicht.

3) Die Auswirkungen des Verbotes auf den typischen nichtabhängigen Cannabiskonsumenten werden ignoriert. Die Verbotspolitik des Betäubungsmittelgesetzes orientiert sich an einem Bild des Konsumenten das in der Realität atypisch für Cannabiskonsumenten ist. Selbst psychische Abhängigkeit ist nach verschiedenen wissenschaftlichen Studien bei Cannabis eher noch seltener als bei Alkohol. Hier lässt sich die Politik eher von Vorurteilen als von Tatsachen leiten. Die echten Kosten des Verbots fallen dabei unter den Tisch.

4) Die Forderung einer "drogenfreien Gesellschaft" ist eine Utopie. Sie ignoriert die Tatsache dass die Anzahl der Menschen, die illegale Drogen (in erster Linie Cannabis) konsumiert haben, seit Jahrzehnten am Steigen ist. Wir wissen dass es kein demokratisches Land je geschafft hat, mit Mitteln der Repression den Gebrauch illegaler Substanzen zu unterbinden. Selbst in den 70er und 80er Jahren als noch die bundesdeutschen Ostgrenzen dicht waren konnte man den Drogennachschub mit polizeilichen Mitteln kaum ernsthaft beeinträchtigen. Wie dann erst heute und in der globalisierten Zukunft? Nordkorea ist im 21. Jahrhundert keine Alternative mehr. Man kann das Angebot nicht unterbinden solange Nachfrage besteht. Konservative wie der Wirtschaftsnobelpreisträger Milton Friedman sind für eine Legalisierung, weil nur so eine Hoffnung auf eine Kontrolle des Marktes besteht.

5) Nur eine glaubwürdige Drogenpolitik kann eine effektive Drogenpolitik sein. Wenn Herointote herhalten müssen um ein Cannabisverbot zu rechtfertigen bleibt die Glaubwürdigkeit auf der Strecke. Die Tatsache dass mindestens ein Viertel alle Deutschen zwischen 15 und 40 Erfahrungen mit Cannabis hat zeigt dass die Begründung des Verbotes in weiten Teilen der Bevölkerung längst angezweifelt wird. Wie soll man auch vermitteln dass ein Verbot einer im allgemeinen relativ unschädlichen Droge befolgt werden muss wenn gleichzeitig schädlichere Drogen wie Alkohol und Nikotin legal erhältlich sind? Man kann sich hier nicht damit herausreden dass etwa ein Verbot des härteren Suchtmittels Alkohol politisch nicht mehrheitsfähig wäre: Ohne Glaubwürdigkeit ist auch das Cannabisverbot in der Prävention ohne praktischen Wert. Der Verlust an Glaubwürdigkeit ist eine Tatsache der man ins Auge sehen muss, wenn Drogenaufklärung nicht länger wirkungslos verpfuffen soll.


Pragmatisch denkende Menschen akzeptieren, dass man Missbrauch und dadurch verursachte Schäden nicht verhindern sondern allenfalls minimieren kann. Sie beurteilen eine Drogenpolitik nicht nach Versprechungen der Innenminister sondern nach den tatsächlichen Auswirkungen der Gesetze. Lukrativen Schwarzmärkte sind einer davon, fehlender Jugendschutz ein anderer. Es gibt Alternativen zur bestehenden Drogenpolitik und andere Länder geben ihnen eine Chance, insbesondere bei Cannabis. Es ist an der Zeit, diese Debatte auch in Deutschland zu führen.

Deshalb sollte der Bundestag eine Kommission zu Cannabis einsetzen die die gesamte Problematik umfassend untersuchen und Empfehlungen zum geeignetsten gesetzlichen Mechanismus der Cannabiskontrolle ausarbeiten wird. Die letztliche Entscheidung über eine Reform bliebe beim Bundestag und Bundesrat.






000110: Das Drogen- und Suchtmittelproblem bleibt!
Autor: cleanboy 12.10.2000

Auch wenn das Antörnen mit Canabis von Junkies
als unproblematisch angesehen wird. Das Problem
der Prohibition liegt nicht im administrativen Aufwand
sondern daran, daß die Produzenden der Sucht- und
Rauschmittel nicht durch eine globale Vereinbarung
und Strategie (wo ist die UNO) der Garaus gemacht
wird.

Ich gebe die Hoffnung nicht auf, daß es so kommen
wird, daß wir es schaffen die gesellschaftlichen Ursachen,
Wirkungen und die Rausch- und Suchtmittel selbst
außerhalb der mediznischen und diagnostischen
Anwendung eliminieren und beseitigen werden.

Dies gilt in gewisser Weise auch für den Alkohol!


000111: re: Cleanboy
Autor: obo © 12.10.2000

Als Junkies werden in der Regel Personen bezeichnet, die Heroin konsumieren. Wir reden hier aber über Cannabis.

Glaubst Du im ernst, daß die Produzenten an Konsum die Schuld tragen? Ohne Konsumenten gäbe es keine Produzenten, da keine Nachfrage. Es liegt in der Natur des Menschen Drogen zu Konsumieren ( Kaffee, Tee ect. gehören da entsprechend der Definition von Droge auch dazu.

Es soll niemand zu Konsum verleitet oder gar gezwungen werden, aber der Kampf gegen Cannabis ist verloren.

Joe Wein schreibt da sehr informative Artikel!


000112: re-joe und apothekenverkauf
Autor: Flea © 12.10.2000

Falls ich Fehler in dem Folgenden Beitrag habe, verlasse ich mich mal drauf, daß Joe sie berichtigen wird.

Sicher ist der vernünftigste Weg der Verkauf von Cannabis und Cannabis
In Schleswig-Holstein wurde vor wenigen Jahren ein Ansatz desApothekenverkaufs durchdiskutiert und war kanpp vor der Verwirklichung.
Aber die Rahmenbedingungen waren dämlich. 1. Sollte man seinen Personalausweis vorlegen. (Zeigt mir einen Supermarkt, wo die Kassierer/innen die Ausweise kontrollieren, wenn man Tabak oder Alkohol kauft). 2. Sollte der Verkauspreis über dem Durchschnittspreis des Schwarzmarktes liegen. Etwas bei 12-15,- pro Gramm.
Bei solchen Bedingungen ist ein solches Projekt doch eindeutig zum Scheitern verurteilt.
Als alternative bieten sich meines erachtens aber sicher auch die aus Holland bekannten Coffee-Shops an. Diese könnten dann ja ebenso vom Gesundheitsamt kontrolliert werden, wie Gaststätten oder andere Schankbetriebe.


000113: re: Cleanboy
Autor: markus.schmidt © 12.10.2000

> Auch wenn das Antörnen mit Canabis von
> Junkies als unproblematisch angesehen wird.

es gibt keine cannabisjunkies begreif daß doch endlich mal. lies lieber mal auf

://Diverse.freepage.de/x_max/index.html

nach. das ist keine seite von einer hanfzeitschrift sondern ein gutachten des Lübecker Landgerichts und dann schreib deine meinung dazu.

leute die cannabis konsumieren sind zum großten teil ganz normale menschen. sie gehen normalen berufen nach, sie rauben keine läden aus, um geld für ihre "sucht" zu bekommen ( man braucht im schnitt 20 - 30 DM/Monat dafür), sie benötigen auch kein geld für rea-maßnahmen und vor allem sind sie nicht agressiv (cannabis wirkt im gegensatz zu alkohohl beruhigend).

würden irgendwelche schlägertypen statt sich zuzusaufen lieber nen joint rauchen, hätten wir keine probleme mit gewalt mehr.


000114: Liebe CDU
Autor: obo © 12.10.2000

Liebe CDU, Vielen Dank dafür, daß ihr diese Beiträge in Euerem Forum ermöglicht. Da Ihr die Beiträge ja auch lest, müßte sich doch bei Euch auch etwas tun. Gibt es eine ( neue ) Meinung Seitens der CDU zu diesem Thema?

Gruß Chris.


000115: Coffee-Shops re: Flea
Autor: obo © 12.10.2000

Coffee-Shops haben sich in Holland bewährt. Zwar wurden in den lezten Jahren einige dicht gemacht, aber nur, weil sie sich nicht an die Spielregeln gehalten haben ( Verkauf an Personen unter 18 Jahre, Verkauf harter Drogen, etc). Es gibt in einigen Gegenden sogar Coffee - Shops in denen kein Alk verkauft werden darf. Das finde ich o.k.

Es muß endlich in Deutschland eine ähnliche Regelung her. Aufenthalt in Coffee-Shops ab 18 Jahre und nur Verkauf von gewissen Mengen pro Person, in Holland sind es z.Zt 5 g.

Wovor hat die deutsche Politik Angst? Zuzugeben, daß schon das Cannabisverbot ein Fehler war, was den Rückschluß zuläßt, daß auch die Politik nicht unfehlbar ist?

Zu Wohle aller, gebt das Zeug endlich frei, es kiffen eh schon Menschen in Deutschland wie ihr glaubt, denn in den Statistiken tauchen meist nur die aufgeflogenen Kiffer auf. Aus Angst vor Strafvervolgung schweigt die Mehrheit der Kiffer, aber 10 % der Bevölkerung kifft!


000116: re Detlef Mueller
Autor: Marco Muenzer © 12.10.2000

Hallo Detlef,

"Gut, dass Du Dich informierst."
Danke, danke ;-)

"Na, die Verschwoerungstheorien sagt man doch eher den Kiffern nach!"
Wieso Verschwörunstheorien? Ich halte es da mehr mit David Lynch: "Just like, you know, ants. They have a little idea about how to build their house. And they just build it. But they enjoy themselves, too." Verlage suchen Zielgruppen, und bedienen diese so, daß eine Werbefläche für bestimmte Marktsegmente entsteht. Ein etwas an den Haaren herbeigezogenes Beispiel: In einem Anglermagazin steht auch nichts über das Leid der Fische.

"Ich sehe ein, dass Du nicht alle Ausgaben der "Hanf!" lesen kannst - aber zu genau diesem Thema gibt es auch dort Stellungnamen. Nein, nicht in jeder Ausgabe."
Mag sein, daß ich nicht genug von diesen Heften gelesen habe, und mein Eindruck deshalb etwas verzerrt ist. Wie gesagt, die Kiffer in meinem Bekanntenkreis lesen sowas nicht.

"Zum Anderen:
Nein, ich halte es genausowenig fuer die Aufgabe eines Magazins, das sich fuer die Legalisierung von Cannabis einsetzt, den
Missbrauch zu thematisieren"
Und da stellt sich die Frage nach der Rolle dieser Zeitschriften: Als "Kampfblatt" für die Legalisierung taugen sie nicht viel: wer zB seinen Eltern klarmachen will, daß er eben ab und zu ein Tütchen raucht, und das das Normalste von Welt ist, der ist besser beraten, ihnen ein Buch aus der Bibliothek zu holen. Also eine Zeitschrift von Kiffern für Kiffer? Dem steht Deine obige Aussage gegenüber: ein tabuloser Dialog findet nicht statt, um das Ergebnis nicht zu gefährden. Warum so wenig Selbstbewußtsein? Ich sehe darin keine Gefahr, sondern die Chance, einen ideologiefreien Umgang mit Rauschmitteln zu etablieren. Das ist zum einen glaubwürdiger, zum anderen wird so ein Stück Normalität geschaffen, auf das man sich dann in der gesellschaftlichen Diskussion berufen kann.

"Zum Dritten:
Eine Subkultur existiert. Sie ist real Live."
Wie sieht diese Subkultur aus? Ich könnte dir jetzt spontan 5 kiffende Subkulturen nennen. Die grün-gelb-rot gewandeten Kiddies, die im Sommer mit ihren Plexiglasbongs alle Wiesen belagern, sind nur eine davon. Außerdem verschleiert das Wort von der Subkultur den Umstand, daß es eine große Zahl von 30 bis 50jährigen Konsumenten gibt, die sich vielleicht als eher linksliberal einordnen lassen, aber nur wegen ihres gelegentlichen Konsums keiner Kiffer-Subkultur zuzurechnen sind.

"Nichts gegen Kritik, aber wenn das selbe dumme Zeug, das die Prohibitionsgegner hier mehrfach
mit sauberer Argumentation widerlegt haben, wieder und wieder kommt (man lese sich einfach die Artikel hier nacheinander durch!) - da fragt man sich ob hier nicht einigen kognitive Dissonanzen mangels Kognition fehlen ..."
Zustimmung. Ich habe noch nicht erlebt, daß ein Prohibitionsbefürworter auch nur versucht hätte, die Argumente für die Legalisierung zu widerlegen.

Gruss,
Marco


000117: Genau
Autor: obo © 13.10.2000

Die Gegner einer Cannabislegalisierung haben noch nicht ein vernünftiges Argument geliefert, geschweige denn eines der Beförworter widerlegt. Welcher Schluß beibt einen da eigendlich noch übrig?



000118: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold -)
Autor: Joe Wein 13.10.2000

obo: "Die Gegner einer Cannabislegalisierung haben noch nicht ein vernünftiges Argument geliefert, geschweige denn eines der Befürworter widerlegt. Welcher Schluß beibt einen da eigentlich noch übrig?"

Dass die Gegener der Cannabislegalisierung wissen, dass ein Totschweigen der Problematik ihre beste Hoffnung ist. Wenn man die schlechteren Argumente hat ist es besser, es gar nicht erst zu einer Debatte kommen zu lassen. (Ich weiss schon, dass das nur eine rhetorische Frage war ;-)

Ich bin mir aber sicher dass diese Fragen immer öfter öffentlich gestellt werden werden. In zwei, drei Jahren
werden mit Bayern und Baden-Württenberg zwei derzeit unionsregierte Bundesländer direkt an ein Land angrenzen wo der Besitz, Konsum und Anbau von Cannabis für den Eigenbedarf legal sein werden: Die Schweiz. Spätestens dann wird man ernsthaft nachdenken müssen.



000119: Re-Joe-Apotheken
Autor: Flea © 13.10.2000

Wie ich sagte, Erläuterungen deinerseits zu meinem Beitrag waren von mir ja erwünscht und gefordert.

Deine Zusatzinfos waren auch (wie immer) einleuchtend und informativ, da sie die Hintergründe der Rahmenbedingungen für den Apothekenverkauf erklärten.
Allerdings bin ich was den Verkaufspreis betrifft schon skeptisch und glaube da eher an die Kräfte des allseits wirkenden Kaptitalismus, und sehe es schon als praktisches Problem, wenn die Schwarzmarktpreise tiefer liegen.
Aber du hast schon recht, als Einstiegsmodell wäre es zu begrüßen.
Desweiteren hast du recht, und der vorschlag ist auch unterstützenswert, das die gesamte Handhabung von Genußmitteln wie Alk, Tabak und dann auch Cannabis neu geregelt werden muß.
Kein Abgabe von Cannabis an Jugendliche ist in ordnung, aber dann dürfte auch nicht tabak an unter 18-jährige Verkauft werden, da er nun mal um einiges Gesundheitsschädlicher ist. Desweiteren wirkt es schon albern, wenn Tabakwerbung im Fernsehen verboten wird (oder wie geplant und nicht geschafft) auf den Anzügen von Formel-1-Fahrern-und an jeder Ecke ein "Kippen-Automat" steht.
Naja, vielleicht ...irgendwann...wenn die Vernunft eingesetzt hat...


000120: re. Markus, obo, usw. - kein Argument gegen Cannabis?
Autor: cleanboy 13.10.2000

Wenn Ihr Haschjunkies und
sagen könnt, daß Ihr kein mentales, gesundheitliches,
soziales und und finanzielles "Negativpotential" für unsere
Gesellschaft darstellt, dann würden mir die Argumente
gegen Cannabis, Alkohol und alle anderen Drogen ausgehen
bzw. fehlen.

Das ist und wird nie der Fall sein. Also sollten wir es beim
Gebrauch von Rausch- und Suchtmittel auf die medizinisch-
therapeutische Anwendung beschränken.

Alles andere ist Humbug und asoziales Handeln!


000121: ...also auf ein neues
Autor: Flea © 13.10.2000

Langsam glaube ich cleanboy macht sich nen"Spaß" daraus immer wieder den gleichen Blödsinn zu schreiben-und guckt dann was drauf geantwortet wird.Die andere Möglichkeit ist, er ist ein überzeugter Cannabis-Befürworter und möchte durch diesen wiederholten Quatsch von ihm nur die sachlichen Aussagen gegen seine Unterstellungen immer wieder holen lassen, bis der letzte sie gelesen hat. Dich ich komme immer mehr der Überzeugung. Weil die dritte Möglichkeit wäre, daß man ihm absprechen müßte, vernunftbegabt zu sein. Aber soweit möchte ich hier nicht gehen.

>Wenn Ihr Haschjunkies und
sagen könnt, daß Ihr kein mentales, gesundheitliches,
soziales und und finanzielles "Negativpotential" für unsere
Gesellschaft darstellt, dann würden mir die Argumente
gegen Cannabis, Alkohol und alle anderen Drogen ausgehen
bzw. fehlen.
Muß man zum 17.000sten mal sagen, daß es keine Haschjunkies gibt? Daß Cannabiskonsumenten nur solange ein finanzielles Negativpotential beisitzen, solange der staat sich selber kosten durch Strafverfolgeung ans bein stellt? Daß es keine gesundheitlichen Probleme gibt? Daß soziale Probleme immer viele verschieden Ursachen hat, und Cannabis da nichts mit zu tun hat? Muß man es immer wieder sagen? Scheinbar ja.

>Alles andere ist Humbug und asoziales Handeln!
Naja, was hier Humbug ist, muß glaube ich nicht explizit gesagt werden oder?

Ich werde in Zukunft versuchen Sauberjungens Beuträge zu ignorieren, solange ihm nichts Neues einfällt.


000122: Re: Cleanboy
Autor: obo © 13.10.2000

Cleanboy, Du hast es nicht anders gewollt. Offensichtlich ist Dein mentales Negativpotential so groß, daß es bei Dir nicht vom lesen eines Artikels bis zum verstehen dieses Artikels reicht! Hier geht es um CANNABIS, welches NICHT abhängig macht ( sagt sogar die WHO ... kennst Du die?).

Wenn jemand fordert, daß eine aus medizinischer Sicht ( im Vergleich zu Alkohol )unbedenkliche Droge ( eben Cannabis )legalisiert wird um einen schon seit Jahren arbeitenden Schrarzmakt zu unterbinden ( Jugendschutz!), die Konsumenten, welche ca. 10% der Bevölkerung darstellen ( was für eine Zahl, aus der Sicht der FDP;-) zu entkriminalisieren, die Kosten für Strafverfolgung und Strafvollzug zu senken und Steuereinnahmen von mehreren Mrd. DM dem gebeutelten Haushalt zukommen lassen will, dann ist der Deiner Meinung nach gesellschaftsfeindlch? Bist Du doof!

Du hast noch nicht ein einziges unserer Argumente widerlegt, geschweige denn ein vernünftiges Gegenargument geliefert.

Die Drogenfreie Gesellschaft, wie sie Dir wohl so vorzuschweben schein funktioniert mit Mensche eben nicht. Bei realexistierendem Sozialismun ist das ähnlich, der klappt auch nicht!


000123: Nachhilfestunde für Cleanboy
Autor: Joe Wein 13.10.2000

Das "Negativpotential" bei Cannabis existiert zweifellos, auch wenn es nur bei einem Bruchteil der Konsumenten zum Tragen kommt. Darum geht es jedoch gar nicht. Darum ginge es nur wenn ein Verbot diese Probleme zum Verschwinden bringen würde. Tut es aber nicht!

Heute kiffen in Deutschland mehr Menschen denn je. Selbst nach offiziellen Zahlen sind es 2.400.000 Konsumenten. Oberstaatsanwalt Körner spricht von 2.000.000 bis 4.000.000 Konsumenten, andere Schätzungen gehen bis zu 8.000.000 Konsumenten.

Selbst in den USA wo jährlich allein die US Bundesregierung 40.000.000.000 DM für den "Krieg gegen die Drogen" ausgibt und 700.000 Kiffer pro Jahr verhaftet werden geben in offiziellen Umfragen 18.000.000 Menschen an, im Vorjahr Cannabis konsumiert zu haben. Etwa 80.000.000 Amerikaner haben mindestens einmal gekifft, einschliesslich des Präsidenten und Vizepräsidenten, während dessen Herausforderer nur zugibt: "When I was young and irresponsible, I was young and irresponsible" wenn er nach seinem Drogenkonsum gefragt wird. Das UNDCP geht von 145.000.000 aktuellen Cannabiskonsumenten weltweit aus, obwohl Cannabis in fast jedem Land illegal ist.

Worum es wirklich geht ist ob die Gesellschaft unter dem Strich besser wegkommt indem sie

a) alle Konsumenten kriminalisiert, 1.500.000.000 bis 7.000.000.000 DM steuerfreie Gewinne aus Schwarzhandel Kriminellen überlässt und selbst Hunderte von Millionen DM für Polizei, Zoll, Gerichte und Gefängnisse ausgibt; oder

b) den Verkauf von Cannabis besteuert, die gewonnenen Milliarden zum Nutzen der Gesellschaft einsetzt, beim Verkauf das Alter der Käufer kontrolliert und die Kriminellen aus dieser ganzen Geschichte heraushält.


Wenn du ernsthaft auch Alkohol verbieten willst, viel Erfolg. Ich würde dir nur raten, dich erst einmal mit den katastrophalen Folgen der amerikanischen Alkoholprohibition von 1919 bis 1933 vertraut zu machen. Als Einführung reicht auch schon "The Untouchables" mit Kevin Costner, da brauchst du nicht mal ein schlaues Buch lesen ;-)


Cleanboy: "Also sollten wir es beim Gebrauch von Rausch- und Suchtmittel auf die medizinisch-therapeutische Anwendung beschränken."

Da werden sich die Pfarrer aber schön bei dir bedanken wenn du ihnen den Messwein verbietest. Der blieb übrigens sogar während der amerikanischen Alkoholprohibition legal. Erstaunlicherweise schoss sein Verbrauch aber in dieser traurigen Zeit dramatisch in die Höhe ;-)





000124: Re: Marco Muenzer (Hanfliteratur)
Autor: Detlef Mueller 13.10.2000

Hallo, Marco

Ich finde es auch beklagenswert, dass viele Kiffer, sich
nicht ueber Cannabis informieren. Leider scheint sich
diese Konsumeinstellung ganz allgemein zu etablieren.

Zur Rolle der Zeitschriften:
Das duerfte ambivalent sein - was erstmal nichts
schlechtes sein muss.
Als "Kampfblatt" für die Legalisierung taugen imo
doch, insofern, als dass Informationen zur aktuellen
Entwicklung publiziert werden. Etwa die Konsumtypen
nach der Kleiberstudie wurden beschrieben - und
dabei wurden die Problemkonsumenten nicht
ausgeschlossen.

Als Zeitschrift von Kiffern für Kiffer kann man sie
auch sehen - dabei wird sich hier in der Tat
weniger auf Probleme gestuerzt, als dass allgemein
Erfahrungen ausgetauscht werden (Reiseberichte,
Musiktips etc.), aber auch ein Berich ueber die
Schwierigkeiten und Tuecken, mit denen kiffende
Eltern konfrontiert werden ist drinn.
Auch Interviews mit Legalisierungsgegnern
wurden uebrigens abgedruckt.

Was mir aufstoesst, ist , dass die Hefte zunehmend
"bunter" werden, letztlich ein Eso-Artikel in der
Hanf!, in dem sich tatsaechlich auf Uri Geller
berufen wird ...
In die "Grow" habe ich nur einmal geschaut, da
hats mir gereicht (die sind dann auch prompt
einmal reingefallen, als sie einen Eso-Artikel
veroeffentlichten, und sich der Autor als aus
der braunen Szene einschlaegig bekannt
herausstellte: Schlampig recherchiert!).
Das Hanfblatt hat eine ganze Serie von Specials
zu anderen Drogen herausgebracht, in denen immer
auch die Gefahren (auch juristische) ein Thema
waren.

>> "Eine Subkultur existiert. Sie ist real Live."
>Wie sieht diese Subkultur aus? Ich könnte dir jetzt
>spontan 5 kiffende Subkulturen nennen.
>
Schoen, und die sind ja wohl alle real.
Es ging mir darum aufzuzeigen dass die
"Kifferrealitaet" genauso Realitaet ist, wie
die sogenannte "Wirklichkeit", die die
"Nichtkiffer" gepachtet zu meinen haben.
Ein beliebtes Argument, um nicht auf unliebsame
Schlussfolgerungen eingehen zu muessen, ist
dann "Ach das ist ja die Kifferlogik ..." und
damit aus einer "Scheinwelt", - schwupdiwup
muss man gar nicht mehr auf den so
diskreditierten antworten - schliesslich hat
man als "Wirklicher" Mensch die Wahrheit
automatisch gepachtet. (Ist jetzt natuerlich
arg ueberspitzt, aber die Denkweise ist
sehr verfuehrerisch, ich selbst ertappe mich
manchmal bei aehnlichen Gedankengaengen).
Leider in der heutigen Politik immer beliebter:
Auf die Flecken auf der Weste des/der Anderen
zeigen, statt auf die Argumente einzugehen.

Ich denke es geht Dir hier mehr um Leute,
die sich vor der "boesen Welt" in eine Scheinwelt
fluechten, die keine wirkliche Alternative ist (etwa
weil diejenigen dadurch nicht auf eingenen Beinen
stehen koennen).
Solche Leute sind sicher fuer Drogenmissbrauch
anfaelliger als andere (aber natuerlich auch fuer
Sekten etc.).
Und hier ist imo Substanzunabhaengig
psychologische Hilfe angesagt (die natuerlich
auch ggfs. Enthaltsamkeit beinhaltet).
Uebrigens inseriert gerade in Hanfzeitschriften
auch SEN (Spiritual emergency Network), die
bei solchen Problemen Hilfe anbietet.

Gruss,
Detlef


000125: Coffee-Shops
Autor: obo © 13.10.2000

Danger hat Recht, da muß eine bundeseinheitliche Lösung her, ich komme aus Baden Württemberg!!! :-(

Coffee-Shops wie in Holland halte ich für gut und richtig, denn dann kommt der Kiffer aus der anrüchigen Heimlichkeit. Wenn die ach so braven Bürger erst sehen, wer da rein geht ( Ärzte, Polizisten, Lehrer, Sozialarbeiter, Kaufleute, Krankenschwestern...), denn Kiffer kommen aus allen Berufen und Gesellschaftsschichten.

Die Leute, die der Meinung sind, daß dieses Zeug ( Cannabis )eine böse und teuflische Einstiegsdorge ist, die wenn schon nicht zum Heroin, aber auf jeden Fall zum Sozialamt führt, werden ganz schön doof aus der Wäsche schaun! ;-)

... und überhaupt... wer kauft schon Genußmittel in der Apotheke ;-)

Gruß OBO


000126: Cleanboy
Autor: obo © 13.10.2000

Also, Cleanboy, ann will ich Dir geben, wonach Du so dürtest!

Ich bin finanziell unabhängig, da ich einer geregelte´n Arbeit nachgehe.

Da ich kaum noch Alkohol trinke und ab und zu auch Sport treibe, geht es mir gesundheitlich ( abgesehen von einer Sehnenscheidentzündung ) gut.

Ich spiele 9 verschiedene Musikinstumente und habe eine eigene Band.

In meiner Freizeit fahre ich ehrenamtlich Rettungsdienst.

Reicht Dir das, um Deine Argumente ( finanziell, sozial... ) über Bord zu werfen?

Gruß an Joe & Co.

obo


000127: Rauf oder Runter - Klartext
Autor: denkerWissen © 14.10.2000

Wie die Wellen auf der Wasseroberflache - der Mittelwert wird sich nicht wirklich aendern

Rauschmittel sind 'Poisons' - oft stimulieren sie die Menschliche activitaet zu einem bestimten Punkt Positiv - Man fuelt sich Inspiriert - Mehr 'Alive' . Das dies oft nur duch einen anstieg des Adrenalin umsatzes verursacht wird sei zur diskusion freigegeben. Weiter einnahmen (abuse) fuehren meist zu einem Tiefpunkt.

Oft sind die Mentalen Auswirkungen erstaunlich - Lebenzeit ist komprimiert und in einer intensiven Charakterbildenden Erfahrung kann der Benutzer viel lernen. Ich spreche offensichtlich nicht von Alkohol Tabaco und Feuerwaffen - die geben Schlaf. Ich spreche von der sogenanten Psychedelic Experience.
Sicherlich hat die Limitierung der Freiheit des einzelnen mehr Gechichte als das intensive Leben (Die es haben schreiben weniger und besorgen sich kaum um Regierungen Sie sind reichlich beschaftigt mit jeglicher art von Lebensgenuss). Es faengt damit an das erste Entwuerfe eines sehr bekanten und von vielen als gesetzbuch angeshenen Menchenwerkes die Idee einer Verbotenen Frucht von einem Baum der Erkentnis einbringt - damit die Gesetzesunterordneten Informiert , deren Interese binded und unter Strafandrohung stellt. Die Implikation das der Genuss die Kentniss von gut und boese und damit Fahigkeit zum Urteil (judgement) beinhaltet wird in den Raum gestellt - ebendso wie die ein moegliches Ziel selbst Gottaehnlich zu sein (vermutlich auch im Wunsch der selbststaendigen und unabhaengigen Ausuebung von Entscheidungsfreiheit)

Die fiktive Frucht wird nach der eigenstaendigen Entscheidung der Testkandidaten als nuetzlich beurteilt.
Die Schreiber des Buches halten es jedoch fuer noetig nach unten zu zeigen indem Sie die Tester (und deren Zukunft) im weitern als schlecht verkaufen. Darauf folgen im wesentliche genug Gechichten von TV qualitaet die im algemeinen die targetaudience weiter an das zu erwartende 'Negativbild' gewoehnen sollen. Der Mench hat seine Fahigkeit eigenstaendig zu entscheiden verloren und ist dem Urteil des damit eingerichteten GodVerMents ausgelifert.
Das wir eigentlich immer noch im Paradies leben und the Movie is about to end ?
Lach und Sach Geschichten ?
Dann kam ein Mensch und er sprach:"Veruteile nicht damit du nicht auch Verurteilt wirst"
Und er gab seinen Nachfolgern ein Geheimnis das er sie aussante damit anderen zu helfen. Und was war das ?
Es war die Psychadelic experience !
Ein Ding von hohem wert versteckt in einem Feld (Mat13:44)
Es war eine apetit reduzierende Frucht die im Getreidefeld 4 Monate bevor der Ernte wuchs und nicht eigentlich ausgesaeht wurde aber die Moeglichkeit hatte alle Betroffenen zu erfreuen (Joh4:31-38)
Und es gibt sehr viele weitere referencen die weiter beweisen das der in der westlichen Welt hoechst gefeierte Man ein Benutzer und Lehrer des 'heiligen' Wissens der Wiedergeburt in Wasser und Spirit war (Seit Albert Hoffman glauben viele es ist eine syntetische von Menchen geschaffene gabe - doch das bischen Wasser am Eingang der Kirche ist viel aelter und war nicht immer nur Wasser ).

Aber wie gesagt Es war viel Arbeit die Bevoelkerung so zu unterwerfen - und heute haben wir Freiheit der information ? Wird sich was aendern ?
Das Geheimnis der moeglichkeiten is verborgen in unserer Angst vor Veraenderung. Doch nur Veraenderung ist staetig. Und im Augenblick ist die Welle guenstig fuer allnight Dance !
Zumindest sollte es freigestellt sein mitzumachen oder daheimzubleiben !
Wollen Sie weitere Jesuses toeten oder herausfinden was das Koenigreich der Himmel wirklich ist ?

Es aendert sich nichts ob du glaubst alles wird besser oder nicht du wirst mehr oder weniger leben und dann sterben ! Ob es weiter illegal ist zu wissen oder mehr zu geniessen als die die sich (und anderen) nicht trauen - die berufenen sind unter uns and we have compassion mit euch - Ich wuerde nichts lieber haben als dich froh und gluecklich zu sehen weil du weist das du dich und deinen naechsten lieben kannst - weil du dich kennst und keine Angst hast vor den anderen die wirklich nur deine Reflektionen sind. Willst du wissen wie Powerfull dein BewUStsein (mind) wirklich ist kannst ja an 'kriminellen' Aktionen teilnehmen oder fuer Legalisierung stimmen.

Egal solange du die merkst das dies immer noch das Paradies sein koente wenn sich immer das erfreuliche am besten verkaufen wuerde ... (choose)


000128: re. obo, flea Co
Autor: Cleanboy 14.10.2000

Mensch obo, mach keinen solchen Zirkus!

Es ist ein hoher Anspruch mit Rausch- und stimmulierenden
Mitteln verantwortungsvoll und unbeschadet umzugehen.

denkerWissen drückt das in seinen Threads hervorragend aus.
Man muß sich seiner Sinne und Gefühle sicher sein um mit
einem Glas Wein oder Bier - vielleicht auch mal mit "Hanf oder
Mohn" - den Alltag oder eine Situation gut zu Ende zu bringen.
Aber anschließend muß wieder absolute "Klarheit" bestehen.
Wieviele können das schon und wer bleibt dabei (siehe Alkohol!)?

Nur dies war der Grund warum ich auf die gesellschaftlichen,
sozialen und finanziellen Risiken für die Gesellschaft hinge-
wiesen habe.

Wie steht Ihr dazu?


000129: Re Cleanboy
Autor: obo © 14.10.2000

Die Verantwortung, welche Droge ein Mensch konsumiert, liegt am Ende bei ihm selbet. Ich finde es nur bedauerlich, daß ein Bürger, der sich ein Rauscherlebniss verschaffen will in der BRD zu Alkohol "gezwungen" wird, obwohl desen schädlichere Auswirkungen bekannt sind.

Das könnte man, wen man ganz weit ausholt als Körperverletzung in Tateinheit mittels Begehen durch unterlassen werten. ;-)

Viele Leute glauben keider noch immer, daß Kiffer asoziale Leute sind, die den ganzen Tag nichts anderes machen als Drogen zu konsumieren. Dieses Märchen muß endlich verschwinden!

Eine drogenfreie Gesellschaft wird es auf diesem Planet nie geben, ebensowenig wie Frieden ( leider...[bezieht sich auf Frieden] ).


000130: Wer wird eigentlich wovor geschützt?
Autor: Joe Wein 16.10.2000

Cleanboy: "Man muß sich seiner Sinne und Gefühle sicher sein um mit
einem Glas Wein oder Bier - vielleicht auch mal mit "Hanf oder
Mohn" - den Alltag oder eine Situation gut zu Ende zu bringen."

Das ist ein Grund warum man den Cannabisvertrieb nicht länger dem Schwarzmarkt überlassen darf wo auch unkontrolliert an Kinder und Jugendliche verkauft wird. Psychoaktive Drogen wie Alkohol und Cannabis gehören nicht in die Hände von Kindern. Das pauschale Cannabisverbot ist kontraproduktiv, denn wenn auch Millionen von Erwachsenen an Cannabis nur illegal kommen entsteht ein Schwarzmarkt von derartiger Grösse dass auch Jugendliche kein Problem haben, einen der zahlreichen Händler zu finden. Wäre Cannabis legal dann gäbe es viel weniger Verkaufsstellen die man dann auch vernünftig darauf kontrollieren könnte ob sie die Jugendschutzbestimmungen einhalten.


Cleanboy: "Aber anschließend muß wieder absolute "Klarheit" bestehen.
Wieviele können das schon und wer bleibt dabei (siehe Alkohol!)?"

Ja, siehe Alkohol: Die grosse Mehrheit geht doch mehr oder minder verantwortungsbewusst damit um. Soviel ich mal gelesen habe wird 50 Prozent des Alkohols von weniger als 10 Prozent der Bevölkerung verbraucht!

Wenn morgen Crack legalisiert würde, würdest du es dann rauchen? Ich auch nicht! Das Verbot von Drogen ist bei weitem nicht der wichtigste Grund warum sie nicht konsumiert werden oder warum sie, wenn sie verwendet werden, nicht im Übermass verwendet werden. Die meisten Menschen haben bestimmte Wertvorstellungen die sie von einer Flucht in die Sucht abhalten. Sie lieben ihre Familie, schätzen ihren Arbeitsplatz, ihre Freunde, ihre Hobbies, ihre Gesundheit. Sie kennen die Risiken und wollen das nicht alles wegwerfen.

Wenn andererseits bestimmte Leute sogar wissentlich ihre eigene Gesundheit und ihr Leben aufs Spiel setzen, welche abschreckende Wirkung werden dann wohl ein paar Paragrafen auf sie haben? Drogenverbote schützen nur diejenigen die die Verbote eh nicht brauchen. Die Verringerung von Drogenmissbrauch muss vor allem ein Anliegen der Gesundheitspolitik sein. Die Polizei ist da völlig fehl am Platz.

Wer mässig trinkt oder Cannabis konsumiert hat deswegen noch kein Drogenproblem. Wer zuviel säuft oder kifft tut das in der Regel weil er bereits ein anderes Problem hat von dem er glaubt, dass er unter der Droge Alkohol oder Cannabis besser damit fertig wird. Solange er nicht lernt mit diesem Problem besser umzugehen wird er immer wieder bei irgendwelchen Drogen, Sekten oder anderen Abhängigkeiten landen, egal welche Stoffe man verbietet oder erlaubt.

Das Problem ist NICHT die Verfügbarkeit von Alkohol oder anderen Drogen sondern der Missbrauch den MANCHE Menschen damit betreiben. Kein Bierkasten trinkt sich von selbst leer: Es kommt immer auf den Konsumenten an. Der eine trinkt ein Glas Wein zum Abendessen oder raucht eine Pfeife im Freundeskreis, der andere leert jeden Tag einen Kasten oder braucht schon zum Frühstück einen Joint. Unsere jetzige Drogenpolitik unterscheidet nur nach der Legalität der Substanz und ignoriert dabei das Konsummuster. Sie verleitet damit indirekt zum verantwortungslosen Umgang, denn wer einmal die "falsche" oder "richtige" Substanz gewählt hat dem stehen keine Hindernisse mehr im Weg.

Eine vernünftige Drogenpolitik sollte auf die unterschiedlichen Risiken der verschiedenen Drogen (einschliesslich Alkohol und Tabak, die hier keine Sonderstellung haben) Rücksicht nehmen und nicht pauschalieren. Sie sollte gleichzeitig auch deutlich zwischen Problemkonsum und akzeptablem Konsum unterscheiden, denn es kommt nicht nur auf die Substanz an sondern auch auf den der sie konsumiert und wie er sie konsumiert.

Wer Probleme mit seinem Konsum hat sollte Hilfe bekommen bevor er sich und anderen ernsthaft damit schadet. Die Mittel dafür sollten am besten aus Steuern auf die konsumierte Substanz kommen, damit die Nichtkonsumenten dafür nicht über Gebühr zur Kasse gebeten werden.

Eine Cannabisentkriminalisierung wäre ein längst überfälliger erster Schritt zur Verringerung von Drogenproblemen.

Joe Wein
joewein@pobox.com




000131: "c" und Gott
Autor: obo © 16.10.2000

Wie kann eigendlich eine Partei, die sich selbst als "christlich" bezeichnet zulassenh, daß einen Teil von "Gottes Schöpfung" ( Hanf ) verboten ist? Setzt masn sich da nicht über "Gottes Willen" hinweg? ;-)



000132: Ansprüche?
Autor: StJNo © 16.10.2000

Hi,

Cleanboy schrieb:
> Es ist ein hoher Anspruch mit Rausch- und stimmulierenden
> Mitteln verantwortungsvoll und unbeschadet umzugehen.
So hoch ist der Anspruch nicht.

Die meisten Menschen gehen mit Drogen (egal ob legal oder illegal) verantwortungsvoll um. Selbst Abhängige können - im geeigneten Umfeld - ein sozialkonformes und erfülltes Leben führen, wie an vielen Tabak-, Hopfen- und Weinbauern deutlich zu sehen ist.

Das einzige, was Gesetze tatsächlich beeinflussen können, sind dieBedingungen, unter denen Menschen Drogen nehmen. Und im allgemeinen verschlechtern Verbotsgesetze diese Bedingungen.

Wie sagte Laotse: "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber."

Überhaupt: Wenn jemand abhängig ist, braucht er bestenfalls Hilfe; Strafe macht alles viel schlimmer. Und wofür soll jemand bestraft werden, dernicht abhängig ist?

Cannabis ist ein eher harmloses Genußmittel (nicht hochtoxisch wie Nikotin, kein Zellgift wie Alkohol), seit Jahrtausenden Bestandteil der mitteleuropäischen Kultur. Bis 1913 war es in jedem Kolonialwarenladen zu haben. Verbieten wollte man es bloß, weil es zu politischer Verhandlungsmasse in internationalen Verstrickungen wurde. Einen sachlichen Hintergrund hat das Verbot nie gehabt, wie z.B. die Ergebnisse der Indian Hemp Commission oder der LaGuardia-Report deutlich zeigen.

Die einzige pathologische Beschreibung einer "hänfenen Sucht" stammt von Hans Sachs. Dabei meinte er allerdings Cannabismißbrauch in einer besonderen Form: Er beschrieb den suizidalen Hang in bestimmten Familien, wo Herren der Schöpfung dazu neigten, sich mit Hilfe eines (Hanf)Strickes zu entleiben.

Ich bin Unternehmer und lasse mir die Auswahl meiner Mitarbeiter genausowenig vorschreiben wie die meiner Genußmittel. Dabei achte ich auf Qualität und möglichst sozialkonforme Ergebnisse.
Guter Wein, kühles Bier, frischer Sekt, feiner Tabak, bestes Haschisch. Alles zu seiner Zeit und in Maßen.

Wäre ja auch noch schöner: Die Verantwortung für einen Betrieb darf ich tragen, die für meinen Feierabend aber nicht. Tsts.

StJNo


000133: re: joe
Autor: last exit © 16.10.2000

danke für deine informative beiträge.
jetzt hab ich endlich mal etwas mehr argumente für die stammtisch-diskussionen...
die pseudo-konservativen krawallmacher wie patrick burger sind ja bei solchen diskussionen eh nicht ernst zu nehmen.


000134: Korrektur Cannabisbilanz
Autor: Joe Wein 16.10.2000

Ich habe soeben den offiziellen Bericht für das britische Unterhaus "House of Commons Library Research Paper 00/74" vom 3. August 2000 im Original ausgedruckt und angesehen (von der Website des britischen Unterhauses, die URL habe ich von einem britischen Unterhausabgeordneten).

Die Zahlen zur finanziellen Bewertung einer Cannabislegalisierung in Grossbritannien die ich vor ein paar Stunden genannt hatte beruhten darauf dass jemand der daraus zitierte Pfund und Dollars verwechselte. Tatsächlich spricht der Bericht von Ersparnissen von 1,6 Milliarden Pfund denen er 2 Millionen Pfund fuer entfallende Geldbussen und 137 Millionen Pfund für zusätzliche Drogentherapiestellen gegenübersetzt. Es bleibt ein Nettogewinn von über 1,4 Milliarden Pfund pro Jahr, nach derzeitigem Kurs etwa 4,6 Milliarden DM. Die Bundesrepublik Deutschland hat um über ein Drittel mehr Einwohner als Grossbritannien.

Vielleicht sollte der deutsche Bundestag auch einmal die Zahlen für Deutschland nachrechnen lassen.



000135: Konkrete Loesungsvorschlaege (Erweiterte Unzensierbare Auflage:)
Autor: denkerWissen © 17.10.2000

Konkrete Loesungsvorschlaege (Erweiterte Unzensierbare Auflage:)

Ich habe mir nochmal die Moderations Kriterien durchgelesen und sehe nur einen Grund warum dies nich hier erscheinen sollte: Das er das eigentliche Thema der Canabis deKriminalisierung erweitert oder Einschlieslich behandelt. Das zur kentnis genommen und da kein besseres Forumsthema zur Verfuegung steht hier nochmal in erweiterter und ueberarbeiteter form:

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Ok ich denke es ist besser die Legalizierung mit weitrechenden
venunftbetonten Liberalisierungen im Auge zu behalten.

So wuerde ich langfristig fuer eine Sprachwahl wie dieser stimmen:
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Vorschlag 1 Natur:
Alle Planzen im unbehandeltem natuerlichen Zustand sind frei und solten im
wesentlichen nicht anders behandelt werden wir Gemuese im Supermarkt.
Pflanzliche Produkte und Extrakte, Destilate oder in jeglicher form
verarbeitete bewustseinsveraendernde Produkte sollten Pruefungen wie
Qualitaetskontrolle, Lizensierung der Herstellung und Abgabebeschraenkungen (an Minderjaerige, wo Gesundheitsgefahr besteht [in Localen wo Alkohol ausgeschenkt wird] Apoteken usw )
Gefaehrliche Extrakte usw koenten gegebenfals wie Chemikalien behandelt werden

Vorschlag 2 Anbau:
Anbau auf privatem Land kann Steuerlichen Regeln unterlaufen; ist aber
fuer persoenlichen Gebrauch Grundrecht und fuer persoenlichen Gebrauch frei.
Anbau kann aber Licensierung / Registrierungspflicht und anderen formen der Sicherung gegen misbrauch unterliegen.

Vorschlag 3 Chemie:
Chemiche Produkte sind wie Waffen zu behandeln. Verkauf nur in lizensierten
Apoteken and lizensierte Personen mit qualifikationen aehnich dem
Waffenschein. Kriminalisierung von drogen ist zu verhindern indem alle
bekannten Substanzen teoretisch verfuegbar gehalten werden.
Preisverhaeltnisse duerfen nicht kuenstlich erhoet werden um sicherzustellen
das Chemikalien nicht mit Werten verwechselt werden. DAS BEINHALTED DAS ABHAENGIGMACHENDE SUBSTANZEN NICHT PATENTRECHTLICH GESCHUETZT WERDEN DUERFEN!
Einblick in die persoenlichen Benutzungs 'records' ist nur unter
gerichtlichem beschluss moeglich (aehnlich Haussuchung)

Vorschlag 4 Gebrauch:
Gebrauch in der Oeffentlichkeit is je nach 'staerke' der Substanz zwichen
den regulierungen fuer Alkohol in oefentlichen Plaetzen und 'public nudity' oder tragen von waffen zu plazieren. So wie auf beschraenkten Veranstaltungen oefentliche Nacktheit zugelasen sein koente kan auch Benutzung von bewustseinveraendernden Substanzen zugelassen sein.
Oeffentlicher Verkauf kann Lokalen Regulationen unterliegen vergleichbar mit Alkohol usw.

Vorschlag 5 Zwang:
Verabreichen von Substanzen gegen den Willen einer Person sind wie
Vergewaltigung oder Koerperverletzung zu verfolgen.

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Ok sicher wird der Gesetzestext viele seiten laenger sein

Es ist denkbar das Jemand eine Superdroge entwickeln koente um damit die gesetzgebung zu unterlaufen. Dan muss es moeglich sein fuer interesierte Personen diese Substanz/Erfahrung zu copieren um nicht in Abhaenigkeit zu einem Erzeuger zu geraten.

Ich gebe zu das Gleichzeitig auch Selbstmord legaliiert werden sollte.
Das potenzial der Droge die so abhaenig macht das das ein abhaeniger unwilkuerlich bis zur ueberdosis weiterbenutzt verglaiche ich mit dem Schwert des Damokeles - Freiheit kann manchen das leben kosten - warum solte nur die limitation der Freiheit (wie derzeit) so gefaehrlich sein ?


Threadübersicht
001-135: 11.09. - 17.10.2000
136-249: 17.10. - 27.10.2000
250-410: 27.10. - 22.11.2000
411-nnn: 22.11. - 24.01.2001
nnn-nnn: 24.01. - 28.02.2001
nnn-nnn: 28.02. - 09.03.2001